„Klar, dass das was Besonderes ist“ – Leon Weber tritt bei Europe Super League gegen Max Hopp an

PDC
Montag, 04 November 2024 um 13:29
leon weber
Ab Dienstag, dem 5. November, bis zum Freitag, dem 8. November 2024, hat Leon Weber die Chance, sich die Berechtigung zur Teilnahme an der PDC Darts Weltmeisterschaft zu erspielen. Der 21-Jährige ist einer von insgesamt 30 Teilnehmern bei der Europe Super League. Die Qualifikation erfolgte für Weber über die NEXT GEN Order of Merit, die er mit Platz 7 abschloss.
Weber gibt bei der Europe Super League 2024 sein Debüt. „Ich gehe das fast an wie jedes andere Turnier. Mit ist klar, dass es was Besonderes ist und man geht auch mit einer anderen Einstellung rein, mit einer anderen Motivation“, erzählt der Darter aus Dörsdorf, Rheinland Pfalz, im Podcast „Shortleg“ von dartn.de.
„Weber bekommt es in der Gruppenphase mit großen Namen wie Max Hopp, Pascal Rupprecht und Jannis Barkhausen zu tun. Sascha Stuhlemmer und Michael Klönhammer vervollständigen die Gruppe 3. Die drei besten Spieler dieser Phase, die in den ersten beiden Tagen gespielt wird, ziehen in die Knockout-Phase ein. „Erstmal möchte ich die Gruppenphase überstehen, das ist das Primärziel“, schaut Weber voraus. „Und die Erfahrung einfach sammeln, weil alles, was darauf kommt, ist Bonus. Das Niveau ist in der Breite so stark, da kann alles passieren. Es ist das erste Mal und da weiß ich nicht, wie sich die Nervosität auswirken wird oder wie ich mich fühlen werde. Das ist auch viel tagesformabhängig dann. Ich mache mich nicht verrückt, lasse es auf mich zukommen und habe Bock!“
NEXT GEN
Von der Idee der NEXT GEN ist Weber begeistert: „Grundlegend würde ich sagen, ist das eine super Sache, weil es den Einstieg sehr vereinfacht. Man hat die Gruppenphase, also hast du einige Spiele, die du machen kannst. Das Niveau ist sehr breitgefächert. Du hast viele Leute, die halt eher anfängermäßig sind, die einen niedrigeren Schnitt spielen. Du hast dann aber auch gleichzeitig Leute wie Kai Gotthardt und Niko (Springer) da rumlaufen, wo du gegen die richtig Guten da spielen kannst, wo du dich messen kannst und dich da sehr gut weiterentwickeln kannst.“
Doch nicht nur bei der NEXT GEN, auch bei der Development Tour 2024 war Weber erfolgreich. Er schloss die Development Tour Order of Merit mit Platz 30 ab. Da der Rheinland Pfälzer erst seit gut drei Jahren Darts spielt und mit dem WM Qualifikationsturnier 2023 in Kalkar seine ersten Berührungspunkte mit der PDC hatte, ist er mit diesem Ergebnis zufrieden.
„In den letzten zwei Blöcken habe ich fast durchweg gute Ergebnisse eingefahren (vier Mal Runde der letzten 32, ein Viertelfinale und ein Finale; Anm. d. Red.), so dass ich mit drei von fünf Wochenenden auf Platz 30 gelandet bin. Was wiederum ein bisschen ärgerlich ist, weil ich es mir schon zutraue, wenn ich zwei weitere gute Wochenenden gespielt hätte, vielleicht in die UK Open-Plätze zu kommen“, fasst Weber zusammen.
„Im nächsten Jahr werde ich auf jeden Fall alles spielen und da fallen ja auch viele Leute oben (in der Rangliste) raus. Da wird sich alles wieder neu aufmischen und vielleicht schaffe ich ja die eine oder andere Qualifikation.“
„Das Selbstbewusstsein ist da und dann fällt einem das auch deutlich einfacher. Da ist es für einen ein bisschen selbstverständlich. Es ist einfach normal geworden, dann da zu spielen und ist nichts mehr, wo ich Händezittern bekomme oder so“, spielt Weber im Anschluss darauf an, dass er bereits bei der Development Tour und der NEXT GEN zusammengenommen drei Finale gespielt hatte.
Diese Finale fanden auch gegen Niko Springer statt, mit dem Weber befreundet ist und gemeinsam trainiert. „Insofern ist es nicht so schwer zu verkraften (im Finale zu unterliegen), weil man halt einfach befreundet ist. Aber natürlich denkt man sich irgendwann: ‚Na klar, jetzt könntest du auch mal irgendwann gewinnen!‘ Ich hab ihn ja schon geschlagen, ich weiß, dass ich es kann – im Training.“
Springer hat die Development Tour Order of Merit mit Platz 2 abgeschlossen. Somit ist ihm die Tour Card für die kommenden zwei Jahre sicher. Darüber hinaus darf er bei der Darts WM im Alexandra Palace antreten. „Niko ist nicht ohne Grund jetzt Tour Card Holder und bei der WM dabei. Er hat einfach diese Momente und die ein, zwei Level darüber, die er sich auch hart erarbeitet hat. Ich gönne ihm das und vielleicht schaffe ich es irgendwann auch auf die Tour und kann ihn da schlagen“, äußert sich Weber anschließend über das junge neue deutsche Hoffnungstalent.
Anfänge
Weber verfolgte zwar seit der Darts WM 2015 den Dartsport im TV, stand aber selber auf dem Fußballplatz statt am Dartboard. „Ein Kollege von mir aus dem Fußballverein hat eine Dart-Mannschaft. Der hat mich angesprochen: ‚Wie sieht es aus?‘, weil wir spaßmäßig bei ihm mal Darts gespielt haben. Da habe ich gesagt: ‚Wenn ihr mal Not am Mann habt, dann melde mich mal mit, dann komm ich mal, guck mir das mal an.‘ Es hat nicht lange gedauert, dann war ich jede Woche da . Ich hatte halt die Leidenschaft dazu gefunden – und jetzt bin ich hier“, blickt Weber auf seine Anfänge zurück.
„Ich habe von Anfang an das Gefühl gehabt: Okay, anscheinend kann ich das ganz gut. Habe dann versucht, immer mehr daraus zu machen. Irgendwann habe ich angefangen, Turniere zu spielen und irgendwann kam die Zeit, wo ich von zehn Turnieren acht gewonnen habe, sage ich mal. Da war klar: Okay, vielleicht solltest du mal was daraus machen. Ich bin dann in die höchste Liga gewechselt, die wir hatten, um mich mit den Besten zu messen. Dann kam ich dieses Jahr zu dem Schluss, die PDC-Turniere zu spielen, wo auch die NEXT GEN für mich wie gerufen kam.“

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