Dirk van Duijvenbode hat am Freitagabend bei den
Czech Darts Open 2025 die zweite Runde erreicht. Der Niederländer überzeugte mit starken Statistiken und einem Average von 102, musste sich aber nach einer klaren 4:0-Führung noch einmal gewaltig strecken. Erst ein entscheidendes 106er-Finish brachte die Erlösung und den 6:3-Erfolg.
Dabei spiegelten die Zahlen nicht ganz den Spielverlauf wider. Denn obwohl „The Titan“ in den Scores klar dominierte, ließ er seinen Gegner zurück ins Match kommen und machte die Partie spannender, als es nötig gewesen wäre.
Starker Start, dann unnötige Spannung
Van Duijvenbode legte los wie die Feuerwehr und setzte sich mit konzentriertem Spiel schnell auf 4:0 ab. Sein Gegner fand in dieser Phase kaum ins Match. Doch der Niederländer ahnte schon früh, dass die Begegnung noch kippen könnte.
„Ich wusste, dass mein Gegner viel mehr kann, als er bis dahin gezeigt hat“, erklärte der 33-Jährige nach der Partie. „Ich führte zwar 4:0, aber sofort dachte ich: Das könnte noch knifflig werden.“
Und genau so kam es. Statt konsequent nachzulegen, vergab van Duijvenbode Chancen, insbesondere beim Scoring in den letzten Legs. „Ich verpasste einen Dart zum 5:0 und als er 56 Rest hatte, dachte ich: Pass auf, das habe ich schon einmal erlebt. Von 4:0 auf 4:4 geht es sehr schnell.“
Das 106er-Finish bringt die Entscheidung
Beim Stand von 5:3 sorgte van Duijvenbode schließlich für einen krachenden Abschluss: Mit einem 106er-Finish machte er das Leg zu und nahm damit allen Druck von seinen Schultern.
„Das war der Moment“, sagte er erleichtert. „Ich habe den Druck deutlich gespürt. Ich dachte schon: Ich werde doch nicht ein 6:0-Spiel aus der Hand geben, und plötzlich steht es 4:4. Aber bei der 106 wusste ich: Die muss einfach sitzen. Als der Dart reinging, fiel eine riesige Last von mir ab.“
Seine emotionale Jubelreaktion zeigte, wie viel dieser Moment bedeutete. Es war nicht nur das entscheidende Finish, sondern auch ein mentaler Befreiungsschlag.
Selbstkritik trotz souveräner Leistung
Trotz des Sieges mit einem überzeugenden Average von 102 blieb Van Duijvenbode selbstkritisch. „Ich hätte dieses Match viel früher entscheiden müssen. Es hätte gar nicht spannend werden dürfen. Aber ich bin froh, dass ich es am Ende geschafft habe und morgen in Runde zwei stehe.“
Der Niederländer machte klar: Nur zu gewinnen reicht ihm nicht, auch die Art und Weise zählt. Trotzdem betonte er, dass ihn das 106er-Finish mental stärkt. „Solche Momente, in denen man unter Druck trifft, geben mir Selbstvertrauen für den weiteren Turnierverlauf.“
Blick nach vorn: Konzentration ist der Schlüssel
Mit dem Sieg hat Van Duijvenbode die erste Hürde genommen. Seine Form stimmt, doch er weiß, dass er über die gesamte Spieldauer stabiler agieren muss. „Wenn ich meine Hochs ausbaue und die Tiefs vermeide, kann ich in diesem Turnier weit kommen“, so der Westlander.
Das Publikum in Prag feierte den energiegeladenen Niederländer, der mit seiner charakteristischen Präsenz und seinen leidenschaftlichen Jubeln für Stimmung sorgte.