Der dreifache Lakeside-Champion
Glen Durrant hat für
Sky Sports auf den bevorstehenden
World Grand Prix 2025 geblickt, der am Montag in der Mattioli Arena in Leicester beginnt. Das traditionsreiche Doppelstart-Turnier gilt als eines der unberechenbarsten Majors des Dart-Kalenders – doch für Durrant gibt es einen klaren Favoriten:
Luke Humphries.
„Anfang Oktober will man in absoluter Topform sein, denn dann stehen die großen Titel an“, erklärte Durrant. „Und mir gefällt der Aufwärtstrend von Luke Humphries. Er hatte diese Woche einen monströsen Average auf der Pro Tour und ist mein Favorit auf den Sieg. Er macht die Dinge einfach auf die richtige Art und Weise – sehr diszipliniert und mit großartiger Arbeitsmoral.“
Humphries als Topfavorit – aber mit schwerem Auftakt
Der Weltranglistenerste gewann den World Grand Prix 2023 und stand im vergangenen Jahr erneut im Finale. Doch laut Durrant wartet auf ihn gleich zu Beginn ein echter Prüfstein. „Die Leute werden sagen, dass man als Weltranglistenerster unter Druck steht, und seine erste Runde gegen Nathan Aspinall ist unglaublich hart. Aber er weiß, was es braucht, um zu gewinnen. Er hat bewiesen, dass er es in sich hat.“
Glen Durrant, selbst dreimaliger Teilnehmer am World Grand Prix, blickt für Sky Sports auf das Double-in-Double-out-Turnier voraus
Clayton und Anderson: Die unterschätzten Gefahren
Durrant glaubt nicht, dass nur die großen Namen das Turnier bestimmen werden. Besonders Jonny Clayton hält er für einen gefährlichen Außenseiter. „Ich habe das Gefühl, dass Jonny Clayton gute Leistungen bringen wird“, sagte Durrant. „Ich weiß, wie schwierig es ist, wenn man auf die 50 zugeht – vor allem, wenn so viele junge Talente nachrücken. Aber Jonnys Form ist ausgezeichnet. Vielleicht hat er etwas an seinen Pfeilen oder seiner Aufstellung geändert, denn er spielt phänomenal. Und er ist ein ausgewiesener Sieger – er hat hier bereits 2021 gewonnen.“
Auch
Gary Anderson zählt für Durrant zum Kreis der potenziellen Überraschungskandidaten. „Gary hat immer noch Motivation und Durchhaltevermögen. Er reist nicht mehr so viel wie früher, also wird er frisch am Oche erscheinen.“
Darüber hinaus traut Durrant auch Ryan Joyce einiges zu – nicht zuletzt, weil er mit ihm zusammenarbeitet. „Ryan ist der beste D16-Finisher der Welt. Seine Form ist im Moment nicht überragend, aber letztes Jahr stand er hier im Halbfinale. Wenn er jemals ein großes Turnier gewinnt, dann den World Grand Prix. Er spielt wieder gegen Josh Rock, die gleiche Eröffnungsrunde wie im letzten Jahr, die er damals mit 2:0 gewann. Rock hatte damals sichtlich Mühe mit dem Doppelstartformat.“
Littler gegen van Veen: Das Eröffnungsspiel elektrisiert
Für Durrant gehört das Auftaktduell zwischen Luke Littler und Gian van Veen zu den spannendsten Begegnungen der ersten Runde. „Gian hat Luke die letzten beiden Male auf der European Tour geschlagen – einmal mit einem Average von 110. Sie kennen sich gut, seit sie jung waren, also hat Gian definitiv keine Angst vor ihm. Normalerweise würde ich sagen, dass dies eine Katastrophenauslosung für Luke ist.“
Trotzdem beeindruckt Durrant die außergewöhnliche Vorbereitung des jungen Engländers. „Luke ist ein Genie. Als Kommentator sage ich ständig ‚wow‘. Er bereitet sich völlig anders vor, als ich es je getan habe: Er wirft neun Darts vor einem Spiel, trainiert kaum – aber wenn er gewinnen will, gewinnt er. Er hat nicht immer die Motivation für jedes Turnier, aber auf den großen Bühnen ist er da. Schauen Sie sich nur das Matchplay an: Er wollte es – und er hat es gewonnen.“
Van Gerwen, Wade und das Geheimnis des Doppelstarts
Auch
Michael van Gerwen sieht Durrant in einer guten Ausgangsposition. Der Niederländer beendete kürzlich seine längere Titel-Durststrecke mit dem Sieg bei den World Series Finals. „Das nimmt ihm eine große Last von den Schultern. Seine Fans können sich wieder freuen. Er ist sechsmaliger World Grand Prix-Sieger, aber er muss erst an Dirk van Duijvenbode vorbei. Trotzdem sehe ich wieder diesen Hunger in seinen Augen. Er scheint glücklich und fokussiert zu sein – und wenn Michael sein bestes Spiel spielt, ist er immer noch der Beste der Welt.“
Durrant lobte außerdem den Wiederaufstieg von James Wade, der nach Jahren wieder konstant zur erweiterten Weltspitze gehört. „Ich habe großen Respekt vor James. So lange in der PDC zu bleiben, ist eine Seltenheit. Er ist bereits in seinem dritten Jahrzehnt und spielt immer noch auf höchstem Niveau. Er gehört nächstes Jahr einfach in die Premier League. Und mit dem Doppelstart muss man ihn unbedingt im Auge behalten – er und Littler sind die besten Tops- und 10’s-Finisher der Welt.“
Abschließend erklärte Durrant, wie stark das spezielle Format die Dynamik des Turniers beeinflusst. „Der Doppelstart begünstigt Spieler, die auf den Tops beginnen, weil der Übergang zum T20-Format natürlicher ist. Phil Taylor hat mir einmal gesagt: Lerne, auf den Tops zu starten. Humphries ist auf der Doppel-16 grundsolide, aber auf dieser Bühne kann genau dieser Unterschied in den Startdarts entscheidend sein.“