Raymond van Barneveld beginnt am Dienstagabend seine Jagd auf einen sechsten Weltmeistertitel. Barney wird in seinem ersten Spiel gegen Ryan Meikle antreten, und im Falle eines Sieges wartet in der Runde der letzten 32 Gerwyn Price.
Der Niederländer beeindruckte beim Grand Slam of Darts im vergangenen Monat, als er das Halbfinale erreichte, unter anderem nach zwei Siegen über Price. Der Iceman muss also erneut geschlagen werden, wenn er um den Weltmeistertitel kämpfen will.
"Ich glaube immer noch daran, sonst würde ich nicht antreten", sagte der fünfmalige Weltmeister gegenüber The Telegraph. ''Ich kann nicht mit dem Gefühl in ein Turnier gehen, dass ich schlapp bin. Wenn ich mitmache, habe ich das Gefühl, dass ich gewinnen kann und das kann ich, nur der Rest um mich herum ist auch stärker und stabiler geworden. Es geht darum, wach zu sein und weiterzumachen, sonst kann man dem Gegner nach dem Spiel nur die Hand schütteln und gratulieren."
Sehr zu seiner Enttäuschung musste van Barneveld nach seinem Halbfinale beim Grand Slam of Darts gegen Michael Smith ebendies tun. Barney war danach im Interview bei Viaplay wieder unvermindert hart zu sich selbst.
''Wie kann das sein? Das ist ein doppeltes Problem", sagte van Barneveld. "Ich glaube, wenn ich gewonnen hätte, hätte ich auch das Finale gewonnen, und so war der Traum vom Pokalgewinn geplatzt. Und ich war auf Platz 32 der Weltrangliste, aber diese Eliminierung bedeutete, dass ich mein Match beim Players Championship gewinnen musste (was übrigens nicht geschah, und zwar gegen seinen selbsternannten Angstgegner Kim Huybrechts, Anm. d. Red.). Dass ich Glück haben würde, wenn meine Konkurrenten auch verlieren und ich trotzdem unter den besten 32 bleibe, wusste ich damals noch nicht. Deshalb mache ich dann eine Aussage wie 'Ich habe noch nichts'. Die Leute zu Hause sagen dann: "Ja, aber warte mal, du nimmst ja mehr als 50.000 Pfund". Dann kommt meine Botschaft natürlich nicht gut an, das verstehe ich."
Aber van Barneveld sagt, er könne nichts dagegen tun. "So bin ich nun mal. Auf diese Weise halte ich mich auch auf dem Laufenden, obwohl das nicht immer etwas Gutes ist. Dann kann man ein Medientraining absolvieren, aber das sagt alles nichts. Ich werde keine Dinge sagen, die ich nicht fühle, denn ich bin kein Schauspieler. Was du siehst, ist das, was du bei mir bekommst. Die einen finden das gut, die anderen hassen es. Nein, ich kann mit keinem von beiden etwas anfangen." Und dann lachend: "Ich habe kein Problem damit, es ist mir wirklich scheißegal. Meiner Meinung nach war meine Mission nicht erfolgreich, weil ich immer nach Gold strebe. Aber ich bin auch dankbar, dass es jetzt wieder vorwärts geht."