Nach einem Zwischenstopp in Rotterdam kehrt die
Premier League Darts in dieser Woche zurück ins Vereinigte Königreich. In Liverpool treffen die acht besten Dartspieler der Welt aufeinander, um die zwölfte Runde des prestigeträchtigen Wettbewerbs auszutragen.
Gespielt wird in der M&S Bank Arena, einer architektonisch eindrucksvollen Halle direkt am Ufer des berühmten Mersey River. Die Arena ist nicht nur für ihre Atmosphäre bekannt, sondern auch für besondere sportliche Momente. So schrieb Adrian Lewis 2017 Geschichte, als er gegen Raymond van Barneveld einen Neun-Darter warf. Mit einem herausragenden Durchschnitt von 111,52 Punkten sicherte er sich einen 7:4-Erfolg.
Dieser Rekordwert ist jedoch nicht der höchste, der jemals in Liverpool erzielt wurde. In derselben Runde übertraf Gary Anderson mit einer Glanzleistung die Marke von Lewis. Beim 7:2-Sieg gegen seinen schottischen Landsmann Peter Wright spielte Anderson einen beeindruckenden Durchschnitt von 113,44 Punkten – bis heute unerreicht in der Geschichte der Premier League Darts in Liverpool, wo die PDC seit 2008 regelmäßig Station macht.
Verfolgen Sie die Premier League Darts 2025 über unsere Live Scores!Abseits der sportlichen Glanzlichter trägt die Spielstätte in Liverpool auch eine tragische Erinnerung in sich. Im Jahr 2018 erlitt die englische Darts-Legende Eric Bristow unmittelbar nach einem Premier-League-Abend beim Verlassen der M&S Bank Arena einen Herzinfarkt, an dessen Folgen er noch vor Ort verstarb. Ein Schockmoment, der der Dartswelt bis heute in Erinnerung geblieben ist.
Sportlich hingegen war die Bühne in Liverpool in den vergangenen drei Jahren Schauplatz spannender und wechselhafter Wettbewerbe – mit jeweils unterschiedlichen Siegern bei den Miniturnieren. 2022 triumphierte Lokalmatador Jonny Clayton, bekennender Liverpool-Fan, mit einem bemerkenswerten Lauf. Er schlug zunächst Michael Smith mit 6:3, setzte sich dann mit 6:4 gegen
Michael van Gerwen durch und bezwang im Finale Joe Cullen ebenfalls mit 6:4.
Ein Jahr später durfte Michael van Gerwen selbst die Trophäe in der Beatles-Stadt in die Höhe stemmen. Der Niederländer setzte sich souverän durch: Nach einem 6:2-Auftakterfolg gegen Jonny Clayton ließ er Peter Wright beim 6:1 kaum eine Chance und entschied schließlich auch das Duell mit Michael Smith mit 6:4 für sich.
2024 sorgte Shootingstar
Luke Littler für Furore. In der "Höhle des Löwen" blieb der junge Engländer, bekennender Fan des Erzrivalen Manchester United, bei seinem Liverpool-Debüt ungeschlagen. Mit Siegen über
Gerwyn Price (6:3),
Nathan Aspinall (6:5) und
Rob Cross (6:2) sicherte sich Littler den Wochentitel – und schrieb damit ein weiteres Kapitel seiner beeindruckenden Premier-League-Geschichte.
Luke Humphries gegen Nathan Aspinall
Luke Humphries bewegt sich in der Tabelle der Premier League Darts derzeit in einem undankbaren Zwischenbereich. Zwar liegt der Weltmeister mit 23 Punkten komfortabel vor den Verfolgern, doch der Rückstand auf den dominierenden Spitzenreiter Luke Littler ist ebenso deutlich. Für Humphries geht es nun vor allem darum, sich so früh wie möglich die Teilnahme an den Play-offs zu sichern. Ein Erfolg gegen die aktuelle Nummer drei, Nathan Aspinall, käme da genau zum richtigen Zeitpunkt.
Aspinall hat sich in den vergangenen Wochen als echte Größe im Play-off-Rennen etabliert. Mit einem wöchentlichen Titel und zwei Halbfinaleinzügen hat sich "The Asp" auf Platz drei vorgeschoben und steht nun bei 17 Punkten. Angesichts der Tatsache, dass Michael van Gerwen zeitgleich gegen Tabellenführer Littler antritt, könnte Aspinall seine Position in den Top Vier mit einem weiteren Sieg festigen – oder sogar ausbauen.
Die Partie gegen Humphries verspricht Brisanz, denn es ist bereits das vierte Aufeinandertreffen der beiden Engländer in der laufenden Premier-League-Saison. Humphries entschied die ersten beiden Duelle für sich, ehe Aspinall beim Turnierabend in Manchester zurückschlug und auf dem Weg zu seinem Tagessieg den Spieß umdrehte. In der Gesamtbilanz führt Humphries dennoch mit 12:9 – ein weiterer Fingerzeig für ein Duell auf Augenhöhe.
Michael van Gerwen gegen Luke Littler
Am vergangenen Wochenende verhinderte Gian van Veen ein Finale zwischen Michael van Gerwen und Luke Littler beim German Darts Grand Prix, aber in Liverpool werden die Nummern drei und eins der Weltrangliste nun doch aufeinander treffen. Van Gerwen hat auf jeden Fall einen großen Schub an Selbstvertrauen bekommen, nachdem er beim Euro Tour Turnier in München endlich seinen ersten Titel der Saison gewonnen hat. Mighty Mike" zeigte sich dabei in hervorragender Form, denn in vier seiner fünf Spiele erzielte Van Gerwen einen Durchschnitt von (weit) über 100.
Littler hingegen scheint eine kleine Flaute zu haben. Nach vier wöchentlichen Titeln in den ersten acht Wochen hat er in den letzten drei Spielrunden kein einziges Finale mehr erreicht. Die 18-jährige Teenager-Sensation braucht noch einen weiteren Wochentitel, um der erste Premier-League-Spieler zu werden, dem es gelingt, fünf Wochentitel in einer einzigen Saison zu erringen. Am Osterwochenende zeigte sich Littler stellvertretend mit einem ausgezeichneten ersten Spiel gegen Cameron Crabtree (6:1-Sieg mit 107 Durchschnitt). Es folgten Siege gegen Joe Cullen (6:3) und Peter Wright (6:5), ohne wirklich zu überzeugen. Im Halbfinale gegen Van Veen erwischte Littler keinen guten Start und geriet mit 0:3 in Rückstand. Nachdem "The Nuke" seine alten Pfeile wieder in die Hand genommen hatte, lief es besser, doch nachdem Littler den 0:3-Rückstand in eine 4:3-Führung verwandelt hatte, verstummte er wieder.
In dieser Premier League konnte van Gerwen nur die erste Begegnung mit Littler gewinnen. Danach setzte sich der Engländer dreimal durch, so dass Littler im direkten Vergleich nun mit 11:7 gegen "Mighty Mike" führt.
Rob Cross gegen Stephen Bunting
Für
Stephen Bunting bietet sich in dieser Woche womöglich die letzte Gelegenheit, seiner bislang enttäuschenden Premier-League-Saison doch noch einen positiven Dreh zu verleihen. In abgeschwächter Form gilt das auch für Rob Cross. Die beiden Engländer belegen derzeit die Plätze sieben und acht der Tabelle – mit Cross immerhin vier Punkte vor dem Schlusslicht.
Der Druck auf Bunting ist nach acht punktlosen Spielrunden zunächst abgefallen – und genau das scheint ihn beflügelt zu haben. In den vergangenen drei Wochen erreichte "The Bullet" zwei Endspiele, eines davon konnte er sogar für sich entscheiden. Nun trifft er auf Rob Cross, den einzigen Spieler im diesjährigen Teilnehmerfeld, der bislang noch kein einziges Wochenfinale erreichen konnte.
Dabei hatte Cross zu Beginn der Saison durchaus Konstanz gezeigt: In sechs der ersten acht Wochen erreichte "Voltage" das Halbfinale. In den letzten Wochen jedoch blieb er unter seinen Möglichkeiten und verpasste jeweils die Vorschlussrunde.
Ein Blick auf den direkten Vergleich spricht allerdings klar für Cross. Von den bisherigen 18 Begegnungen konnte er 14 für sich entscheiden. Einmal trennten sich die beiden unentschieden – das war während der Premier League 2020. Bunting konnte seinen Landsmann lediglich dreimal bezwingen. Sein letzter Sieg gegen Cross datiert vom Mai 2022. Seitdem ist Cross in acht Duellen in Folge gegen "The Bullet" ungeschlagen – eine Serie, die Bunting nun dringend durchbrechen muss, will er den Anschluss im Rennen um die Top Vier wahren.
Gerwyn Price gegen Chris Dobey
Gerwyn Price steht unter Zugzwang. Nach vier Niederlagen in den vergangenen fünf Wochen droht dem Waliser im Rennen um die Play-off-Plätze das Abrutschen. Zwar hält "The Iceman" mit 15 Punkten aktuell noch Rang vier, doch die Konkurrenz rückt näher: Michael van Gerwen,
Chris Dobey und Rob Cross liegen ihm bereits dicht im Nacken.
Im direkten Duell mit Dobey bietet sich Price die Chance, sich etwas Luft zu verschaffen. Doch "Hollywood" reist mit neuem Selbstvertrauen an: In Rotterdam feierte er vergangene Woche seinen ersten Tagessieg in der laufenden Premier-League-Saison. Damit kletterte Dobey auf 12 Punkte und hält sich weiterhin im Rennen um die Teilnahme an der Finalnacht. Ein gutes Resultat gegen Price würde seine Ambitionen zusätzlich untermauern.
Beide Spieler konnten in der aktuellen Saison bereits einen Wochentitel für sich verbuchen. Der direkte Vergleich spricht jedoch eine klare Sprache: Price hat siebzehn der zwanzig bisherigen Begegnungen gegen Dobey gewonnen – eine eindrucksvolle Bilanz, die ihm nicht nur psychologische Vorteile verschaffen, sondern auch zum Wendepunkt in seiner Formkrise werden könnte.
Gewinner-Bonus von 10.000 £
Ein besonderes Merkmal der Premier League Darts ist das wöchentliche Turnierformat, das dem Wettbewerb eine einzigartige Dynamik verleiht. In jeder Spielwoche wird ein eigenständiges Mini-Turnier ausgetragen – mit einem zusätzlichen Preisgeld von 10.000 Pfund für den jeweiligen Sieger. Wer es schafft, mehrere dieser Abende für sich zu entscheiden, kann sein Gesamtpreisgeld deutlich steigern. Da die Saison insgesamt 16 Spielwochen umfasst, werden auf diesem Weg bis zu 160.000 Pfund zusätzlich ausgeschüttet.
Neben dem Preisgeld geht es auch um wertvolle Punkte für das Premier-League-Ranking. Der Gewinner eines Turnierabends erhält fünf Punkte, der unterlegene Finalist sammelt drei. Halbfinalisten nehmen jeweils zwei Punkte mit, während Spieler, die ihr Auftaktspiel verlieren, leer ausgehen. Dieses System macht jede Woche entscheidend – für das Konto ebenso wie für den Kampf um die Play-offs.
Das Format im Überblick
- Turnierphase: Viertelfinale, Halbfinale, Finale (Best of 11 Legs)
- Play-offs: Halbfinale (Best of 19), Finale (Best of 21)
TV Übertragung
DAZN und Sport 1 übertragen die Premier League Darts in Deutschland live – am Donnerstagabend allerdings ab 20Uhr!
Das Preisgeld
Insgesamt schüttet die PDC 1.000.000 Pfund aus. Jeder der acht Teilnehmer erhält mindestens 60.000 Pfund, der Gesamtsieger darf sich über 275.000 Pfund freuen. Dazu kommen die wöchentlichen Bonuszahlungen – ein weiteres Puzzlestück in der Spannung dieser einzigartigen Liga.
Jede Premier-League-Woche ist ein eigenständiges Mini-Turnier. Der Gewinner kassiert nicht nur fünf Punkte für die Tabelle, sondern auch einen Bonus von 10.000 Pfund. Bei 16 Spieltagen summiert sich dieses Zusatzpreisgeld auf bis zu 160.000 Pfund – ein finanzieller Anreiz, der regelmäßig für Höchstleistungen sorgt.
Spielplan Premier League Darts 2025
Der zwolfte Abend - Donnerstag, 24. April
Viertelfinale
Luke Humphries gegen Nathan Aspinall
Michael van Gerwen gegen Luke Littler
Rob Cross gegen Stephen Bunting
Gerwyn Price gegen Chris Dobey