Darts WM Guide – Niko Springer: Der Mainzer, der mit einem Titel eines der besten Debütjahre der Tourgeschichte hinlegte

PDC
Montag, 08 Dezember 2025 um 6:00
Niko Springer
Im Jahr 2025 ging ein neuer deutscher Stern am Dartshimmel auf. Niko Springer, der sich im vergangenen Jahr über die Development Tour die Tourcard gesichert hatte, spielte ein herausragendes erstes Jahr auf der Pro Tour. Der Mainzer etablierte sich sofort in der Weltspitze und steht bereits in den Top 55 der Order of Merit – und das nicht einmal nach einer kompletten Saison.
Niko Springer wurde im Jahr 2000 in Mainz geboren. Früh galt er als eines der größten deutschen Talente, auf der European Tour überzeugte er regelmäßig als Host Nation Qualifier. Seit 2021 trat Springer auch mehrfach in der Super League an. 2022 erreichte er dort sogar das Finale, das er knapp mit 8:10 gegen Florian Hempel verlor.
Den letzten Schritt zur Tourcard ging Springer lange nicht – bewusst. Seine Ausbildung wollte er unbedingt abschließen, sein Beruf stand für ihn über einer möglichen Profikarriere. Trotzdem setzte er immer wieder Ausrufezeichen, etwa mit seinem 9-Darter bei der Super League 2023, als Gegner Manfred Bilderl selbst mit sechs perfekten Darts startete.
2024 folgte dann der endgültige Durchbruch. Auf der Development Tour zeigte Springer konstant sein enormes Potenzial. Er avancierte zum größten Konkurrenten von Wessel Nijman und gewann im Verlauf der Saison drei Turniere. Am Ende schloss er die Tour auf Rang zwei ab – mit deutlichem Vorsprung auf das restliche Feld. Dieser Erfolg brachte ihm nicht nur sein WM-Ticket ein, sondern auch eine Tourcard für zwei Jahre. Sein WM-Debüt hatte es in sich: In Runde eins traf er auf Scott Williams und lieferte ein hochklassiges Match ab. Trotz eines starken 99er Averages musste er sich dennoch mit 1:3 geschlagen geben.
Springer setzte fortan voll auf Darts. Zunächst ließ er seinen Beamtenstatus ruhen, im August gab er seine bisherige Tätigkeit komplett auf. Mit Beginn der neuen Saison zahlte sich dieser Schritt sofort aus. Bei den UK Open legte er im Auftaktspiel einen Average von 115,92 Punkten hin – der zweithöchste Wert, der jemals bei diesem Major erzielt wurde, und ein neuer deutscher Meilenstein. Sein Scoring war in der ersten Jahreshälfte beeindruckend, nur die Doppelquote verhinderte gelegentlich größere Erfolge. Dennoch qualifizierte sich kein deutscher Spieler häufiger über die Qualifier für die European Tour. Auch die Dutch Darts Championship erreichte er über diesen Weg.
Dort startete er furios. Nach Siegen gegen Jermaine Wattimena und Stephen Bunting stand Springer im Achtelfinale. Mit Erfolgen über Martin Schindler und Ricardo Pietreczko ging sein Lauf weiter. Im Halbfinale schaltete er Wessel Nijman aus und stand damit in seinem ersten European Tour Finale.
Jonny Clayton stoppte ihn dort zwar mit 8:6, doch die größte Trophäe sollte erst noch folgen. Bei der Hungarian Darts Trophy feierte Springer seinen ersten Titel. Im Finale setzte er sich dramatisch mit 8:7 gegen Danny Noppert durch, nachdem er zuvor bereits Luke Humphries und Josh Rock bezwungen hatte.
Durch diesen Triumph qualifizierte er sich in seinem ersten Jahr direkt für den World Grand Prix. Auch beim Grand Slam, der European Darts Championship und den Players Championship Finals war er vertreten. Beim Grand Slam erreichte er sogar das Achtelfinale, wo er an Lukas Wenig scheiterte.
Niko Springer
Holte sich in Budapest seinen ersten PDC-Titel
Wenn Springer sein brutales Scoring mit einer stabilen Doppelquote verbindet, kann er bei der WM zu einem echten Geheimfavoriten werden. Seine Leistungen bei den UK Open oder bei der Hungarian Darts Trophy zeigen, welches Niveau er abrufen kann. Gelingt ihm diese Kombination in London, könnte sein Weg deutlich weiter führen, als viele erwarten.
Zum Auftakt trifft der Mainzer am 16. Dezember auf Joe Comito, der im Vorjahr sein WM-Debüt gab. Springer geht als Favorit in dieses Match. In Runde zwei wartet dann möglicherweise ein Kracher, auf den sich die gesamte Dartswelt freuen würde: Josh Rock – vorausgesetzt, der Nordire gewinnt sein Auftaktspiel gegen Gemma Hayter.
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