Dragutin Horvat war jüngst zu Gast in der
Podcastreihe Tops-Tops-Tops mit Adrian Geiler, Fabian Dippold und Max Meintz. Das Thema lag auf der Hand: die PDC
Europe Super League. Schließlich
ist „Herkules“ der einzige Spieler, der bei allen dreizehn Ausgaben dabei war –
und er konnte das Turnier bereits zweimal gewinnen.
Im Gespräch erzählte Horvat zunächst, wie er
überhaupt zum Dartsport fand, bevor er auf seine erste Begegnung mit
Max Hopp
zu sprechen kam. Ein Jahr vor der Gründung der Super League spielte der heute 49-Jährige
ausschließlich E-Darts. Im Podcast erinnerte er sich an die Anfänge:
„Es war ein Turnier, und ich habe die Verantwortlichen gefragt, ob ich bei
dieser neuen Super League mitspielen könne. Die meinten: ‚Nein, ein E-Darter
wie dich nehmen wir nicht mit.‘ Nach dem Turnier durfte ich dann doch –
wahrscheinlich habe ich sie überzeugt.“
Anschließend erzählte Horvat die ganze
Geschichte über das Turnier, die fast schon Legendenstatus besitzt:
„Das war eine WM-Quali in Bielefeld. Der Chef von McDart hat mich angerufen –
wir kamen ja aus der E-Dart-Szene – und fragte, ob ich Lust hätte, dort
mitzuspielen. Ich fragte, was das für ein Turnier sei. Er sagte nur: ‚Ein
Turnier eben.‘ Erst dann erfuhr ich, dass es Steeldart war. Ich meinte: ‚Ich
habe in meinem Leben noch nie Steeldart geworfen, ich habe nicht mal Darts!‘ Er
hat mir dann ein Set geschickt und die Startgebühr gezahlt.“
Also fuhr Horvat nach Bielefeld – ohne zu
ahnen, dass dort einige der besten Spieler Europas auf ihn warteten. „Mensur
Suljovic, Karel Sedláček, Krzysztof Ratajski, Michael Rosenauer und auch ein
gewisser Max Hopp waren da. Ich kannte niemanden, wusste gar nicht, worum es
wirklich ging. Dann hieß es: Es geht um die Weltmeisterschaft. Ich dachte mir:
‚Ich verliere eh gleich das erste Spiel.‘ Aber es lief gut – oder die Gegner
waren schlecht – jedenfalls habe ich ein paar Runden gewonnen.“
Hat sich dieses Jahr für seine 9. WM qualifiziert: Max Hopp
Horvat kämpfte sich bis ins Halbfinale vor und
traf dort auf den damals 16-jährigen Max Hopp. „Ich führte 5:1, hatte 90 Rest
und dachte mir: ‚Wie spiele ich das jetzt?‘ Typisch E-Darter – Bullseye und
dann Doppel 20. Also werfe ich: Single Bull, nochmal Single Bull, Bullseye. Ich
reiße die Arme hoch, alle klatschen, der Schreiber wischt schon alles weg – 6:1
gewonnen, dachte ich. Nur Max steht hinter mir und will mir nicht die Hand
geben. Ich dachte mir: ‚Ist er jetzt beleidigt? Was ist los?‘ Und er sagt: ‚Du
hast dich verrechnet – du hattest 90 Rest, aber 100 geworfen.‘“
Keiner hatte es bemerkt – außer Max Hopp. Das
Spiel wurde nochmal aufgenommen, und Horvat vergab im weiteren Verlauf mehrere
Matchdarts. Am Ende drehte Hopp die Partie und gewann 6:5. Im Finale ließ er
Mike Langendorf mit 7:0 keine Chance und qualifizierte sich damit als
16-Jähriger erstmals für die PDC-Weltmeisterschaft.