James Wade hat nach seinem enttäuschenden Abschneiden beim
Grand Slam of Darts in Wolverhampton ungewöhnlich offen über seine Leistung und seinen mentalen Zustand gesprochen. Der 41-jährige Engländer, der in dieser Saison mit Finalteilnahmen bei den UK Open und dem World Matchplay überzeugt hatte, schied bereits nach der Gruppenphase aus – nach Niederlagen gegen
Stefan Bellmont und
Gerwyn Price.
Der erfahrene Profi, der seit Jahren offen mit den Herausforderungen seiner bipolaren Störung und ADHS umgeht, schrieb
in seiner Daily Star-Kolumne, dass seine mentale Verfassung diesmal eine entscheidende Rolle spielte. „Leider war ich nicht in Bestform, als ich gegen Gezzy spielte; es war eher das Gegenteil“, erklärte Wade. „Ich habe furchtbar gespielt. Alles fühlte sich falsch an, und manchmal beeinflusst mein Zustand meine Leistung. In letzter Zeit lief es gut und ich hatte es besser im Griff, aber aus irgendeinem Grund hat es diesmal nicht geklappt.“
„Es war peinlich für mich“ – Wade ringt mit der deutlichsten Niederlage des Turniers
Wade verlor chancenlos 0:5 gegen Price und gab offen zu, wie sehr ihn diese Pleite traf. „Es war peinlich für mich, und ich hatte Angst, dass es auch für die Zuschauer peinlich war, obwohl Price professionell spielte und den Sieg verdient hatte.“
Der Engländer erklärte weiter, dass er am liebsten sofort abgereist wäre. Doch ein weiteres Gruppenspiel am Montag stand noch aus – obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeschieden war.
Das abschließende Match gegen Ricky Evans, das Wade gewann, nutzte er vor allem, um wieder ein Stück Selbstvertrauen aufzubauen. „Es war ein seltsames Gefühl, ohne wirkliche Motivation zu spielen“, gestand er. „Aber ich wollte mir selbst beweisen, dass ich die Enttäuschung vom Sonntag überwunden habe.“
Mit seinen offenen Worten zeigte Wade einmal mehr, warum er zu den authentischsten und verletzlichsten Stimmen im Profidarts gehört – ein Spieler, der sportliche Tiefschläge nicht kaschiert, sondern einordnet. Seine Saison bleibt trotz des frühen Grand Slam-Aus stark, doch der Abend von Wolverhampton hinterließ Spuren, die er nun Schritt für Schritt hinter sich lassen will.
James Wade verlor zwei seiner drei Spiele beim Grand Slam of Darts
Nach seinem enttäuschenden Grand Slam-Auftritt kehrte James Wade zu seiner Familie zurück – in der Hoffnung, dort etwas Abstand und Ruhe zu finden. „Jetzt bin ich wieder zu Hause bei meinen Kindern und Samantha, und ich habe keine Lust mehr, Darts zu sehen“, erklärte The Machine. „Nicht, weil ich verbittert bin, sondern einfach, weil ich für eine Weile kein Interesse mehr daran habe – vor allem, wenn ich sehe, wie die Topspieler spielen und Geld verdienen, während ich zu Hause sitze und schmolle.“
Trotz dieser Stimmung bleibt Wade zum Ende der Saison bemerkenswert ehrgeizig. Der Engländer richtet den Blick bereits auf die Players Championship Finals in Minehead, gefolgt von der Weltmeisterschaft im Alexandra Palace. „Zum Glück habe ich keine Zeit, um zu schmollen. Nächste Woche fahre ich nach Minehead zu den Players Championship Finals. Letztes Jahr habe ich dort das Viertelfinale erreicht, und es ist wichtig für mich, auf dem Weg zur Weltmeisterschaft eine weitere gute Serie hinzulegen.“
Wade weiß genau, dass seine Leistungen bei der WM zuletzt nicht seinen Ansprüchen entsprachen – und will das in diesem Jahr ändern. „Es war bisher ein sehr gutes Jahr, aber ich möchte im Ally Pally viel besser abschneiden“, betonte der ehemalige UK Open-Champion. „Die letzten beiden Jahre bei der Weltmeisterschaft waren enttäuschend, deshalb bin ich fest entschlossen, dieses Mal ein viel höheres Niveau zu erreichen.“