Raymond van Barneveld erlebte ein enttäuschendes Turnier bei der letzten European Tour in Leverkusen. Gegen den relativ unbekannten Schweden Andreas Harrysson machte der Haager Darts-Veteran fast alles richtig - bis auf das checken. Eine Reihe von verfehlten Doppeln zwang van Barneveld, bereits in der ersten Runde seine Koffer zu packen.
Das frühe Ausscheiden des fünffachen Weltmeisters wird in der neuesten Folge des Podcasts Darts Draait Door behandelt. Darin geht es unter anderem um eine auffällige Veränderung in "Barneys" Material. Laut dem Darts-Analysten Vincent van der Voort, selbst ein enger Freund von Van Barneveld, könnte ein Teil des Problems darin liegen.
Raymond van Barneveld in Aktion
Der heute 50-jährige Harrysson mag für die breite Öffentlichkeit ein unbekannter Name sein, aber laut Van der Voort ist er keineswegs ein "Lückenfüller" auf der Euro Tour. "Er ist ein wirklich guter Spieler", sagte der Zaandammer. Dabei schien Van Barneveld zunächst wenig Probleme zu haben: Er begann stark, war viele tripple, versagte aber völlig auf den Doppeln.
"Es ist schwer, genau zu sagen, woran es liegt", sagt Van der Voort. "Man sollte meinen, dass er nach all den Jahren in der Lage sein müsste, es zu tun, aber so funktioniert es nicht."
Van Barneveld wirft seit kurzem mit so genannten Slim Flights, eine Entscheidung, die Van der Voort übrigens voll unterstützt. "Ich denke, das ist wirklich das Beste für ihn. Seine Darts stecken gut im Board und was die Scores angeht, ist es einfach gut. Aber er muss damit noch extra trainieren."
Laut Van der Voort liegt der große Unterschied zu seinen alten Pfeilen in der Art, wie er wirft. "Mit dieser Einstellung muss man ein bisschen stärker werfen. Er kann seine Darts nicht mehr so fallen lassen wie früher. Und vielleicht ist das ein Stolperstein bei den Doppeln - da muss man jetzt wirklich härter und kontrollierter werfen." Dennoch will der ehemalige Topspieler die Niederlage nicht überbewerten. "Es könnte einfach ein Zwischenfall sein. Jeder hat hin und wieder so ein Match."
Bühnentier Harrysson
Was bei Harrysson auffällt, ist, dass er bei Bodenturnieren selten beeindruckt, aber auf der großen Bühne schafft er es plötzlich, Spieler wie Van Barneveld und Michael Smith zu schlagen. "Keine Ahnung, warum das so ist", sagt Van der Voort. "Aber das sieht man ziemlich oft. Manche Spieler blühen erst spät auf und spielen genau dann, wenn es darauf ankommt."