Taylor blickt auf das legendäre Premier League-Finale zurück: "Diese 9-Darter haben ein neues Publikum für Darts hervorgebracht"

Vor elf Jahren schrieb Phil Taylor im Finale der Premier League Darts Geschichte. Im 10:8-Finale gegen James Wade warf der Engländer zum ersten Mal live im Fernsehen zwei 9-Darter.

Aufgrund eines Stromausfalls wurde das Finale einen Tag später als ursprünglich geplant gespielt. "Wissen Sie, was bei mir hängen bleibt: MC John McDonald hat so viel Mut gezeigt. Er musste zu etwa viertausend Leuten da rausgehen und ihnen sagen, dass alles abgesagt wurde. Er sagte: "Es ist nicht meine Schuld, ich habe den Stecker nicht gezogen". Es war einfach so eine Sache. Weil das Ganze neu gestartet werden musste, konnten sie es nicht wieder einschalten, also mussten sie bis zum nächsten Tag warten", so Taylor gegenüber Oche180.

In diesem Jahr wurde Taylor Zweiter bei der Wahl zur Sportpersönlichkeit des Jahres. "Diese 9-Darter hatten wahrscheinlich einen gewissen Einfluss darauf, schließlich bin ich in anderen Jahren nie so hoch gekommen. Das ist eine große Leistung. Es ist wirklich ein Rekord. Alle Spieler wollen Rekorde brechen. Michael van Gerwen tritt gerne gegen meine Rekorde an, was er auch tun muss. Das Gleiche habe ich mit Eric Bristow und John Lowe gemacht. Die 9-Darter waren danach sowieso ein großes Gesprächsthema. Zuerst war mir nicht klar, was ich getan hatte. Gleich nach dem zweiten 9-Darter hatte ich eine gute Chance auf einen dritten, ich bedaure immer noch, dass es nicht geklappt hat."

Das Finale zwischen Taylor und Wade ging in guter Atmosphäre über die Bühne. "Es war wirklich freundlich", sagte Taylor. "Ich hatte ein paar Endspiele, bei denen es ein bisschen frech war. Das mit James war es nicht. Das Einzige, woran ich mich erinnere, ist, dass er, als ich hinter die Bühne kam, auf mich zukam, mir die Hand schüttelte, mit den Schultern zuckte und sagte: "Ich war nicht gut genug und muss besser werden". Und ich sagte 'nicht viel besser'. Das war wahrscheinlich mein bestes Level, auf dem ich je war, besser geht es nicht, außer dass ich den dritten 9-Darter geworfen hätte."

In der gleichen Nacht schlug die englische Fußballnationalmannschaft Mexiko mit 3:1, aber dennoch dominierte Phil Taylor die Nachrichten in dieser Nacht. "Diese 9-Darter schufen ein neues Publikum für den Dartsport. Man merkt es zunächst nicht. Barry Hearn sagte immer zu mir: "Du weißt gar nicht, wie berühmt du bist". Man kommt an verschiedene Orte und trifft andere Berühmtheiten und ich frage mich, woher sie wissen, wer ich bin. Aber natürlich ist es extrem schön, von so vielen Menschen Anerkennung zu bekommen."

Schließlich wurde "The Power" gefragt, ob dies jemals wieder passieren wird? "Natürlich kann es das, vielleicht sogar drei 9-Darter. So wie die Dinge jetzt laufen, mit dem Coronavirus und allem, weiß ich nicht, was in Zukunft mit dem Sport passieren wird, mit jedem Sport, egal ob es Fußball, Golf oder Snooker ist. Ob wir jemals die Atmosphäre von früher bekommen werden, weiß ich nicht. Peter Wright könnte das gut, Gerwyn Price könnte es auch, denn er hat trainiert. Gary Anderson könnte es sicher schaffen, genau wie Van Gerwen. Adrian Lewis auch, es hängt alles vom Tag ab und davon, wie sie sich fühlen. Jetzt, wo sie sich ausgeruht haben, werden Sie die besten Darter herauskommen sehen", schließt Taylor.