José de Sousa ist eine der Sensationen des Augenblicks. Der 47-jährige Portugiese erreichte kürzlich das Finale der Premier League und gewann auch zwei aufeinanderfolgende Turniere der Super Series.
De Sousa hat erst 2019 zum ersten Mal eine PDC Tour Card erhalten, er ist also noch relativ neu auf der
Pro Tour. "In der
Q-School habe ich schon gesehen, dass er gut ist, damals konnte ich ihm ziemlich gut folgen", sagte Darts-Kommentator Jacques Nieuwlaat bei Sportnieuws.
The Special One' ist nicht gerade als mathematisches Genie bekannt und Nieuwlaat sieht nicht, dass sich das ändert. "Das wird er nie wieder lernen. Wenn du so lange Darts spielst und immer noch nicht Mathe kannst, wirst du es einfach nie lernen."
Soft-Tip
Der Durchbruch von De Sousa in der PDC hat seine Gründe. "Er ist schon lange im Soft-Tip-Dartsport unterwegs und war dort wirklich gut. Er hat dort eine Menge Turniere gewonnen", sagt Nieuwlaat. "Sie können mit Soft-Tip-Darts gutes Geld verdienen und es ist dort drüben (Länder im Mittelmeerraum, Anm. d. Red.) sehr beliebt. Wenn ich dort leben würde, würde ich auch Soft-Tip spielen. Dann kann man draußen stehen, während man drinnen stehen muss, um Steel-Tip-Darts zu spielen."
"Bei Soft-Tip-Darts zählt natürlich die Maschine für einen, also musste De Sousa dort den Caller nichts fragen oder etwas berechnen", so Nieuwlaat weiter. "Also ich glaube, er vergisst einfach manchmal zu fragen. Sein Trainer muss ihm sogar sagen, 'wenn du es nicht weißt, musst du fragen'. Das ist wirklich die einzige Lösung, denn er hat wirklich keine Ahnung."
Sehr gut unter Druck
Trotz der schlechten Rechenleistung hat sich De Sousa zu einem absoluten Spitzenspieler hochgearbeitet. "Er ist sehr gut unter Druck. Man denkt oft: 'Jetzt wird er unter Druck einmal danebenwerfen'. Aber er verfehlt fast keine Pfeile unter Druck. Abgesehen von Fehlkalkulationen macht er spielerisch fast nichts falsch. Er lässt sich nicht von der Menge oder dem Gegner verrückt machen, alles in allem ist er also ein vollkommener Spieler."
Nieuwlaat glaubt, dass De Sousa höchstens noch fünf Jahre an der Spitze stehen wird. "Er kann auf jeden Fall Weltmeister werden. Aber jemand wie Dirk van Duijvenbode kann das auch. Ich kann weitere 50 nennen. Wenn man einmal ein Major gewinnt, ich meine eine Weltmeisterschaft, das World Matchplay oder den Grand Slam, dann kann man diese Turniere immer gewinnen", so Nieuwlaat abschließend.