Florian Hempel ringt um Form und Klarheit – Rückblick auf Players Championship 15

PDC
Dienstag, 13 Mai 2025 um 20:00
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In der aktuellen Folge des Game-On-Podcasts sprach Co-Host Florian Hempel mit Host Elmar Paulke offen über seine sportliche Krise. Der Kölner blickt auf ein enttäuschendes Abschneiden beim 15. Players Championship Event am Montag zurück. Gegen den Franzosen Thibault Tricole musste er sich bereits in Runde eins mit 3:6 geschlagen geben. „Das war schlecht, kann man so sagen“, kommentierte Hempel seine Leistung klar und ehrlich. „Das Wetter ist momentan toll, mein Spiel aber nicht.“
Dabei hatte das Jahr für Hempel vielversprechend begonnen. Nach schwachen Starts in den Vorjahren zeigte er sich erstmals auch in der ersten Saisonhälfte stabil. Er qualifizierte sich für die Winmau World Masters und erreichte ein Viertelfinale bei einem Players Championship Turnier. Doch seit März ist der Aufwärtstrend ins Stocken geraten. Nur drei Siege seit März bei Players Championship-Turnieren sind deutlich.
Auch bei Players-Championship Turnier 16 konnte Hempel keine Wende einleiten – und das, obwohl er nahe dran war. In der ersten Runde traf er auf Martin Schindler, vergab dabei fünf Matchdarts und unterlag schließlich denkbar knapp.
Eine weitere bittere Niederlage, die sinnbildlich für seine aktuelle Verfassung steht. Zur Niederlage gegen Thibault Tricole sagte der Kölner: „Ich spiele nur 82 Punkte im Average, das reicht einfach nicht. Tricole war schlagbar, aber er war konsequenter auf die Doppel.“
Mental sei die Situation derzeit besonders belastend. „Es fühlt sich an, als würde ich meinen Körper verlassen. Als wäre das gar nicht mein Spiel.“ Das Gefühl für Board und Wettkampf sei bei Turnieren völlig verschwunden. Zuhause laufe es hingegen deutlich besser: „Ich trainiere richtig gut. Da kommen regelmäßig Averages von über 100 zustande.“ Auch gegen Weltmeister Michael Smith habe er bei einem Scolia-Match stark gespielt.
Am Wochenende sei er bei einer Gala ebenfalls in Topform gewesen. Im Entscheidungsleg gegen Niko Springer unterlag er nur, weil dieser einen 11-Darter im Decider warf. „Da hätte ich schon einen 9-Darter werfen müssen – aber nur der erste Dart war in der Triple 20“, scherzte Hempel. Elmar Paulke ergänzte trocken: „Dann haben ja nur acht Darts gefehlt.“
Trotz aller Lockerheit ist die Unsicherheit nicht zu überhören. „Es liegt ein Schatten über allem. Man fährt nicht mit einem guten Gefühl zu den Turnieren.“ Hempel fordert mehr Geduld – bei sich selbst, aber auch von außen. Und er ist mit dieser Situation nicht allein: „Gabriel Clemens geht es ähnlich. Er hat viel Preisgeld zu verteidigen, bei ihm geht es um die Rangliste, bei mir um die Tourcard.“
Dabei setzte Clemens heute ein überraschendes Ausrufezeichen: Er erreichte beim aktuellen Turnier völlig unerwartet das Halbfinale und zeigte damit, dass auch nach schwierigen Wochen der Knoten platzen kann. Ein Hoffnungsschimmer für Hempel?
„Wir wollen alle zur WM. Aber keiner weiß, wie genau die Qualifikation aussieht. Was müssen wir erreichen? Bald startet der Ticketverkauf – die PDC müsste die Katze mal aus dem Sack lassen.“ Gerade in einer Phase, in der vieles nicht läuft, wäre etwas Planungssicherheit hilfreich. „Es würde im Kopf einfach helfen, wenn man wüsste, woran man ist“, schloss Hempel.
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