In dieser Rubrik begeben wir uns mit einem besonderen Darter regelmäßig auf eine Reise
zurück in die Vergangenheit. Heute tun wir dies mit dem Engländer Phill Nixon.
Phill Nixon wurde am 13. März 1956 in Durham geboren. Er war viele Jahre lang ein grundsolider Spieler in den lokalen Ligen in England, aber auf internationaler Ebene kam er kaum zum Einsatz. Seine besten Ergebnisse über viele Jahre waren ein Viertelfinale bei den Winmau
World Masters 2002 und ein Halbfinale bei den British Open 2004.
Das änderte sich, als er es schaffte, sich für die BDO Weltmeisterschaft 2007 zu qualifizieren. Allerdings wurde Nixon von den Wettbüros im Vorfeld als nahezu hoffnungslos eingestuft, sie setzten ihn auf 150/1, um Weltmeister zu werden.
Unerwarteter Durchmarsch ins Halbfinale
Nixon ließ sich davon jedoch nicht beirren und sorgte gleich in der ersten Runde für einen Paukenschlag, als er den an Nummer sieben gesetzten Darryl Fitton mit 3-1 nach Hause schickte. Eine Runde später wurde auch der an zehn gesetzte Martin Atkins mit 4-1 besiegt. Im Viertelfinale stand er kurzzeitig am Rande des Abgrunds, konnte sich aber schließlich mit 5-4 gegen den Schotten Paul Hanvidge durchsetzen.
Bei seiner ersten Weltmeisterschaft stand Nixon also direkt im Halbfinale. Dort traf er auf den ebenfalls überraschenden Niederländer Niels de Ruiter. Nixon setzte sich schließlich mit 6-4 durch und konnte sich so auf das Finale gegen den an Nummer eins gesetzten
Martin Adams vorbereiten, der wie er auf der Suche nach seinem ersten Weltmeistertitel war.
Legendäres Finale mit starkem Comeback
Dieses Finale begann für Nixon dramatisch. Von den ersten sechs Sätzen konnte er keinen einzigen gewinnen, so dass er mit einem 0-6-Rückstand in die Pause ging und kaum noch Hoffnung auf den Weltmeistertitel hatte. Klare Sache, langweiliges Match, dachten alle, aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Adams vergab in den folgenden Sätzen vier Matchdarts und Nixon nutzte dies zum 6-1, 6-2 und schließlich sogar zum 6-6. Das frenetische Publikum in Lakeside war völlig aus dem Häuschen.
In diesem entscheidenden Satz erwies sich Adams dann doch als zu gut für Nixon, der 30000 Pfund auf sein Konto einzahlen konnte. Seine starken Leistungen bei der Weltmeisterschaft ermöglichten ihm auch die Teilnahme am
Grand Slam of Darts in den Jahren 2007 und 2008, aber jedes Mal blieb er in der Gruppenphase stecken.
Letzter Auftritt bei der Weltmeisterschaft
Ein Jahr nach seinem Weltmeisterschaftsfinale stand Nixon bei der BDO Weltmeisterschaft 2008 erneut im Finale. In einer Wiederholung des Weltmeisterschaftsfinales des Vorjahres musste er sich dieses Mal Adams mit 0-3 geschlagen geben.
Es war auch gleich Nixons letzter Auftritt bei der Weltmeisterschaft. In den darauffolgenden Jahren spielte er wieder in der altbekannten Flaute, abgesehen von einem Viertelfinale bei den Winmau World Masters 2012.
Im Juni 2013 erhielt Nixon die schreckliche Nachricht, dass er Magen-, Leber- und Lungenkrebs hatte. Am 9. August desselben Jahres starb er im Alter von 57 Jahren.