Jimmy van Schie und
Danny van Trijp treten in dieser Woche bei den International Pairs Week 2 der
MODUS Super Series zur Titelverteidigung an. Das niederländische Duo reist voller Zuversicht nach Portsmouth und freut sich auf die erneute Herausforderung. „Mit Danny zusammen wird es auf jeden Fall wieder eine lustige Woche“, sagte Van Schie im Vorfeld.
Die Organisatoren luden die Titelverteidiger bewusst erneut ein. Van Trijp versteht diese Entscheidung: „Sie wollen die Gewinner wiedersehen. Wären es Spieler aus Deutschland oder Irland gewesen, wäre es genauso gelaufen.“ Für Van Schie fühlt sich MODUS mittlerweile wie eine zweite Heimat an. Er stand vor zwei Wochen erneut im Champions Week Finale, verpasste den Sieg aber knapp. „Ich hatte sogar davon geträumt, im Finale gegen Usher 170 auszuchecken – leider nur im Schlaf“, lachte er.
Trotz der verpassten Chance blickt Van Schie mit Stolz zurück: „Zweimal ein Champions Week Finale zu erreichen, ist schon eine Leistung. Ich kämpfe weiter, bis ich es einmal geschafft habe.“ Auch die finanziellen Dimensionen spielen eine Rolle: „Bei 3:3 geht es plötzlich um sehr viel Geld. Das spürt man doppelt.“ Van Trijp rechnete ihm gar vor, dass er durch drei verpasste Bullseyes rund 43.000 Pfund eingebüßt hat.
Van Trijps Traumfinale: Neun-Darter und 120er-Average
Während Van Schie knapp scheiterte, erlebte Van Trijp Anfang des Jahres ein Traumfinale. Mit einem Neun-Darter und einem 120er-Average sorgte er für Furore. „Das Verrückte daran: Ich hatte die Woche vorher keinen einzigen 90er-Average geworfen. Aber plötzlich begann ich mit einem 12- und einem 13-Darter – da stieg der Puls.“ Das Adrenalin trug ihn zum perfekten Leg. „Das 141er-Finish fühlte sich an wie das leichteste meines Lebens. Ich musste fast weinen, so besonders war es.“
Eine feste Partnerschaft haben Van Schie und Van Trijp bislang nicht geschlossen. Doch beide schließen eine Fortsetzung nicht aus. „Bei den Dutch Open wäre das eine gute Option“, meint Van Schie. Beide sind ohne Tour Card unterwegs, profitieren aber von der Flexibilität. Van Trijp: „Mit Tour Card hat man nur eine begrenzte Anzahl an Turnieren. Jetzt habe ich viel mehr Möglichkeiten. Dieses Jahr habe ich wirklich Fortschritte gemacht.“
Auch Van Schie fühlt sich bereit für den nächsten Schritt: „Ich habe schon einige Pro Tours auf der Challenge Tour gespielt und weiß, dass ich Spitzenspieler schlagen kann. Der Druck in den Top 64 wird spannend, aber ich bin zuversichtlich.“
Duelle gegen Legenden: Lewis und Beaton
Bei der aktuellen Ausgabe könnten die Niederländer auf Adrian Lewis und Steve Beaton treffen. Van Schie blickt bodenständig auf die möglichen Gegner: „Lewis war im TV immer großartig. Aber am Ende will ich ihm genauso in den Hintern treten wie jedem anderen Spieler.“ Van Trijp hat mit solchen Duellen Erfahrung: Bei der WM schlug er Beaton mit 3:0. „Natürlich ist er ein großer Name, aber das macht mich weder heiß noch kalt.“
Beide Profis akzeptieren auch die strengen Regeln bei MODUS. Besonders die Abgabe der Handys vor den Spielen ist Pflicht. „Ich bin meistens der Erste, der es abgibt“, sagt Van Schie. „Ich sage meiner Freundin und meinen Freunden: Heute bin ich raus, wir sehen uns später.“ Van Trijp ergänzt: „Die Spieler haben es sich selbst kaputt gemacht, indem sie auf ihre eigenen Spiele gewettet haben. Da verstehe ich die Regeln vollkommen.“
Am Ziel ihrer Mission in Portsmouth lassen die beiden keinen Zweifel. „Einfach nur gewinnen“, lautet das gemeinsame Motto. Van Trijp fügt schmunzelnd hinzu: „Und am liebsten wieder im Finale gegen Wales.“