Michael van Gerwen blieb am Donnerstagabend nichts anderes übrig, als die Leistung von
Danny Noppert neidlos anzuerkennen. Der dreifache Weltmeister verlor beim
Grand Slam of Darts 2025 in Wolverhampton das rein niederländische Duell mit 10:6 – und musste zusehen, wie Noppert das Match mit eiskalter Präzision kontrollierte.
Van Gerwen legte zunächst beeindruckend los und eröffnete das Match mit einem 170er-Finish. Doch Noppert antwortete prompt mit einem identischen Checkout. In den folgenden Legs riss der Friese das Kommando an sich, checkte 101, 69 und 74 und setzte sich Leg für Leg ab. Schließlich machte er das Match über die Doppel 20 zu.
Van Gerwen gesteht Enttäuschung und verweist auf private Belastung
Vor den Kameras zeigte sich van Gerwen deutlich getroffen. „Im Moment scheint alles ein wenig gegen mich zu laufen - aber auch Respekt an ihn“, sagte der Niederländer bei Viaplay. „Er hat heute eines seiner besten Bühnen-Matches überhaupt gespielt. Dann jagt man ihm hinterher und versucht es… Und natürlich bin ich nicht in der besten Phase meines Lebens.“
Der ehemalige Weltranglistenerste sprach damit offen an, dass er derzeit privat schwierige Wochen erlebt. Seine Form liege schon seit geraumer Zeit unter seinen eigenen Erwartungen. Trotzdem nahm er sich die Zeit, Noppert ausdrücklich zu loben. „Ja, das ist etwas, was er normalerweise nicht tut. Wir können lange oder kurz darüber reden. Er hat ein sehr gutes Match gespielt.“
Obwohl der 10:6-Endstand klar aussieht, sah van Gerwen den entscheidenden Moment viel früher. „Am Ende des Matches kann man sehen, dass alle zwei sehr angespannt werden. Aber ich habe nicht erst am Ende verloren, sondern schon viel früher. Das bedaure ich sehr. Ich denke, ich war ziemlich gut in meinem Spiel, aber dafür kann man sich nichts kaufen.“
Noppert „sehr glücklich“ – trotz eigener Kritik an der Schlussphase
Für Noppert bedeutete der Erfolg den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale beim Grand Slam. Trotz des klaren Sieges sah er Luft nach oben. „Ich weiß nicht, was passiert ist, es war sehr mittelmäßig“, sagte er über seine letzten Legs. Doch am Ende überwog die Freude: „Ich bin sehr glücklich.“ Im Viertelfinale wartet nun ein Duell mit dem Deutschen Lukas Wenig, der zuvor seinen Landsmann Niko Springer ausgeschaltet hatte.