"Das ist doch keine Champions League" – Vincent van der Voort kritisiert WM-Startplätze für Challenge Tour-Spieler

PDC
durch Nic Gayer
Samstag, 28 Juni 2025 um 9:00
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Vincent van der Voort hat sich kritisch zum neuen Format der PDC Darts WM geäußert. In der aktuellen Folge des Podcasts Darts Draait Door lobt der Niederländer zwar die generelle Struktur des Turniers, spart aber nicht mit scharfer Kritik an der Vergabe von WM-Startplätzen – insbesondere an Spieler der Challenge Tour.
„Ich finde es unverständlich, dass Spieler der Challenge Tour einen Platz bei der Darts WM bekommen“, erklärt der ehemalige Topspieler. „Sie spielen nicht in der ersten Liga. Das muss man sich im eigenen Land oder der eigenen Region erkämpfen.“
Zur Verdeutlichung zieht van der Voort einen Fußballvergleich heran: „Wäre es nicht auch lächerlich, wenn TOP Oss (niederländischer Zweitligist, Anm. d. Red.) an der Champions League teilnehmen dürfte, weil sie die zweite Liga gewonnen haben?“

"Kein Profi, kein WM-Platz"

Der frühere WM-Viertelfinalist sieht in der Teilnahme von Challenge-Tour-Spielern ein grundsätzliches Problem: „Wer keine Tour Card hat, ist kein Profi. Und wer kein Profi ist, sollte nicht bei der Weltmeisterschaft dabei sein – so einfach ist das.“
Auch deren Einladung zum Grand Slam of Darts hält er für „sehr merkwürdig“: „Wer auf der Challenge Tour überzeugt, bekommt eine Tour Card. Dann soll man eben warten. Alles andere ist unfair gegenüber gestandenen Profis.“

Zustimmung für Frauenplätze – mit Einschränkung

Positiver fällt van der Voorts Urteil zur Erhöhung der WM-Startplätze für Frauen von zwei auf vier aus. „Das sorgt für Aufmerksamkeit, und das ist gut für den Frauensport“, so der Niederländer. „Aber es müssen auch die besten Damen dabei sein. Wenn Beau Greaves nicht spielt und das Schule macht, steht da irgendwann die Nummer acht der Welt – und das wäre ein Rückschritt für das Niveau.“
Hatte ihre Ally-Pally-Tickets zuletzt gegen Lakeside-Qualifikationen eingetauscht: Beau Greaves
Hatte ihre Ally-Pally-Tickets zuletzt gegen Lakeside-Qualifikationen eingetauscht: Beau Greaves

Eigene Ziele bleiben

Van der Voort kündigte zudem an, selbst noch einmal einen Anlauf auf die WM-Qualifikation zu nehmen – möglicherweise über ein zusätzliches Qualifikationsturnier, sollte die PDC eines ausschreiben.
Sein Gesamtfazit fällt differenziert aus: „Nur Afrika und Südamerika haben noch Nachholbedarf – mit jeweils nur einem Startplatz. Der Rest ist top.“ Ein gewohnt offenes, aber reflektiertes Statement von einem, der den Profi-Dartsport wie kaum ein anderer kennt.
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