Niels Zonneveld hat den Einzug ins Achtelfinale der
Darts WM knapp verpasst. Der Niederländer lieferte sich mit
Jonny Clayton einen hochklassigen Schlagabtausch, musste sich am Ende jedoch nach sieben intensiven Sätzen mit 3:4 geschlagen geben. Gegen die Nummer fünf der Welt zeigte der Spieler aus Uitgeest eine seiner bislang stärksten WM-Leistungen, blieb dafür jedoch unbelohnt.
Entsprechend tief saß die Enttäuschung unmittelbar nach dem Match. Zonneveld hatte sich vor dem Duell durchaus Chancen ausgerechnet und ging mit Selbstvertrauen ans Board. „Das sind die schwersten Niederlagen, die es gibt“,
erklärte er im Gespräch mit der niederländischen Presse. „Ich dachte wirklich, dass ich gewinnen kann. Ich hatte ihn die letzten vier Male geschlagen.“ Gleichzeitig erkannte er die Qualität seines Gegners an: „Wir haben hier einen Jonny Clayton gesehen, der nicht weit von seiner Bestform entfernt war.“
Starkes Scoring und ein Match auf Augenhöhe
Bereits in der Runde zuvor hatte Zonneveld mit dem
Sieg über Ex-Weltmeister Michael Smith für Aufsehen gesorgt. Mit diesem Rückenwind startete er auch gegen Clayton selbstbewusst in die Partie. Vor allem im Scoring bestätigte er seine Entwicklung bei dieser Weltmeisterschaft und hielt über weite Strecken voll dagegen. Dennoch ging der erste Satz knapp an den Waliser, der seine Chancen auf die Doppelfelder konsequenter nutzte.
Jonny Clayton trifft in der nächsten Runde auf Pietreczko Bezwinger Andreas Harrysson.
Im zweiten Durchgang reagierte Zonneveld prompt. Mit klarer Körpersprache und verbessertem Timing auf die Doppel glich er verdient aus. Es entwickelte sich ein offenes Duell, in dem der Niederländer Clayton immer wieder unter Druck setzte. Doch der mehrfache Major-Sieger blieb in den entscheidenden Momenten effizient und holte sich Satz drei zur erneuten Führung.
Zonneveld ließ sich davon nicht beirren. Im vierten Satz präsentierte er sich auf den Doppelfeldern fehlerlos und stellte erneut auf Ausgleich. Der fünfte Satz wurde zum sportlichen Höhepunkt der Partie: hohe Scores, schnelle Legs und ein frühes Break zugunsten des Niederländers. Clayton antwortete jedoch prompt, blieb stabil und sicherte sich den Satz trotz Rückstands.
Auch im sechsten Durchgang bewies Zonneveld große Widerstandskraft. Mit einem starken 11-Darter breakte er Clayton, nutzte eine kurze Schwächephase des Walisers und erzwang den entscheidenden siebten Satz. Dort zeigte Clayton schließlich seine ganze Routine. Mit konsequenten Finishes setzte er sich schnell ab und entschied das Match souverän in drei Legs.
Zonneveld machte sich selbst kaum Vorwürfe. „Ich habe all meine eigenen Anwürfe gehalten und kann nicht wirklich wütend auf mich selbst sein“, sagte er. „Aber er zeigt hier, warum er die Nummer fünf der Welt ist. Sehr, sehr bitter.“ Trotz des Ausscheidens überwiegt bei ihm der Stolz auf das Gezeigte. Es war seine beste WM bislang – und ein deutliches Signal für das kommende Jahr.