Gary Anderson hat einige schwierige Jahre hinter sich. Doch der zweifache Ex-Weltmeister hat wieder Spaß am Sport und blickt in der Weltrangliste wieder nach oben.
Dass Anderson in aller Stille zu seiner Topform zurückfindet, ist vor allem seinem Darterkollegen
Ryan Searle zu verdanken. "Ohne Ryan... Er hat mich seit Weihnachten ständig aus dem Haus gezerrt, um Dart zu spielen. Er bekommt Hilfe von meiner Frau, die will, dass ich wieder aus dem Haus gehe oder so", sagte Anderson dem Het Nieuwsblad.
"Ich genieße es wieder, Dart zu spielen. In den letzten drei Jahren war das überhaupt nicht der Fall. Dann wird es schwierig, etwas zu tun, was man nicht (mehr) mag. Aber das Training mit Ryan hat mir wirklich Spaß gemacht. Er ist so ein toller Typ und auch ein toller Dartspieler. Ryan wird es weit bringen, er ist einfach unglaublich gut."
Wiederaufstieg
Anderson liegt derzeit auf Platz 22 der Weltrangliste, hat sich aber viel mehr vorgenommen. "Ich weiß allerdings nicht, woher diese Wiederauferstehung kommt. Wenn mein Körper 36 Jahre jünger wäre, sollten sie sich vielleicht wieder fürchten. Aber nein, Ryan hat mir einfach unheimlich geholfen. Er treibt mich an und wir spielen auch einfach nur Dart, jeden Montag- und Mittwochabend. Dann nehmen wir uns 1,5 Stunden Zeit und werfen 80-90 Legs gegeneinander. Am nächsten Tag bin ich etwas weniger glücklich, weil ich mich kaum bewegen kann, aber das ist es wert. Ich freue mich auch einfach wieder über eine hohe Platzierung oder auch nur einen Doppelsieg."
Es war nicht immer einfach, das Familienleben mit der Existenz als Dartprofi zu vereinbaren. "Ja, am Anfang hatte ich natürlich eine junge Familie. Ich habe in der Premier League gespielt, bei den großen Turnieren, bei den Floor Turnieren und auch auf der European Tour. Ich habe meine Kinder einfach nicht mehr gesehen, also habe ich diese Entscheidung getroffen. Ich wollte mehr Zeit mit ihnen verbringen, vor allem während und nach Corona."
Reisekilometer
"Außerdem habe ich dadurch eine Menge Reisekilometer gespart", so der 52-jährige Schotte weiter. "Ich reise nicht gerne, das ist schlecht für den Kopf. Und es hat mich auch nicht gestört, dass ich lange Zeit kein Turnier mehr gewonnen habe. Ich habe einfach nicht trainiert. Manchmal habe ich sieben Wochen lang keinen Dart gehalten und bin dann losgezogen, um irgendwo zu werfen. Wenn zwischen den Turnieren sechs Monate liegen würden, hätte ich auch sechs Monate lang keinen Dart in der Hand gehabt. Ich habe mit dem Dartspielen als Hobby angefangen und das ist auch immer so geblieben. Bis es plötzlich anfing, sich wie Arbeit anzufühlen und das habe ich gehasst. Bis es mir dank meiner Frau und Ryan Searle wieder Spaß machte. Und siehe da, ich bin wieder der glückliche Gary."