"Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Mike De Decker die belgische Nummer eins wird" - Erik Clarys teilt seine Eindrücke von den Belgian Darts Open 2025

PDC
durch Nic Gayer
Dienstag, 11 März 2025 um 16:00
mike de decker 2

Freud und Leid für Belgien bei den Belgian Darts Open 2025: Mike De Decker erreichte vor seinem Heimpublikum das Finale, während Dimitri Van den Bergh enttäuschte und bereits in seiner Auftaktpartie unterlag. Die belgische Darts-Legende Erik Clarys hatte definitiv Spaß am European Tour-Turnier in seiner Heimat.

De Decker überstand sein Auftaktmatch gegen Thomas Lovely knapp, steigerte sich dann aber und erreichte schließlich das Finale. Dort musste er sich mit 8-5 gegen Luke Littler geschlagen geben. "De Decker hat ein starkes Turnier gespielt. Bei einigen Matchdarts hatte er vielleicht ein bisschen Glück, aber im Allgemeinen hat er fantastisch geworfen", sagte Erik Clarys, selbst ein ehemaliger Dartspieler und derzeit als Co-Kommentator bei VTM 2 aktiv, gegenüber Sporza.

"Er hat Spaß am Spielen und das bei einem bleiernen Programm. Am Sonntag musste er gleich vier Spiele bestreiten. Das belastet ihn mental."

Im Finale gegen Littler sah De Decker etwas müde aus und eine Überraschung war nicht zu erwarten. "Daran habe ich auch nicht geglaubt", sagte Clarys. "Mit seinen ersten neun Darts schaltet Littler seinen Gegner aus. Und wenn man selbst stark eröffnet, geht er sowieso von Spiel zu Spiel über."

Sorgenkind Van den Bergh

De Decker wurde von den Fans in den Oktoberhallen in Wieze lautstark beklatscht. "Er wurde von seinen Fans getragen und das hat ihn beflügelt. Bei De Decker funktioniert das im Moment sehr positiv, bei Van den Bergh nicht so. Man hat gesehen, wie er sich abgemüht hat, er hat einen großen Druck verspürt, zu Hause zu spielen."

De Decker scheint mit diesem Druck viel besser umgehen zu können. "Er fühlt sich auf der Bühne wie ein Fisch auf dem Trockenen, für Van den Bergh ist der Dartsport zur Arbeit geworden", sagt Clarys. "Das Reisen spielt ihm einen Streich, als Vater fällt es ihm schwerer, die Heimat für ein Turnier zu verlassen. Das hat mit dem Selbstvertrauen zu tun. Vor eineinhalb Jahren konnte er noch den Dreh raus haben, jetzt scheint er sich in einem Teufelskreis zu befinden."

Van den Bergh war lange Zeit die unangefochtene belgische Nummer eins in der Weltrangliste, liegt jetzt aber nur noch zwei Plätze (Van den Bergh auf Rang 19., De Decker 21.) vor De Decker in der Weltrangliste. "Mike befindet sich in einem positiven Flow. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis De Decker die Fackel als belgische Nummer 1 übernimmt, so empfinde ich es jedenfalls. De Decker wirft im Moment viel reiner, während Van den Bergh buchstäblich die Schultern ein wenig hängen lässt. Er kämpft gegen sich selbst."

World Cup of Darts

In etwa drei Monaten werden Van den Bergh und De Decker gemeinsam für Belgien beim World Cup of Darts antreten. "Sie werden dort ein neues Duo bilden. Ich bin gespannt, ob die Chemie so gut ist wie zwischen Van den Bergh und Huybrechts. Sie haben eisern als Team gespielt", sagte Clarys.

Belgien geht als einer der Außenseiter in das Turnier, der Top-Favorit auf den Titel ist England mit Luke Humphries an der Seite von Littler. "Ich fasse mir schon ein Herz", lachte Clarys. "Luke und Luke sind ein noch stärkeres Duo als Luke Humphries und Michael Smith. Und die waren schon unschlagbar."

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