„Ich war so nervös, meine Hände zitterten“ – Jurjen van der Velde begeistert beim Grand Slam of Darts in Wolverhampton

PDC
Dienstag, 11 November 2025 um 11:00
Jurjen van der Velde
Der niederländische Dartspieler Jurjen van der Velde hat sich eindrucksvoll für die K.O.-Phase des Grand Slam of Darts 2025 qualifiziert. Der junge Brabander besiegte Damon Heta in einem nervenaufreibenden Entscheidungsspiel und zählt damit zu den größten Überraschungen des Turniers.
Van der Velde, im Vorjahr noch Finalist der World Youth Championship zeigte in Wolverhampton, dass sein Talent längst reif für die große Bühne ist. Ganz ohne Nervosität lief es jedoch nicht. „Direkt vor dem Spiel war ich extrem nervös“, sagte er offen. „Mein Herz raste, viel schneller als sonst. Vielleicht war es einfach die Anspannung, weil so viel auf dem Spiel stand.“
Um die Kontrolle zurückzugewinnen, griff der 22-Jährige zu einer einfachen Methode. „Ich bin nach draußen gegangen, habe tief durchgeatmet und mir gesagt: ‚Egal, ob du verlierst – du hast hier schon etwas Großartiges erreicht.‘ Das hat mir geholfen, ruhig zu bleiben.“
Im Match gegen den Australier zeigte van der Velde, dass er nicht nur stark punktet, sondern auch unter Druck Nerven aus Stahl beweist. „Meine Scoring-Power war gut, aber auf den Doppeln wurde ich etwas nervös“, analysierte er ehrlich. „Doch die 90 und 92 im richtigen Moment zu checken, hat mich gerettet. Das war der Unterschied.“
Der entscheidende Faktor war am Ende die Ruhe in den wichtigen Momenten. „Die letzten Darts sind immer die schwersten. Dass ich das letzte Doppel getroffen habe, war ein unglaubliches Gefühl – das werde ich nie vergessen.“
Seit seiner Niederlage im Jugend WM-Finale gegen Gian van Veen hat sich der Niederländer deutlich weiterentwickelt. „Dieses Finale hat mir viel beigebracht“, sagte er. „Damals habe ich gelernt, was mental auf dieser Bühne verlangt wird. Seitdem fühle ich mich besser vorbereitet.“
In dieser Saison sammelte van der Velde wertvolle Erfahrung in der Modus Super Series, auf der Development Tour und der Challenge Tour. Dort traf er auf zahlreiche etablierte Spieler. „Diese Begegnungen haben mir enorm geholfen. Ich habe gelernt, mein Spiel auch gegen große Namen durchzuziehen.“
Trotz seiner starken Auftritte sieht van der Velde noch viel Luft nach oben. „Im ersten Gruppenspiel gegen Chris Dobey war ich ziemlich nervös, aber das gehört dazu. Gegen Damon war ich den ganzen Tag ruhig – bis kurz vor dem Walk-on. Dann kam das Adrenalin. In solchen Momenten existiert nur noch das Board.“
Großen Rückhalt bekommt der Youngster von seiner Familie. „Ein paar Familienmitglieder saßen direkt hinter der Bühne“, erzählt er mit einem Lächeln. „Sie sagten: ‚Du schaffst das, Junge.‘ Das hat mir Kraft gegeben und mich beruhigt.“
Seine starke Leistung bei den UK Open zu Beginn des Jahres, wo er die fünfte Runde erreichte, war für ihn ein Wendepunkt. „Dieses Turnier hat mir gezeigt, dass ich das Niveau habe, mit den Besten mitzuhalten. Das hat mir Selbstvertrauen gegeben und mich konstanter gemacht.“
Kurz vor dem Spiel plagen ihn oft die Nerven – doch auf der Bühne verwandeln sie sich in Energie. „Es ist seltsam“, lacht er. „Sobald ich den ersten Pfeil werfe, fühle ich mich frei. Dann denke ich nicht mehr – ich spiele einfach Darts.“
Mit jedem Auftritt wächst sein Selbstvertrauen. „Ich habe dieses Jahr echte Fortschritte gemacht – nicht nur spielerisch, sondern auch mental. Das Spielen vor Kameras war am Anfang ungewohnt, jetzt fühle ich mich immer wohler.“
Trotz aller Euphorie bleibt van der Velde bescheiden. „Für mich ist dieses Turnier schon jetzt ein Erfolg“, betonte er. „Ich will in der nächsten Runde mein bestes Spiel zeigen – egal, ob am Donnerstag oder Freitag. Jeder Moment hier ist ein Gewinn.“
Mit seiner ruhigen Art, seiner Ehrlichkeit und seinem Ehrgeiz hat Jurjen van der Velde viele Fans für sich gewonnen. Sein bescheidenes Lächeln verrät Stolz – und Lust auf mehr. „Ich lebe meinen Traum“, sagte er zum Abschluss. „Dieses Turnier hat mir gezeigt, dass ich zu den Besten gehören kann. Und das Beste ist: Das ist erst der Anfang.“
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