„Ich benutze nur diese eine Toilette" – Chris Dobeys skurriles Ritual auf der PDC-Tour

PDC
Samstag, 01 November 2025 um 13:00
Chris Dobey (2)
Chris Dobey hat einen ungewöhnlichen Reisebegleiter auf der PDC-Tour: die „Glückstoilette“. Wo andere Spieler Routinen im Aufwärmen oder mentalen Fokus suchen, vertraut der Engländer auf superstitionäre Beständigkeit – und weigert sich strikt, eine andere Kabine zu benutzen als jene, auf der er nach einem Sieg saß.
Der 34-Jährige aus Bedlington, der in diesem Jahr drei Players-Championship-Titel gewinnen konnte, lacht zwar über sein Ritual, nimmt es aber sehr ernst. Für ihn ist es längst mehr als Aberglaube – es gehört fest zu seiner Vorbereitung. „Wenn ich gewinne, benutze ich beim nächsten Mal genau die gleiche Kabine“, erzählt Dobey im Podcast StillTalking. „Selbst wenn jemand drin ist, warte ich, bis er fertig ist. Ich kann keine andere benutzen – das fühlt sich einfach falsch an.“

Zwischen Freundschaft und Abschied auf der Tour

Neben diesem kuriosen Tick sprach Dobey im Podcast auch über die besondere Dynamik hinter den Kulissen der Pro Tour. In der Players Lounge teilt er sich regelmäßig den Tisch mit Kollegen und Freunden wie Nathan Aspinall, Joe Cullen, Jonny Clayton, Ross Smith, Adam Hunt, Andy Boulton und Ryan Joyce. Für die Spieler ist dieser „Tisch der Freunde“ ein Ort des Austauschs, des Lachens – und manchmal auch der Wehmut.
Chris Dobey gewann diese Woche seinen dritten Pro Tour-Titel der Saison
Chris Dobey gewann diese Woche seinen dritten Pro Tour-Titel der Saison
Denn seit Anfang des Jahres fehlt dort ein Mann, der über Jahrzehnte zum Inventar gehörte: Steve Beaton. Der legendäre „Bronzed Adonis“ hat Ende 2024 seine PDC-Tour-Card abgegeben und sich nach über 30 Jahren vom Profi-Darts verabschiedet. Für Dobey war dieser Moment besonders bewegend. „Steve war immer einer von uns, er saß jeden Tag mit am Tisch. Ohne ihn ist es seltsam“, sagt er. „Ich hoffe ehrlich, dass er es vermisst und irgendwann zurückkommt. Er ist mein Lieblingsspieler aller Zeiten.“
Beaton, einst Lakeside-Weltmeister und Halbfinalist bei den UK Open sowie beim World Grand Prix, genießt nun seine verdiente Auszeit. Doch bei jenen, die ihn jahrelang auf der Tour begleitet haben, hinterlässt sein Rückzug eine spürbare Lücke. „Es war eine Ehre, mit ihm zu spielen – und ihn Freund nennen zu dürfen“, so Dobey. „So einen Charakter wie Steve gibt es kein zweites Mal.“

Mit Lockerheit und Glauben zum Erfolg

Trotz seines humorvollen Umgangs mit Ritualen bleibt Dobey ein ehrgeiziger Wettkämpfer. Nach seiner starken Saison auf der Players Championship Tour sucht er bei den großen Major-Turnieren allerdings noch den Durchbruch. In seinen letzten fünf TV-Ranglistenevents verpasste er jeweils das Viertelfinale. Doch von Selbstzweifeln keine Spur. Der Weltranglisten-Achte zeigt sich fokussiert, optimistisch – und ein wenig abergläubisch.
„Vielleicht ist es komisch“, sagt er schmunzelnd, „aber solange es funktioniert, ändere ich nichts.“ Diese Einstellung beschreibt Chris Dobey perfekt: bodenständig, ehrlich und mit jener charmanten Lockerheit, die ihn zu einem der beliebtesten Gesichter auf der Tour macht.
Wenn also bei seinem nächsten Turnier die richtige Kabine frei ist, könnte genau diese kleine Routine wieder den Ausschlag geben – und aus einem kuriosen Ritual eine weitere Erfolgsgeschichte machen.
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