(VORSCHAU) Schafft es Belgien in diesem Jahr, sich beim World Cup of Darts die begehrte Trophäe zu sichern?

PDC
Montag, 24 Juni 2024 um 21:25
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Der PDC World Cup of Darts beginnt diesen Donnerstag in Frankfurt. Eines der 40 teilnehmenden Länder ist Belgien. Wie haben sie in der Vergangenheit bei diesem Turnier abgeschnitten? Hier ein Artikel von Dartsnieuws.com, in dem die Chancen der Belgier eingeschätzt werden.
Der World Cup of Darts ist die inoffizielle Weltmeisterschaft für Ländermannschaften innerhalb der PDC. Die erste Ausgabe des Turniers fand im Jahr 2010 statt, als 24 Länder teilnahmen. Dies blieb so bis 2014, als das Teilnehmerfeld auf 32 Länder erweitert wurde. Seit letztem Jahr sind es 40 und es werden nur noch Doppel gespielt.
Erste Auflage
Bereits bei der ersten Ausgabe 2010 war Belgien eines der teilnehmenden Länder. Damals gab es noch kein Tour Card System, so dass zwei Spieler für Belgien bestimmt wurden, die gelegentlich Turniere bei der PDC spielten, nämlich Rocco Maes und Patrick Bulen. Die beiden Belgier starteten als 21. der Serie in das Turnier und trafen in der ersten Runde auf das an Nummer 12 gesetzte Finnland mit Marko Kantele und Jarkko Komula. Maes und Bulen sorgten jedoch mit einem 5-2-Sieg für eine Überraschung. In der zweiten Runde unterlagen sie besonders knapp mit 6-5 gegen die Kanadier John Part und Ken MacNeil.
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Einige der Hemden, die beim diesjährigen World Cup of Darts zu sehen sein werden
Während das Turnier heute jedes Jahr stattfindet, war es in den Anfängen nur alle zwei Jahre der Fall. Im Jahr 2012 stand Kim Huybrechts zum ersten Mal auf der Bühne, er wurde mit Kurt Van de Rijck gepaart. Die an siebter Stelle gesetzten Belgier wurden in der ersten Runde frei gelost und trafen dann auf Schweden. Kim Huybrechts gewann sein Einzel gegen Dennis Nilsson, aber da Van de Rijck gegen Magnus Caris unterlag, musste ein Doppel das Match entscheiden. Dieses gewann der Belgier schließlich mit 5-2. Im Viertelfinale traf Belgien auf das starke Australien. Simon Whitlock eröffnete mit einem Sieg gegen Van de Rijck, doch Huybrechts glich mit einem Sieg gegen Paul Nicholson wieder aus. In einem hochklassigen Doppelspiel setzten sich dann doch die Australier durch.
Brüderpaar im World Cup-Finale
Ein Jahr später nahm zum ersten Mal in der Geschichte des World Cup of Darts ein Brüderpaar teil, da der ältere Bruder Ronny an der Seite von Kim spielen durfte. Die Belgier starteten mit einer Niederlage gegen Nordirland und einem Sieg gegen Ungarn zweifelhaft in das Turnier, aber das reichte immerhin, um sich für die nächste Runde zu qualifizieren. In der zweiten Runde wurde Australien, der Peiniger der Belgier im Jahr zuvor, überzeugend mit 5-1 nach Hause geschickt.
Es folgte ein Sieg gegen Kroatien, wodurch die Belgier zum ersten Mal im Halbfinale des World Cup of Darts standen. Im Halbfinale eröffnete Kim Huybrechts mit einem 4-1-Sieg gegen Jani Haavisto, aber da Ronny knapp mit 3-4 gegen Komula verlor, musste ein Doppel das Spiel entscheiden. In diesem Doppel setzten sich die Belgier überzeugend mit 4-0 durch und qualifizierten sich damit für das Finale. Im Finale trafen die Top-Favoriten Phil Taylor und Adrian Lewis auf England. Belgien konnte zwar ein Spiel durch Kim gewinnen, verlor aber das Finale mit 1-3.
Bis 2017 spielten Kim und Ronny Huybrechts beim World Cup of Darts für Belgien zusammen. Sie konnten das Turnier zwar nicht gewinnen, aber sie zeigten weiterhin sehr konstante Leistungen. So erreichten sie zum Beispiel bei jeder Teilnahme mindestens das Viertelfinale.
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Dimitri Van den Bergh gewann die diesjährigen UK Open
Im Jahr 2018 begann mit Dimitri Van den Bergh ein neues belgisches Toptalent seinen Aufstieg. The Dreammaker hatte inzwischen den zweiten belgischen Platz (hinter Kim Huybrechts) in der Weltrangliste von Ronny Huybrechts übernommen und durfte fortan beim World Cup of Darts ein Duo mit Kim bilden. Die beiden Belgier kannten sich von klein auf und es war sofort klar, dass sie auf der Bühne zusammenpassten. Bei ihrem gemeinsamen Debüt beim World Cup of Darts erreichten sie nach Siegen gegen Irland und Finnland jeweils das Viertelfinale.
In diesem Jahr wartete England mit Rob Cross und Dave Chisnall in den Startlöchern. Cross eröffnete mit einem Sieg gegen Huybrechts, doch dann schlug Van den Bergh Chisnall, um den Spielstand wieder auszugleichen. m Doppel zahlte sich die Erfahrung der Belgier aus, die mit 4-0 und einem Average von über 100 äußerst überzeugend gewannen. Im Halbfinale unterlagen sie schließlich mit 0-2 gegen die Niederlande mit Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld auf den Plätzen.
Schlacht
In den folgenden Jahren bildeten Kim Huybrechts und Van den Bergh beim World Cup of Darts immer ein Team. Nur 2021 enttäuschten sie mit einer Niederlage in der zweiten Runde gegen Österreich, ansonsten erreichten sie immer mindestens das Viertelfinale. Im Jahr 2023 ging Belgien daher als einer der Favoriten in den World Cup of Darts. In der Zwischenzeit hatte Van den Bergh ein Major gewonnen und sich in die Top Ten der Weltrangliste hochgearbeitet, und Kim Huybrechts war immer noch ein Top 32-Spieler. In ihrem ersten Gruppenspiel schlugen die Belgier Finnland mit 4-0. Es war jedoch allen klar, dass zwischen den beiden ein ernsthaftes Zerwürfnis herrschte, denn auf der Bühne schenkten sie einander keinen Blick.
Danach wurde in den sozialen Medien und in der belgischen (und damit auch internationalen) Presse viel über die mangelnde Kommunikation zwischen den beiden Belgiern gesprochen. Mac Elkin (Van den Berghs Manager und Huybrechts ehemaliger Manager) brachte die beiden Belgier zusammen und das Ergebnis dieses Gesprächs war, dass sie für den Rest des Turniers ihre gegenseitigen Sorgen für eine Weile beiseite legen und gegeneinander zur Normalität zurückkehren würden. So geschah es dann auch, und Belgien besiegte China im zweiten Gruppenspiel und zog damit in die K.o.-Runde ein.
Es folgten einige sehr spannende Spiele. In der zweiten Runde wurden die Niederlande mit 8-7 besiegt, und im Viertelfinale mussten sich die Australier mit demselben Ergebnis geschlagen geben. Belgien erreichte also erneut das Halbfinale, doch dieses Mal hatten sie gegen Wales mit 8-7 das Nachsehen.
Ambitionen
Lange Zeit war es in diesem Jahr fraglich, wer neben der belgischen Nummer eins Van den Bergh für Belgien beim World Cup of Darts antreten würde. Tatsächlich erlitt Kim Huybrechts (immer noch die belgische Nummer zwei der Weltrangliste) bei einer Schlägerei Anfang Mai nach dem Fußballspiel Antwerpen-Union einen doppelten Schlüsselbeinbruch. Es wurde ein Wettlauf mit der Zeit, um für den World Cup of Darts fit zu werden, aber er hat sein Ziel erreicht.
Belgien, der fünfte Tabellenführer beim diesjährigen World Cup of Darts, befindet sich in einem Pool mit Singapur und den Philippinen. Keineswegs ein zu unterschätzender Pool! Singapur hat das erfahrene Duo Paul und Harith Lim, obwohl beide Spieler auf dem Weg der Besserung zu sein scheinen. Aber gerade die Philippinen scheinen ein besonders schweres Spiel zu werden. Christian Perez ist der erste Spieler aus diesem Land, der eine Tour Card gewonnen hat und bereits bei der World Darts Championship sein Können unter Beweis gestellt hat. Er bildet ein Duo mit Alexis Toylo, dem derzeit Führenden der PDC Asian Tour, der sich nicht scheut, hohe Averages zu werfen. Belgien ist natürlich gegen beide Länder Favorit, aber gerade in einem kurzen Format (Best of 7 Legs) kann man sich keinen Fehlschlag leisten.
Außerdem wird man gespannt sein, wie sich die beiden Belgier dieses Jahr auf der Bühne verhalten werden. Immerhin hat Van den Bergh kürzlich in einem Interview angedeutet, dass er und Kim Huybrechts immer noch nicht miteinander reden. Wenn sie diese Fehde während des Turniers wieder aus der Welt schaffen, ist und bleibt Belgien ein Anwärter auf den Titel. Immerhin ist Belgien, abgesehen von den Ländern, die das Turnier jemals gewonnen haben, das Land, das in der Geschichte des World Cup of Darts am besten abgeschnitten hat.

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