Die
Darts WM 2026 geht im
Alexandra Palace mit dem Achtelfinale in die entscheidende Phase. Mit Begegnungen wie
Michael van Gerwen gegen
Gary Anderson,
Luke Humphries gegen Kevin Doets sowie Charlie Manby gegen
Gian van Veen stehen Duelle an, die sportlich hochklassig besetzt sind und unterschiedliche Geschichten vereinen – von etablierten Weltmeistern bis hin zu aufstrebenden Spielern.
Verfolgen Sie die Darts WM 2026 mithilfe unserer Live-Scores!Spielplan Darts WM 2026
Dienstag, 30.12.
Abendsession (ab 20:00 Uhr)
| 20:10 Uhr | Charlie Manby | v | Gian van Veen | R4 |
| 21:25 Uhr | Michael van Gerwen | v | Gary Anderson | R4 |
| 22:40 Uhr | Luke Humphries | v | Kevin Doets | R4 |
Charlie Manby v Gian van Veen
Ein hochinteressantes Duell zweier junger Spieler, in dem es um den Einzug ins Viertelfinale der Darts-Weltmeisterschaft geht. Die größere Überraschung der beiden ist zweifellos Charlie Manby. Der 20-jährige Engländer besitzt aktuell keine PDC Tour Card und qualifizierte sich als Nummer vier der Development Tour Order of Merit für die WM. Bei seinem Debüt auf der größten Bühne zeigt Manby bislang keinerlei Anzeichen von Nervosität.
In der ersten Runde unterstrich er sein Potenzial mit einem 3:2-Satzerfolg über den etablierten Cameron Menzies. Anschließend ließ er dem US-Qualifier Adam Sevada beim 3:0 keine Chance. In der dritten Runde gegen Ricky Evans erlebte Manby allerdings ein wechselhaftes Match: Er vergab nicht weniger als 41 Darts auf die Doppel und kam lediglich auf eine Checkoutquote von 24,1 Prozent. Dennoch setzte er sich mit 4:2 Sätzen durch. Dreimal spielte Manby dabei einen Average um die 90 Punkte – solide Werte, die jedoch gegen seinen nächsten Gegner voraussichtlich gesteigert werden müssen.
Gian van Veen wurde bereits in seinem Auftaktmatch gefordert. Gegen Cristo Reyes gab der Niederländer einen Satz ab, setzte sich am Ende aber verdient mit 3:1 durch und erzielte dabei einen Average von 98,91. In der zweiten Runde folgte seine bislang stärkste Leistung des Turniers gegen Alan Soutar. Der Schotte ging mutig mit 1:0 in Führung und vergab sogar einen Satzdart zum 2:0, doch van Veen reagierte eindrucksvoll. Mit einem herausragenden Average von 108,28 Punkten – dem bislang höchsten Turnieraverage – drehte er die Partie und gewann ebenfalls mit 3:1 Sätzen. Nach der Weihnachtspause ließ van Veen auch Madars Razma keine echte Chance und zog mit einem souveränen 4:1-Erfolg in die nächste Runde ein.
Es ist bereits das zweite Aufeinandertreffen zwischen Manby und Van Veen. Schon 2024 standen sich beide auf der Development Tour gegenüber, damals setzte sich van Veen mit 5:3 durch. Unter dem Spitznamen „GVV The Giant“ startete er als Nummer zehn der Setzliste in dieses Turnier und ist in der virtuellen Weltrangliste bereits bis auf Rang sechs vorgestoßen. Mit einem Sieg gegen Manby würde er zudem Stephen Bunting in der Rangliste überholen.
Manby ging vor dem Turnier lediglich als Nummer 166 der Welt an den Start – vor allem, weil ihm bislang die Tour Card fehlt. Durch seine starken Leistungen bei dieser Weltmeisterschaft hat er sich bereits auf Rang 81 verbessert. Ein weiterer Sieg würde ihn sogar in die Top-64 bringen. Damit wäre ihm eine PDC Tour Card sicher, und der Gang zur Q-School in der kommenden Woche wäre für ihn nicht mehr nötig.
Zieht Gian van Veen erstmals ins Viertelfinale der WM Darts ein?
Michael van Gerwen v Gary Anderson
Auf dem Papier ist es das mit Abstand hochklassigste Duell des Abends. Zwei absolute Größen des Dartsports treffen im Kampf um den Einzug in die nächste Runde aufeinander: ehemalige Weltmeister, frühere Nummer eins und zwei der Weltrangliste und seit vielen Jahren feste Größen auf der Tour.
Michael van Gerwen fand nach einem zähen Start in London zunehmend zu seinem Spiel. In der ersten Runde geriet „Mighty Mike“ gegen Mitsuhiko Tatsunami durchaus unter Druck. Der Japaner ließ mehrere Chancen ungenutzt, um mit 2:0 in Führung zu gehen, und verpasste später auch Möglichkeiten zum 2:2-Satzausgleich. Van Gerwen nutzte diese Fehler und setzte sich schließlich mit 3:1 durch. In der zweiten Runde zeigte der Niederländer eine deutlich stabilere Leistung und besiegte William O’Connor mit 3:1 Sätzen bei einem Average von 100,20. In der dritten Runde ließ er der deutschen Überraschung Arno Merk keine echte Chance und gewann souverän mit 4:1 Sätzen.
Auch Gary Anderson musste zum Auftakt kämpfen. Gegen Adam Hunt lag der Schotte nach drei Sätzen mit 1:2 zurück, fand jedoch rechtzeitig seinen Rhythmus und zog mit einem 3:2-Erfolg noch den Kopf aus der Schlinge. Anschließend präsentierte sich „The Flying Scotsman“ in starker Form. Gegen Connor Scutt spielte Anderson eine herausragende Partie und setzte sich mit einem Average von 105,41 klar mit 3:1 durch. In der nächsten Runde entwickelte sich gegen Jermaine Wattimena ein echter Thriller. Anderson überzeugte im Scoring mit nicht weniger als 14 Maxima, ließ jedoch auf die Doppel einige Chancen liegen. Wattimena blieb dadurch lange im Match, am Ende musste die Entscheidung im Tiebreak fallen, den Anderson mit 5:3 für sich entschied.
Van Gerwen und Anderson gehören seit Jahren zu den prägenden Figuren der Tour und standen sich bereits 74 Mal in offiziellen Begegnungen gegenüber. Van Gerwen führt den direkten Vergleich mit 50 Siegen an, während Anderson 21 Erfolge verbuchen konnte. Hinzu kommen drei Unentschieden aus der Zeit, als in der Premier League Darts noch Punkteteilungen möglich waren. In der Weltrangliste belegt Van Gerwen weiterhin Rang drei und kann nur mit dem Gewinn des Weltmeistertitels auf Platz zwei vorrücken. Anderson hat sich zuletzt um zwei Positionen verbessert und steht virtuell auf Rang zwölf. Mit einem Sieg über Van Gerwen würde er zudem auch an der aktuellen Nummer elf, Chris Dobey, vorbeiziehen.
Das 75. offizielle Duell zwischen Michael van Gerwen und Gary Anderson steht bevor
Luke Humphries v Kevin Doets
Kevin Doets hat sich am gestrigen Nachmittag einen Platz unter den letzten 16 der Darts-Weltmeisterschaft erarbeitet und steht zum zweiten Mal in Folge in dieser Turnierphase im Alexandra Palace. Für den 27-Jährigen ist das ein bemerkenswerter Erfolg, den er sich mit konstanten Leistungen verdient hat. In seiner Auftaktpartie gegen Matthew Dennant geriet Doets zunächst mit einem Satz in Rückstand, ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen und drehte das Match zum 3:1-Erfolg.
In der zweiten Runde traf Doets auf David Munyua, die kenianische Überraschung des Turniers, der zuvor Mike De Decker ausgeschaltet hatte. Trotz eines lautstarken Publikums blieb Doets fokussiert und setzte sich mit einem kontrollierten 3:0-Sieg durch. Anschließend folgte ein hochklassiges und dramatisches Duell mit Nathan Aspinall. Der Engländer ließ Chancen liegen, sich mit 3:1 Sätzen abzusetzen, was Doets konsequent bestrafte. Mit einem außergewöhnlichen sechsten Satz, den er mit einem Average von 118,7 spielte, glich er zum 3:3 aus und dominierte Aspinall im entscheidenden siebten Satz klar mit 3:0.
Luke Humphries geht ebenfalls mit einem intensiven Turnierverlauf in diese Begegnung. Nach souveränen Erfolgen über Ted Evetts (3:1) und Paul Lim (3:0) schien „Cool Hand Luke“ früh auf Kurs. In der dritten Runde geriet der Weltranglistenzweite jedoch gegen einen sehr stark spielenden Gabriel Clemens unter Druck. Humphries führte bereits mit 3:0 Sätzen, doch Clemens kämpfte sich mit mehreren Finishes jenseits der 100-Punkte-Marke auf 3:2 heran. Der Deutsche erhielt sogar eine volle Hand Matchdarts, um den Satzausgleich zu erzwingen, konnte diese jedoch nicht nutzen. Humphries reagierte abgeklärt und verhinderte mit einem 11-Darter einen siebten Satz.
Durch seine bisherigen Leistungen hat sich Doets in der virtuellen Weltrangliste bereits um drei Plätze verbessert und belegt aktuell Rang 38. Mit einem Sieg gegen Humphries würde er weiter auf Platz 36 vorrücken. Humphries selbst spielt in diesem Turnier auch im Hinblick auf die Spitze der Order of Merit. Mit dem Gewinn des Weltmeistertitels könnte er die Nummer-eins-Position zurückerobern, ist dabei jedoch auf fremde Hilfe angewiesen. Voraussetzung dafür ist, dass Luke Littler vor dem Finale ausscheidet.
Kann es Humphries seinem großen Rivalen Littler gleichtun und ins Viertelfinale einziehen?