Zum dritten Mal in Folge hat sich
Gian van Veen für das Finale der
PDC World Youth Championship qualifiziert. Ein beeindruckender Erfolg – und doch fühlt es sich für den Niederländer diesmal anders an als bei seinen bisherigen Finalteilnahmen. Nicht, weil das Turnier an Qualität verloren hätte, sondern wegen seiner Gegnerin:
Beau Greaves, die englische Frauenweltmeisterin und frisch gebackene Tourcard-Inhaberin.
„Das Finale war das Ziel, und ich bin froh, dass ich es wieder geschafft habe“, sagte Van Veen gegenüber AD.nl. „Denn auch bei dieser Jugend-WM gewinnt man nicht einfach so seine Spiele.“ Tatsächlich war der Weg ins Endspiel alles andere als leicht. Während Van Veen seine Matches souverän gestaltete, sorgte das zweite Halbfinale für einen Paukenschlag: Beau Greaves besiegte niemand Geringeren als Weltmeister
Luke Littler, den haushohen Favoriten auf den Titel.
Van Veen erlebte den Moment hautnah. „Als ich mit meinem Halbfinale begann, spielten sie nur wenige Meter entfernt. Plötzlich hörte ich überraschte Reaktionen aus dem Publikum. Ich sah hinüber und sah, wie Beau Littlers Hand schüttelte. Da wusste ich sofort, was passiert war.“
Damit steht Van Veen am 23. November in einem besonderen Finale: Zum ersten Mal in der Geschichte trifft ein männlicher Spieler auf eine weibliche Gegnerin bei einem Jugend-WM-Endspiel der PDC. Für Van Veen kein Problem – im Gegenteil. „Beau ist die beste Dartspielerin, die es je gab. Das wage ich jetzt schon zu sagen. Fallon Sharrock hat bei großen Turnieren beeindruckt, aber Beau ist wirklich von einem anderen Kaliber.“
Greaves hatte sich erst letzte Woche ihre PDC Tour Card gesichert und darf sich ab 2026 mit den besten Spielern der Welt messen. Van Veen begrüßt diesen Schritt ausdrücklich. „Ob Mann oder Frau – wenn man gut genug ist, gehört man dazu. Es ist mir völlig egal, gegen wen ich spiele.“
Trotzdem weiß der 23-Jährige, dass seine Chancen auf den Titel durch Littlers Ausscheiden gestiegen sind. „Seien wir ehrlich, gegen Luke wäre es schwerer gewesen. Jetzt habe ich vielleicht eine etwas bessere Chance. Aber Beau spielt großartig, und das Publikum wird wahrscheinlich auf ihrer Seite sein.“
Gian van Veen trifft im Finale der Jugend-WM auf Beau Greaves
Auch abseits der Jugend-WM läuft es für Van Veen glänzend. Der Niederländer ist kürzlich auf Platz 15 der Weltrangliste aufgestiegen – seine bislang beste Position. „Ein schöner Meilenstein“, sagt er stolz. „Aber wir haben kaum Zeit zum Feiern. Die Turniere kommen Schlag auf Schlag.“
Van Veen spürt dennoch, dass er sich stetig verbessert. „Ich stehe häufiger in Viertelfinals und schlage immer öfter die großen Namen. Letztes Jahr war das noch anders. Natürlich kann sich die Rangliste schnell ändern, aber ich mache weiter Fortschritte – und das ist das Wichtigste.“
Am 23. November wartet das große Finale, ausgetragen im Vorprogramm der Players Championship Finals. Eine Bühne, die Druck und Präzision verlangt. Doch Gian van Veen ist bereit – und will dort zeigen, warum er als einer der größten Talente seiner Generation gilt.