In dieser Rubrik erinnern wir uns regelmäßig an "vergessene Dartspieler" aus der Vergangenheit. Heute ist der Engländer
Colin Osborne an der Reihe.
Colin Osborne wurde am 19. Juni 1975 in Middlesbrough geboren. In seiner Jugend war er ein vielversprechender Tischtennisspieler, der unter anderem in der englischen Nationalmannschaft mitspielte.
Im Jahr 2005 gab er sein Debüt bei der PDC und zwei Jahre später spielte er bereits bei den Weltmeisterschaften. In der ersten Runde sorgte er für eine faustdicke Überraschung, als er den an 13 gesetzten
Kevin Painter mit 3-0 nach Hause schickte. Auch der an 20 gesetzte
Wes Newton und der an vier gesetzte
Roland Scholten mussten sich in den nächsten Runden Osborne beugen. Erst im Viertelfinale wurde er schließlich von
Andy Jenkins gestoppt, der mit 5-4 knapp zu gut war.
Später im selben Jahr sorgte Osborne bei den
UK Open erneut für Aufsehen, als er Spieler wie
Michael van Gerwen und
Mervyn King ausschaltete. Schließlich war sein Abenteuer im Halbfinale nach einer 11-10-Niederlage gegen
Vincent van der Voort zu Ende.
Durchbruch
Nachdem er 2008 bereits ein
Players Championship gewonnen hatte, war 2009 das Jahr des endgültigen Durchbruchs für Osborne. Bei den UK Open schlug er auf seinem Weg ins Halbfinale Spieler wie
Raymond van Barneveld,
Jamie Caven und Kevin Painter. In seinem ersten (und, wie sich herausstellte, einzigen) Major-Finale seiner Karriere verlor er 11-6 gegen
Phil Taylor.
Erst 2009 gewann Osborne zwei Players Championships und auch die Championship League, ein damals von der PDC organisiertes Turnier, das nur über die Websites verschiedener Wettanbieter verfolgt werden konnte.
Auch in den folgenden Jahren war Osborne ein Spieler, mit dem man rechnen musste: 2010 erreichte er das Halbfinale der
Players Championship Finals und gewann 2011 sein viertes und vorerst letztes Players Championship.
Die Jahre 2014 und 2015 waren jedoch besonders schwierig für Osborne und er verlor Ende 2015 seine Tour Card. Seitdem hat er jedes Jahr an der
Q-School teilgenommen, allerdings vorerst ohne großen Erfolg. In der
Modus Super Series ist er allerdings noch regelmäßig im Einsatz.
'The Wizard'
Eine weitere bemerkenswerte Tatsache ist, dass er zu Beginn seiner Karriere den Spitznamen "The Wizard" (der Zauberer) trug, genau wie sein Mitstreiter
Simon Whitlock. Das sorgte für eine lustige Situation, als Whitlock und Osborne bei der Weltmeisterschaft 2010 aufeinander trafen. Am Ende war es Whitlock, der den "Kampf der Zauberer" gewann. Osborne änderte später seinen Spitznamen in "Ozzy", entschied sich aber vor ein paar Jahren wieder für den Namen "The Wizard".