In dieser Rubrik werden wir regelmäßig an
vergessene Dartspieler aus der Vergangenheit erinnern. Den Anfang macht der Waliser
Ritchie Davies, der 2003 mit der BDO das Finale der Weltmeisterschaft verlor.
1992 gab der 21-jährige Ritchie Davies sein Debüt auf einer großen Bühne, als er bei den Winmau World Masters das Achtelfinale erreichte. Doch es sollte noch fünf Jahre dauern, bis er sein BDO-Debüt gab. Im legendären Lakeside Country Club scheiterte er in der ersten Runde mit 0:3 am Belgier Leo Laurens.
Doch die Karriere des Walisers kam in Schwung und 1997 gewann er seinen ersten Major-Titel bei den Swedish Open. Das war einer der Gründe, warum er wieder nach Lakeside eingeladen wurde, aber wieder ging es in der ersten Runde schief, diesmal war Colin Monk beim 3:1 zu stark. Von 1999 bis 2003 schaffte er es zu den Weltmeisterschaften, 2000 gewann er gegen
Les Wallace und kam über die erste Runde hinaus, verlor aber erneut gegen Monk. Ein Jahr zuvor war er mit Richard Herbert Weltmeister im Paarlauf bei den WDF geworden.
Weltfinale
"Lamb Chop", wie er genannt wurde, ging mit bescheidenen Erwartungen zur BDO-Weltmeisterschaft 2003. Nachdem er in der ersten Runde den Niederländer Albertino Essers besiegt hatte, gelang ihm in der zweiten Runde ein großes Kunststück, indem er den ehemaligen Weltmeister John Walton ausschaltete. Im Viertelfinale besiegte er mit Tony David einen weiteren ehemaligen Weltmeister und nachdem er im Halbfinale
Gary Anderson mit 5:2 geschlagen hatte, stand Davies zum ersten Mal im WM-Finale. Trotz der Anfeuerung durch seine Frau, seine Kinder und die vielen walisischen Fans musste er sich im Finale
Raymond van Barneveld mit 3:6 geschlagen geben.
Kurze Karriere
Am Tag nach dem WM-Finale musste Davies wieder früh aufstehen, um seinen Job als Computerprogrammierer zu erledigen. Das war einer der Gründe, warum wir danach kaum noch von ihm gehört haben. Im Jahr 2004 erreichte er zwar das Viertelfinale der Weltmeisterschaft, aber nachdem er bei den Winmau World Masters im Achtelfinale gegen den Finnen Jarkko Komula verlor, entschied er sich im Alter von 33 Jahren, seine Karriere zu beenden, weil er sein Berufsleben nicht mit seiner Dartkarriere vereinbaren konnte. Am Ende gewann er sechs Turniere.