„Ich konzentriere mich auf mein Spiel, nicht auf das Gerede“ – Chris Dobey über ein Jahr unter dem Radar

PDC
Freitag, 07 November 2025 um 11:00
Chris Dobey (2)
Chris Dobey blickt auf ein starkes Jahr zurück – doch oft bleibt seine Konstanz unter dem Radar. Der Engländer, der zuletzt bei einer Exhibition in Northampton für Modus und MDA auf der Bühne stand, sprach mit Online Darts über seine Saison, seine Vorbereitung auf den Grand Slam of Darts und die Kunst, Familie und Spitzensport zu vereinen.

Harte Arbeit statt große Worte

„Es war eine großartige Atmosphäre und ein großartiger Ort zum Spielen“, erzählt Dobey entspannt nach seinem Auftritt. „Ich habe es genossen.“ Aktuell trainiert er intensiv, um für die letzten Majors des Jahres bereit zu sein. „Es steht viel auf dem Spiel, also versuche ich, so viel wie möglich zu trainieren. Das ist mein Fokus.“

Grand Slam-Qualifikation als Genugtuung

Einer seiner wichtigsten Momente 2025 war die erfolgreiche Qualifikation für den Grand Slam of Darts. „Als ich Damon Heta schlug, wusste ich, dass ich sicher dabei bin“, erinnert sich Dobey. „Das bedeutet mir sehr viel. Es ist eines der schwierigsten Turniere, überhaupt reinzukommen, also bin ich einfach glücklich, wieder dort zu sein.“
Auf der Pro Tour zeigte „Hollywood“ einmal mehr seine Scoring-Stärke: „Vier Spiele, 24 180er – solche Zahlen sprechen für sich. Ich habe einen neuen Dart ausprobiert, und das scheint zu funktionieren. Früher habe ich nie gewechselt, aber manchmal kann ein neues Set wirklich helfen.“
Dobey legt großen Wert auf Authentizität: „Wenn ein Dart meinen Namen trägt, will ich auch wirklich mit diesem Modell spielen. Für mich ist das Ehrensache – und es zeigt den Fans, dass ich zu meinem Material stehe.“

Ein Jahr im Schatten – und trotzdem konstant stark

Drei Pro-Tour-Titel, Rang zehn der Welt – dennoch scheint Dobeys Saison von vielen übersehen worden zu sein. „Vielleicht gehe ich etwas unter dem Radar, aber das stört mich nicht. Ich konzentriere mich lieber auf das Board als auf das Gerede. Wenn ich meine TV-Leistungen stabil abrufe, kommen die Ergebnisse automatisch.“
Mediale Aufmerksamkeit ist für ihn zweitrangig. „Ich lasse meine Darts die Arbeit machen. Die besten vier Spieler entscheiden über Premier League und große Turniere, nicht die Fans oder Journalisten. Mein Job ist es, Matches zu gewinnen.“

Zwischen Australien, Neuseeland und Zuhause

Ein emotionaler Höhepunkt seines Jahres war die World Series of Darts. „Es war unglaublich, meinen Vater nach Australien und Neuseeland mitzunehmen. Zwei Wochen mit ihm zu verbringen – das hätten wir ohne Darts nie erlebt.“
Doch die Balance zwischen Tourleben und Familie bleibt eine Herausforderung. „Es ist ein Opfer, aber ich tue es für meine Familie. Ich kann gut davon leben, und alles, was ich mache, mache ich für sie. Wenn ich unterwegs bin, rufe ich sie an – auch wenn mein Sohn nicht immer Lust hat, zu reden.“
Sein ältester Sohn Cole zeigt wenig Interesse am Dartsport. „Er schaut manchmal, aber es ist nicht seine Leidenschaft – und das ist völlig okay. Wenn er lieber Fußball spielt, unterstütze ich das. Alles, was ich tue, tue ich für ihn.“

Fokus auf Wolverhampton und den Ally Pally

Mit Blick auf die kommenden Großereignisse bleibt Dobey gelassen. „Beim Grand Slam muss man von Anfang an da sein, Best-of-9 verzeiht keine Fehler. Ich weiß, was ich kann, und ich will wieder weit kommen.“
Auch auf die WM und das erhöhte Preisgeld blickt er realistisch: „Eine Million Pfund für den Sieger – das ist fantastisch für den Sport. Aber man darf nicht in Gedanken schon im Finale sein. Erst das erste Match zählt.“

Lob für neue Gesichter

Dobey verfolgt auch den Aufstieg junger Spielerinnen wie Beau Greaves mit Interesse. „Sie hat enormes Talent und wird schnell lernen. Ich hoffe, sie schafft den Sprung in die Top 32 – solange sie nicht gegen mich spielt“, sagt er mit einem Lächeln.

Bodenständig und konzentriert

Was Dobey auszeichnet, ist seine geerdete Haltung. „Ich schaue nicht zu weit nach vorn. Wenn man zu viel erwartet, kann man sich selbst im Weg stehen. Ich spiele einfach meine Darts, und das Ergebnis kommt, wenn es kommen soll.“
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