Turnierdirektor Nieuwlaat blickt zufrieden auf die WDF-WM zurück: 'Kein Problem mit Kritik, bei etwas Neuem gibt es immer Reaktionen'

WDF
Mittwoch, 20 April 2022 um 11:30
jacques nieuwlaat
Zu Beginn dieses Monats veranstaltete die WDF ihre erste Weltmeisterschaft im Lakeside Country Club. Turnierdirektor Jacques Nieuwlaat blickt zufrieden zurück.
Die WDF hat den Staffelstab von der BDO übernommen, die viele Jahre lang die Weltmeisterschaften in Lakeside organisiert hat. Nieuwlaat war mit der Organisation des Turniers zufrieden. "Sie übertraf alle Erwartungen. Am Dienstagabend gab es einen Stromausfall. Wir mussten ein Spiel verschieben, aber das war es auch schon. Der Generator eines Lastwagens der TV-Produktionsfirma ist ausgefallen. Dann fiel auch noch der Notstromgenerator aus", sagte Nieuwlaat gegenüber Sportnieuws.nl.
Die Weltmeisterschaft der PDC wird oft als WM für Profispieler angesehen, wie sollten wir also die WDF WM beschreiben? "Im Grunde genommen ist das der Ersatz für die BDO WM, man könnte also sagen, das ist die Amateur-Weltmeisterschaft. Spieler aus dem Breitensport können sich dafür qualifizieren, also nicht die Profis."
Klares Ziel
Der WDF hat ein klares Ziel vor Augen. "Zunächst einmal wollen wir die Weltmeisterschaften jedes Jahr im Kalender haben, was an sich schon eine Herausforderung ist. Zweitens gibt es mehr Platz für Teilnehmer aus Nordamerika, Australien, Neuseeland und Asien. Nur in Asien konnte der Dartsport in den letzten beiden Jahren überhaupt nicht ausgeführt werden und deshalb konnten diesmal keine Asiaten teilnehmen. Wenn man auch Spielern aus z. B. Ost- und Nordeuropa mehr Chancen einräumt, wird man sehen, dass diese Spieler bei der Weltmeisterschaft einen größeren Einfluss haben werden. Die Nummer zwei ist ein Franzose, Thibault Tricole, der dem Endsieg sehr nahe war. Frankreich ist ein Land, in dem kaum Dart gespielt wird. Wer weiß, was das auslösen wird."
Eine neue Weltmeisterschaft bringt auch eine neue Trophäe mit sich, die jedoch in den sozialen Medien viel Kritik erntete, da sie unter anderem mit einem Oreo-Keks und einer Pizzascheibe verglichen wurde. "Ich habe die Trophäe selbst entworfen, ich hatte ein gewisses Mitspracherecht", sagt Nieuwlaat. "Ich glaube, dass die Leute, die so reagieren, nicht sehr genau hingeschaut haben. Die Trophäe wurde von einem Künstler entworfen. Es ist zwar keine große kitschige britische Tasse aus Silber, aber sie ist ein schönes Stück Handwerkskunst geworden. Wir haben uns dieses Mal für etwas anderes entschieden. Wenn etwas anders ist, bekommt man immer Reaktionen darauf, das ist gut."
Während der WM gab es auch ein wenig Aufregung, als die Frau des BDO-Präsidenten, Des Jacklin, kam, um die frühere WM-Trophäe von der letzten Weltmeisterin, Mikuru Suzuki, abzuholen. "Ich habe mich nicht sehr stark engagiert. Ich weiß, dass die WDF als Vermittler zwischen Suzuki und den Jacklins fungierte. Soweit ich weiß, hat man sich bereits im Sommer 2021 darauf geeinigt, dass der Pokal an die BDO übertragen wird, weil er dem Verband gehört. Der Pokal geht in den Nachlass der BDO ein. Dieser Nachlass wird aufgrund des Konkurses aufgeteilt. Ich habe keine Polizeiwagen mit Blaulicht gesehen und auch keine Verhaftungen".
Van Barneveld
Schließlich wurde Nieuwlaat, der Raymond van Barneveld schon lange kennt, auch nach seiner Meinung zu den Leistungen seit seinem Comeback zu Beginn des letzten Jahres gefragt. "Ich glaube, er war mit dem ersten Drittel durchaus zufrieden. Er hat ein Players Championship-Turnier gewonnen, vielleicht früher als er erwartet hatte. Ich glaube, danach waren die Leistungen etwas enttäuschend, aber dafür hat er seine eigenen Gründe. Es gab einige Dinge im privaten Bereich. Die Ziele für das erste Jahr sollten immer das Erreichen der Players Championship Finals und der WM sein. Und das hat er getan. Darauf muss er nun im zweiten Jahr aufbauen. Er ist bereits in den Top 64 (55.) und muss die Players Championship Finals und die Weltmeisterschaft erneut erreichen. Wenn es nach ihm geht, wird er es auch zum World Matchplay und zum World Grand Prix schaffen, aber dann muss er bei den Floorturnieren gut abschneiden."

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