Ist das aktuelle Ranking-System in der PDC noch repräsentativ, um die Stärke der Spieler einzuschätzen?
Paul Nicholson sieht das nicht so und plädiert für eine Überprüfung des Systems.
In der aktuellen Weltrangliste liegt Jonny Clayton, der in diesem Jahr das Masters und zwei Turniere auf der Pro Tour gewonnen hat, auf dem achtzehnten Platz. "Das liegt natürlich daran, dass das Masters kein Ranglistenturnier ist. Ich plädiere nicht dafür, das Masters und die Premier League zu Ranglistenturnieren zu machen, sondern der Weltmeisterschaft weniger Gewicht zu geben. Die Weltrangliste funktionierte perfekt, als der Sieger des World Cups 100.000 Pfund erhielt, aber jetzt gibt es so viel Geld mit dem World Cup zu verdienen, dass es die ganze Rangliste verdreht", sagte Nicholson auf der Website von Sportinglife.
"Die Weltmeisterschaft ist so verantwortlich dafür, wo wir rangieren, und das zweitgrößte Event, das World Matchplay, liegt £350.000 dahinter, was den Scheck für die Gewinner angeht", so Nicholson weiter. "Es ist einseitig auf bestimmte Turniere fokussiert und macht es den Leuten in den Top 10 schwer, herunterzufallen, und ebenso schwer für die, die weiter unten sind, deutlich aufzusteigen."
Neues Ranking-System
Nicholson hat auch einen Vorschlag für ein anderes Ranking-System. "Ich würde gerne ein Punktesystem einführen, ähnlich wie im Tennis, bei dem Punkte für bestimmte Veranstaltungen vergeben werden, anstatt es von der Preisgeldstruktur abhängig zu machen. Sie würden die meisten Punkte für die "Majors" bekommen - die genau definiert werden müssen, da es eine separate Diskussion darüber gibt, was sie beinhalten - einen weiteren Anteil für die European Tour Events und die geringste Anzahl für die Players Championship Events. Die Punktezahl für diese Events wäre aber nicht so klein, weil sie für mich im Moment nicht genug Einfluss auf die Rangliste haben."
Jährliche Ranglisten
"Die Qualifikation für einige der großen Turniere wie das World Matchplay und den World Grand Prix basieren auf separaten rollenden Listen eines Jahres, um ein genaueres Bild davon zu erhalten, wer in diesen 12 Monaten in Form war und es verdient hat, also sollte die
Order of Merit nicht auch so gemacht werden? Sollte man in der Weltrangliste für etwas belohnt werden, das vor 18-24 Monaten passiert ist?", fragt sich Nicholson. "Rob Cross hat beim World Matchplay und bei der Europameisterschaft 2019 fast 300.000 Pfund gewonnen. Wenn wir jetzt eine Jahresrangliste heranziehen würden, wäre er jetzt knapp außerhalb der Top 16 der Welt, anstatt Fünfter zu sein. Ist das eine genauere Position als die, in der er sich jetzt befindet? Vielleicht ist es das", schließt Nicholson.