Kai Gotthardt aus Esslingen hat Ende 2024 die deutschen Dartsfans begeistert. Mit sensationellen Auftritten in der Super League holte er sich in mehreren Nervenkrimis den Titel und sicherte sich so sein Ticket zur Darts-WM. Dort schlug er den Schotten Alan Soutar – und das unter kuriosen Umständen: Ein gebrochenes Barrel inklusive Spielunterbrechung sorgten für Aufsehen. Auch in Runde zwei gegen Stephen Bunting wusste er zu überzeugen, hatte sogar die Chance auf eine 2:0-Satzführung, ehe der spätere Halbfinalist das Match mit 3:1 drehte.
Das Jahr 2025 begann für Gotthardt erfolgreich. Bei der Q-School holte er sich mit einem Tagessieg an Tag zwei seine Tourcard und startete damit ins Profi-Abenteuer. Gleich bei der
Players Championship 1 feierte er einen Sieg gegen Rhys Griffin (6:2). In den folgenden Wochen erreichte er zweimal das Boardfinale, schlug unter anderem Ryan Searle und Max Hopp. Oft fehlte ihm jedoch nur ein Leg, um weitere Erfolge einzufahren – Niederlagen mit 5:6 oder 4:6 häuften sich.
Ab März setzte allerdings eine Flaute ein. Über Monate hinweg blieb der Esslinger ohne Preisgeld in der Order of Merit. Auch die Qualifikationen für die European Tour verliefen ernüchternd, keine einzige Teilnahme sprang heraus. Ganze 17 Niederlagen in Folge bei Players Championship Turnieren standen schließlich zu Buche.
Am 26. August platzte der Knoten endlich. Gotthardt feierte einen klaren 6:0-Erfolg gegen Carl Sneyd und verlor dabei kein einziges Leg – ein echter Befreiungsschlag nach über fünf Monaten Durststrecke. In der zweiten Runde wartet nun Justin Hood, gegen den der Deutsche den Schwung seines Whitewash-Sieges unbedingt mitnehmen will.