Nachdem fünf Jahre lang seit dem Titelgewinn von Max Hopp kein Deutscher mehr einen PDC Ranking-Titel hat holen können, überwand Ricardo Pietrezko diese Hürde am Sonntagabend, als er im Finale der
German Darts Championship Peter Wright mit 8-4 bezwang.
Pietreczko konnte sich seine PDC Tour Card bei der Q-School 2022 erspielen, konnte aber in seinem ersten Jahr auf der Pro Tour keine großen Akzente setzen. Aber der Deutsche hat einen starken Lauf im Jahr 2023. Pietreczko war schon einmal kurz davor, sich für das World Matchplay und den World Grand Prix zu qualifizieren, scheiterte aber jedes Mal knapp an den Qualifikationsplätzen.
In Hildesheim fügten sich die Puzzleteile zusammen, und es gelang ihm, sein gutes Spiel der letzten Monate in einen greifbaren Gewinn umzumünzen. Pietreczko war am Freitag mit einem 6-4-Sieg über Mickey Mansell in das Turnier gestartet und beeindruckte dann mit einem Sieg über seinen Landsmann Martin Schindler (6-2) und einem Average von 107. Danach schlug er auch George Killington (6-2) und Stephen Bunting (6-4) und zog ins Halbfinale ein.
Im Halbfinale kam es zum Showdown mit Titelverteidiger Michael van Gerwen. Pietreczko nutzte ein wackeliges Spiel des Niederländers aus und schlug im entscheidenden Leg gnadenlos mit einem 10-Darter zu und erreichte damit sein erstes Ranking-Finale.
Am anderen Ende des Turnierplans gelang Peter Wright nach Siegen über Chris Dobey (6-2), Nico Kurz (6-3), Damon Heta (6-4) und Luke Humphries (7-5) der Einzug ins Finale.
Im Finale lief es dann schnell zu Gunsten von Pietreczko. Dank eines 13-Darters und eines 102er Finishes baute der deutsche Darter schnell eine 4-0-Führung auf. Mit Würfen von 116 und 74 konnte er die Führung auf 6-2 ausbauen. Wright warf dann 126 aus, bevor Pietreczko mit einem 108er Finish auf 7-3 verkürzen konnte. Wright holte sich dann noch ein Leg, bevor Pietreczko sich mit einem 104er Finish den Titel sicherte.
Bemerkenswert ist vor allem die Doppelquote des Deutschen: Pikachu warf insgesamt acht Darts auf die Doppel und jeder einzelne Dart fand direkt sein Ziel! Zudem spielte der Nürnberger einen Average von 92,93.
Mit diesem Finalsieg hat sich Pietreczko auf einen Schlag für eine Reihe von Fernseh-Turnieren qualifiziert. Er war bereits für die European Darts Championship und die World Darts Championship qualifiziert, aber jetzt ist er auch für den
Grand Slam of Darts qualifiziert. Außerdem stehen die Chancen gut, dass er auch beim World Matchplay und beim World Grand Prix 2024 dabei sein wird.