„Ich bleibe lieber unter dem Radar“ – Danny Noppert besiegt Stephen Bunting und zieht ins Viertelfinale des World Grand Prix ein

PDC
Donnerstag, 09 Oktober 2025 um 9:00
Danny Noppert (2)
Danny Noppert hat sich mit einer beeindruckenden Leistung gegen Stephen Bunting für das Viertelfinale des World Grand Prix qualifiziert. Der Friese zeigte sich in Leicester in bestechender Form, traf seine Doppel mit Präzision und unterstrich einmal mehr, warum er zu den konstantesten Spielern auf der PDC-Tour gehört. In der nächsten Runde wartet mit Gary Anderson ein echter Prüfstein.
Vom ersten Dart an war Noppert voll da. Seine Doppel saßen sofort, was ihm im gesamten Match die Kontrolle verschaffte. „Ich hatte einen guten Start auf die Doppel – sowohl beim Beginn der Legs als auch beim Finishing. Vor allem die Tops liefen heute richtig gut, und auch die Doppel 12 hat oft getroffen“, erklärte Noppert nach dem Match zufrieden. Gegen Bunting, der nicht an sein übliches Niveau herankam, spielte der Niederländer ruhig und effektiv. „Stephen ist ein großartiger Spieler, aber heute hat er mir ein bisschen Raum gegeben. Ich konnte mein Spiel durchziehen – und das hat funktioniert.“
Trotz seiner Erfolge, darunter der UK-Open-Titel 2022, wird Noppert selten als Topfavorit gehandelt – etwas, das ihn nicht stört. „Ich glaube, ich werde immer ein bisschen unter dem Radar bleiben“, sagte er mit einem Lächeln. „Aber das ist völlig in Ordnung. Ich bin im Turnier, das zählt. Wenn andere mich unterschätzen, ist das ihr Problem, nicht meins.“ Medienrummel oder Erwartungsdruck interessieren ihn kaum. „Wenn ich besser spiele, werde ich automatisch mehr beachtet. Aber das ist nichts, worüber ich nachdenke. Ich konzentriere mich auf mein Spiel.“
Rückblickend sieht Noppert sich heute stärker als noch vor drei Jahren. „Mit jedem Jahr lernt man dazu. Dieses Jahr lief anfangs nicht gut, aber ich habe meinen Rhythmus wiedergefunden. Jetzt, zum Ende der Saison, fühle ich mich stärker – das ist das Wichtigste.“ Der 35-Jährige aus Joure träumt zwar von einem zweiten großen Titel, bleibt dabei aber realistisch. „Natürlich will man gewinnen. Aber ich bin zufrieden mit meiner aktuellen Form.“
Im niederländischen Darts herrscht derzeit große Konkurrenz – mit Stars wie Michael van Gerwen, Dirk van Duijvenbode und dem aufstrebenden Gian van Veen. Doch Noppert verspürt keinen Druck. „Ich schaue nicht darauf, was die anderen machen. Ich spiele meine Matches, nicht ihre“, sagte er gelassen. Über seinen Landsmann van Veen fand er lobende Worte: „Gian ist ein guter Freund und hat gestern stark gespielt. Er hätte eigentlich mehr verdient. Aber seine Zeit wird kommen, da bin ich sicher.“
Einer der Schlüsselmomente im Match gegen Bunting war, als dieser ein 125er-Finish traf, nachdem Noppert zuvor zwei Matchdarts liegen gelassen hatte. Der Friese blieb dennoch ruhig. „Ich dachte: Er kann das schaffen – und das habe ich auch. Aber dann musst du sofort weitermachen. Neues Leg, sauber anfangen und fokussiert bleiben.“ Diese mentale Stärke half ihm, das Spiel souverän zu beenden. „Als Spieler musst du lernen, solche Momente loszulassen. Du ärgerst dich kurz, aber das nächste Leg ist entscheidend – und das habe ich gut umgesetzt.“
Neben seiner Treffsicherheit auf die Doppel überzeugte Noppert auch mit starkem Scoring. Neun 180er unterstrichen seine Power am Board. „Mein Scoring war stark, genauso wie im ersten Match. Mein Rhythmus, mein Timing, mein Fokus – alles hat gepasst“, sagte er zufrieden.
Danny Noppert stand 2021 schon einmal im Halbfinale des World Grand Prix
Danny Noppert stand 2021 schon einmal im Halbfinale des World Grand Prix
Nun wartet Gary Anderson im Viertelfinale – ein Duell auf Augenhöhe. „Es wird ein 50:50-Duell. Ich will einfach mein eigenes Spiel spielen“, so Noppert. Seine ruhige, kontrollierte Art scheint dabei sein größter Vorteil zu sein. „Ich bleibe immer ruhig. Jedes Spiel ist eine neue Chance, und wenn ich mein Niveau abrufe, kann ich jeden schlagen.“
Auch wenn er nicht das Rampenlicht sucht wie van Gerwen oder van Duijvenbode, beweist Danny Noppert immer wieder, dass er zur absoluten Elite gehört. Mit seiner Bescheidenheit, Konstanz und mentalen Stärke bleibt er der gefährlichste Außenseiter im Feld – genau so, wie er es mag.
„Unter dem Radar? Gut“, sagt Noppert abschließend mit einem breiten Grinsen. „Solange ich weiter gewinne.“
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