Mitchell Lawries beeindruckende Woche bei der
WDF Weltmeisterschaft fand am Sonntagabend ein abruptes Ende. Der frisch gekrönte Jugendweltmeister verpasste im großen Finale der Herren den ganz großen Triumph und musste sich schließlich mit dem zweiten Platz zufriedengeben.
Der 15-jährige Schotte war der dominierende Spieler der vierten Turnierauflage. Bereits während der Saison hatte Lawrie mehrere Erwachsenen-Open gewonnen und galt in Frimley Green als einer der heißesten Titelkandidaten. Diese Rolle bestätigte er zunächst eindrucksvoll: Am Sonntagabend traf er im Endspiel auf den Weltranglistenersten Jimmy van Schie – ein Duell, das er lange Zeit unter Kontrolle zu haben schien.
Denn Lawrie erwischte einen furiosen Start und erspielte sich eine klare 3:0-Satzführung. Besonders das dritte Leg des vierten Satzes wurde jedoch zum Wendepunkt. Dort vergab er einen Pfeil aufs Doppel, und nur wenige Momente später schnappte sich Van Schie den Satz. Es war der Beginn einer bemerkenswerten Aufholjagd: Der Niederländer gewann sechs Sätze in Folge und holte sich schließlich verdient den Weltmeistertitel.
Für Lawrie, der sich mit einem historischen Double unsterblich machen wollte, war der Moment des Scheiterns schwer zu ertragen. Bei der Siegerehrung fiel sein Fazit knapp, aber schonungslos aus: „Schlecht“, sagte er sichtlich getroffen.
Er schilderte die entscheidenden Minuten danach offen: „Ich lag drei Sätze vorne und dann konnte ich plötzlich nichts mehr treffen. Es war schrecklich, um ehrlich zu sein. Hierher zu kommen war schon eine große Sache. Ich bin nicht glücklich, aber es ist nicht anders.“
Während Van Schie immer stärker wurde, fand Lawrie keine Antworten mehr. „Er hat alles geworfen. Ich konnte einfach nichts treffen. Dass ich eine einfache 11 getroffen habe, während ich auf das Doppel 14 werfen musste, ist unglaublich, um ehrlich zu sein“, erklärte der enttäuschte Youngster.
Dennoch blickte er mit etwas Abstand auch auf die positiven Aspekte: „Es ist eine großartige Leistung, überhaupt hier zu stehen. Das Publikum war fantastisch. Aber am Ende war ich einfach nicht gut genug.“