Ab Dienstag, dem 5. November, bis zum Freitag, dem 8. November
2024, hat
Leon Weber die Chance, sich die Berechtigung zur Teilnahme an der PDC
Darts Weltmeisterschaft zu erspielen. Der 21-Jährige ist einer von insgesamt 30
Teilnehmern bei der
Europe Super League. Die Qualifikation erfolgte für Weber
über die
NEXT GEN Order of Merit, die er mit Platz 7 abschloss.
Weber gibt bei der Europe Super League 2024 sein Debüt. „Ich
gehe das fast an wie jedes andere Turnier. Mit ist klar, dass es was Besonderes
ist und man geht auch mit einer anderen Einstellung rein, mit einer anderen
Motivation“, erzählt der Darter aus Dörsdorf, Rheinland Pfalz, im
Podcast „Shortleg“
von dartn.de.
„Weber bekommt es in der Gruppenphase mit großen Namen wie Max
Hopp,
Pascal Rupprecht und Jannis Barkhausen zu tun. Sascha Stuhlemmer und
Michael Klönhammer vervollständigen die Gruppe 3. Die drei besten Spieler dieser
Phase, die in den ersten beiden Tagen gespielt wird, ziehen in die Knockout-Phase
ein. „Erstmal möchte ich die Gruppenphase überstehen, das ist das Primärziel“, schaut
Weber voraus. „Und die Erfahrung einfach sammeln, weil alles, was darauf kommt,
ist Bonus. Das Niveau ist in der Breite so stark, da kann alles passieren. Es
ist das erste Mal und da weiß ich nicht, wie sich die Nervosität auswirken wird
oder wie ich mich fühlen werde. Das ist auch viel tagesformabhängig dann. Ich
mache mich nicht verrückt, lasse es auf mich zukommen und habe Bock!“
NEXT GEN
Von der Idee der NEXT GEN ist Weber begeistert: „Grundlegend
würde ich sagen, ist das eine super Sache, weil es den Einstieg sehr
vereinfacht. Man hat die Gruppenphase, also hast du einige Spiele, die du
machen kannst. Das Niveau ist sehr breitgefächert. Du hast viele Leute, die
halt eher anfängermäßig sind, die einen niedrigeren Schnitt spielen. Du hast
dann aber auch gleichzeitig Leute wie Kai Gotthardt und Niko (Springer) da
rumlaufen, wo du gegen die richtig Guten da spielen kannst, wo du dich messen
kannst und dich da sehr gut weiterentwickeln kannst.“
Doch nicht nur bei der NEXT GEN, auch bei der Development
Tour 2024 war Weber erfolgreich. Er schloss die Development Tour Order of Merit
mit Platz 30 ab. Da der Rheinland Pfälzer erst seit gut drei Jahren Darts
spielt und mit dem WM Qualifikationsturnier 2023 in Kalkar seine ersten
Berührungspunkte mit der PDC hatte, ist er mit diesem Ergebnis zufrieden.
„In den letzten zwei Blöcken habe ich fast durchweg gute
Ergebnisse eingefahren (vier Mal Runde der letzten 32, ein Viertelfinale und
ein Finale; Anm. d. Red.), so dass ich mit drei von fünf Wochenenden auf Platz
30 gelandet bin. Was wiederum ein bisschen ärgerlich ist, weil ich es mir schon
zutraue, wenn ich zwei weitere gute Wochenenden gespielt hätte, vielleicht in die
UK Open-Plätze zu kommen“, fasst Weber zusammen.
„Im nächsten Jahr werde ich auf jeden Fall alles spielen und
da fallen ja auch viele Leute oben (in der Rangliste) raus. Da wird sich alles
wieder neu aufmischen und vielleicht schaffe ich ja die eine oder andere
Qualifikation.“
„Das Selbstbewusstsein ist da und dann fällt einem das auch
deutlich einfacher. Da ist es für einen ein bisschen selbstverständlich. Es ist
einfach normal geworden, dann da zu spielen und ist nichts mehr, wo ich
Händezittern bekomme oder so“, spielt Weber im Anschluss darauf an, dass er
bereits bei der Development Tour und der NEXT GEN zusammengenommen drei Finale
gespielt hatte.
Diese Finale fanden auch gegen Niko Springer statt, mit dem
Weber befreundet ist und gemeinsam trainiert. „Insofern ist es nicht so schwer
zu verkraften (im Finale zu unterliegen), weil man halt einfach befreundet ist.
Aber natürlich denkt man sich irgendwann: ‚Na klar, jetzt könntest du auch mal
irgendwann gewinnen!‘ Ich hab ihn ja schon geschlagen, ich weiß, dass ich es
kann – im Training.“
Springer hat die Development Tour Order of Merit mit Platz 2
abgeschlossen. Somit ist ihm die Tour Card für die kommenden zwei Jahre sicher.
Darüber hinaus darf er bei der
Darts WM im Alexandra Palace antreten. „Niko ist
nicht ohne Grund jetzt Tour Card Holder und bei der WM dabei. Er hat einfach
diese Momente und die ein, zwei Level darüber, die er sich auch hart erarbeitet
hat. Ich gönne ihm das und vielleicht schaffe ich es irgendwann auch auf die
Tour und kann ihn da schlagen“, äußert sich Weber anschließend über das junge
neue deutsche Hoffnungstalent.
Anfänge
Weber verfolgte zwar seit der Darts WM 2015 den Dartsport im
TV, stand aber selber auf dem Fußballplatz statt am Dartboard. „Ein Kollege von
mir aus dem Fußballverein hat eine Dart-Mannschaft. Der hat mich angesprochen: ‚Wie
sieht es aus?‘, weil wir spaßmäßig bei ihm mal Darts gespielt haben. Da habe
ich gesagt: ‚Wenn ihr mal Not am Mann habt, dann melde mich mal mit, dann komm
ich mal, guck mir das mal an.‘ Es hat nicht lange gedauert, dann war ich jede
Woche da . Ich hatte halt die Leidenschaft dazu gefunden – und jetzt bin ich
hier“, blickt Weber auf seine Anfänge zurück.
„Ich habe von Anfang an das Gefühl gehabt: Okay, anscheinend
kann ich das ganz gut. Habe dann versucht, immer mehr daraus zu machen.
Irgendwann habe ich angefangen, Turniere zu spielen und irgendwann kam die Zeit,
wo ich von zehn Turnieren acht gewonnen habe, sage ich mal. Da war klar: Okay,
vielleicht solltest du mal was daraus machen. Ich bin dann in die höchste Liga
gewechselt, die wir hatten, um mich mit den Besten zu messen. Dann kam ich
dieses Jahr zu dem Schluss, die PDC-Turniere zu spielen, wo auch die NEXT GEN
für mich wie gerufen kam.“