Belgische Dart-Legende Patrick Bulen: Ausraster in Kalkar, PDC-Beleidigung und Berichte über körperliche Auseinandersetzungen

PDC
Freitag, 10 Januar 2025 um 23:03
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Die Spannung in der deutschen Darts-Hochburg Kalkar war in dieser Woche greifbar, als Belgiens beste Spieler um die begehrten Tourkarten kämpften – die Eintrittskarte zur Pro Tour, der "Königsklasse" des Dartsports. Ein Disziplinarvorfall warf Patrick Bulen aus dem Rennen um die Tourkarte, die ihm einen Platz auf der großen Bühne des Darts für die nächsten zwei Jahre hätte sichern können.

Normalerweise kämpfen rund zehn belgische Dartspieler um die heiß begehrte Tourkarte – das goldene Ticket, das ihnen mindestens zwei Jahre auf der Pro Tour, der „Königsklasse“ des Darts, sichert. Doch dieses Jahr sorgt ein Name für Schlagzeilen: Patrick Bulen, auch bekannt als „The Pitbull“. Er hatte die erste Phase (6.–8. Januar) erfolgreich überstanden, doch in der finalen Phase (9.–12. Januar) ist er plötzlich nicht mehr dabei. Der Grund? Eine Sperre – und die Geschichte dahinter ist genauso explosiv wie sein Spitzname.

Der 55-jährige Bulen ist eine echte Institution in der Dartszene. 2006 stand er bei der Weltmeisterschaft auf der Bühne, 2010 bildete er zusammen mit Rocco Maes das allererste belgische Team beim World Cup of Darts. Zweimal trat er bei den renommierten World Masters an und ist derzeit auf der Challenge Tour unterwegs, dem Level knapp unter der Weltspitze.

In dieser Woche trat Bulen in Kalkar, Deutschland, gemeinsam mit 43 weiteren Belgiern zur Q-School an, um sich eine Tourkarte zu sichern. Mit drei Punkten und einer Leg-Differenz von +12 sicherte er sich Rang 67 und qualifizierte sich souverän für die nächste Runde. Doch kaum hatte er das geschafft, platzte die Bombe: Bulen würde in der finalen Phase nicht antreten. An seiner Stelle ging Robbie Knops, der seine Tourkarte Ende 2024 verloren hatte, mit acht weiteren Belgiern an den Start – ursprünglich waren neun Spieler geplant.

Zuerst vermutete man, Bulen habe sich freiwillig zurückgezogen, schließlich war ihm ein Platz auf der Challenge Tour sicher. Doch die Wahrheit kam schnell ans Licht: Nach einer knappen Niederlage am zweiten Tag wurde Bulen suspendiert – und der Grund liest sich wie das Drehbuch einer Dramaserie.

Dabei hatte der Tag so vielversprechend begonnen. Bulen glänzte mit einem Durchschnitt von 92,78 Punkten in einem 5:0-Sieg gegen den Deutschen Felix Hein. Doch in der Runde der letzten 32 wendete sich das Blatt. Trotz einer 4:3-Führung verlor er die letzten beiden Legs gegen Dmitriy Zhukov aus Lettland. Besonders bitter: Im entscheidenden neunten Leg vergab Bulen mehrere Match-Darts und musste zusehen, wie Zhukov den Sieg mit einem nervenstarken Finish eintütete.

Offenbar war das für den „Pitbull“ zu viel. Laut einem Forum, das später durch Quellen in Kalkar bestätigt wurde, ließ Bulen seiner Wut freien Lauf: Er zeigte den Mittelfinger, beleidigte die PDC als Krankheit mit „K“ und trat Stühle durch die Halle. „Ich spiele oft gegen ihn bei belgischen Turnieren. Er kann ziemlich impulsiv sein“, berichtete ein Mitspieler trocken.

Hinter den Kulissen soll es laut Zeugen sogar zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen sein. Trotz einer Anmeldegebühr von 475 Pfund war Bulen für eine Stellungnahme nicht erreichbar. So endet die Q-School für ihn nicht mit einem Triumph, sondern mit einem Kapitel, das wohl länger in Erinnerung bleibt als so mancher Turniersieg.

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