"Wenn er fürs Reden bezahlt würde, wäre Devon jetzt Millionär" – Nordirland kontert Trash-Talk mit einem Statement-Sieg

PDC
durch Nic Gayer
Samstag, 14 Juni 2025 um 19:30
daryl gurney
Mit einem klaren 8-2-Erfolg über Südafrika ist Nordirland eindrucksvoll ins Viertelfinale des World Cup of Darts 2025 eingezogen. Daryl Gurney und Josh Rock überzeugten nicht nur sportlich, sondern auch mit emotionalem Feuer auf der Bühne – was besonders im Duell mit dem lauten Devon Petersen für zusätzliche Würze sorgte. Das neuformierte Duo zeigt: Nordirland ist zurück – lautstark, hungrig und voller Teamgeist. Das bestätigten Gurney und Rock auch wenige Minuten nach ihrem Triumph in einer Pressekonferenz gegenüber Dartsnews.de.
Für Josh Rock war es der erste Auftritt beim World Cup an der Seite von Daryl Gurney – und er ließ keinen Zweifel daran, wie besonders dieser Moment war. "Oh, definitiv war es das wert", sagte der 23-Jährige. "Wir konnten beide unsere Aggression auf die Bühne bringen und beweisen, wie gut wir als Team sind."
Dass das Achtelfinale gegen Südafrika von Emotionen, Showeinlagen und hitzigen Momenten geprägt war, störte Rock nur teilweise. Besonders ein Moment blieb hängen: "Als Devon die blind-180 geworfen hat und ich dann das Doppel traf, sagte Daryl 'Das war für dich' zu Devon – da musste ich ein bisschen lachen."
Sorgte auf der Bühne für ordentlich Gesprächsstoff: Devon Petersen
Sorgte auf der Bühne für ordentlich Gesprächsstoff: Devon Petersen

Gurney: „Wenn Devon fürs Reden bezahlt würde…“

Teamkollege Daryl Gurney machte im Anschluss keinen Hehl daraus, wie intensiv das Spiel auch verbal geführt wurde. "Es tut mir leid, das so sagen zu müssen, aber wenn Devon in diesem Spiel fürs Reden bezahlt worden wäre, wäre er nach diesem Spiel ein Millionär", erklärte Gurney mit einem Augenzwinkern. "Nicht ein einziges Mal hat er seine Klappe gehalten – nur, wenn er selbst am Werfen war. Wenn Josh geworfen hat, war er am Reden. Aber das ist Devons Spiel – ich habe Josh das gesagt, weil ich schon mal gegen Südafrika gespielt habe."
Das nordirische Duo ließ sich aber nicht provozieren – im Gegenteil. "Diesmal habe ich es einfach ausgeblendet", betonte Gurney. "Und ich habe es auch ausgeblendet, weil du es mir gesagt hast", warf Rock ein.
"Sogar beim Ausbullen hat er geredet – nicht geflüstert, sondern geredet!", erinnerte sich Rock. Doch das Feuer schlug zurück: "Ich habe Josh gesagt, keine Sorge, wir kriegen sie am langen Ende." Rock: "Und was habe ich dir gesagt? Das war das Schlechteste, was er hätte machen können."
Nach Jahren an der Seite des ruhigen Brendan Dolan war es für Gurney eine neue, aber willkommene Konstellation: "Wir sind sehr feurig – Brendan ist einfach der netteste Mensch aller Zeiten. Aber genau deswegen haben wir uns beide so darauf gefreut, endlich mal zusammenzuspielen. Ich habe mich auf dieses Spiel richtig gefreut."
Für Gurney war es die Rückkehr auf die World-Cup-Bühne nach einem Jahr Pause. Probleme hatte er mit dem Rhythmus nicht: "Das war tatsächlich ganz einfach. Letztes Jahr habe ich den World Cup ganz knapp verpasst, aber in diesem Jahr habe ich einige Dinge in Ordnung gebracht. Josh war heute absolut brillant – ich habe mich an ihm festgehalten. Morgen werde ich besser spielen und ihn mehr unterstützen."

Voller Fokus auf das Irland-Derby

Im Viertelfinale wartet nun das prestigeträchtige Derby gegen Irland. "Genau gleich wie jedes andere Spiel", meint Rock. "Wenn wir uns nicht gleichwertig vorbereiten, werden wir nicht gewinnen." Gurney ergänzt: "Ich war heute nervös vor unserem ersten Spiel, aber diese Nerven sind jetzt weg – jetzt bin ich voller Vorfreude."
Dass derzeit in der Darts-Welt vor allem über „die beiden Lukes“ (Humphries und Littler) gesprochen wird, sieht Gurney gelassen: "Ich habe noch nie zwei Spieler gesehen, die sich so häufig gegenseitig schlagen und sich so gut verstehen. Diese zwei sind richtige Freunde – ich sehe da kein Problem."
Langfristig hat das Duo Gurney/Rock große Ambitionen. "Wie Josh gesagt hat, ist das hier unsere beste Chance, um den World Cup zu gewinnen – aber: Es ist nicht unsere einzige Chance", betont Gurney. "Es ist nicht so, dass ich oder er im nächsten Jahr unsere Karriere beenden. Wir haben jetzt mehrere Jahre, um dieses Ziel zu verfolgen. Manchmal braucht ein Team auch 1–2 Jahre, um zusammenzuwachsen, aber ich habe den vollen Glauben in dieses Team."
Eine klare Ansage zum Abschluss: "Josh und ich sind Freunde, seitdem wir uns zum ersten Mal gesehen haben. Wir werden alles dafür geben, um die ersten nordirischen World-Cup-Champions der PDC-Geschichte zu werden. Egal ob es in diesem Jahr so weit ist, im nächsten oder noch ein paar Jahre dauert – wir werden da sein. Und wir werden eine Macht sein, mit der man rechnen muss."
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