Wenn man sich die 2025
Pro Tour Rangliste anschaut, basierend auf der Siegesquote, zeichnet sich ein klares Bild ab, wo die Dartwelt derzeit steht. An der Spitze thront Luke Littler, der mit einer Gesamtsiegquote von 76,2 Prozent seinen Ruf als bester Spieler der PDC eindrucksvoll bestätigt. Stephen Bunting und Gerwyn Price folgen mit jeweils 76,0 Prozent nur knapp dahinter, während Ross Smith und Gary Anderson die Top Fünf abrunden. Beide beweisen damit, dass sie über die nötige Beständigkeit und das Können verfügen, um in einer Saison voller Talente auf höchstem Niveau mitzuhalten.
Besonders bemerkenswert ist die Dominanz der niederländischen Spieler. Gleich neun von ihnen haben es unter die besten 32 geschafft, was die Stellung der Niederlande als eine der führenden Dartnationen der Welt unterstreicht. Auffällig ist jedoch, dass die beiden größten Aushängeschilder des Landes fehlen.
Michael van Gerwen liegt knapp außerhalb der Wertung auf Platz 36, während
Raymond van Barneveld sogar auf Rang 51 zurückgefallen ist. Ihre Abwesenheit verdeutlicht den tiefgreifenden Wandel im niederländischen Dartsport, wo längst eine neue Generation auftritt und die Verantwortung übernimmt, die zuvor über Jahre hinweg fast ausschließlich auf den Schultern dieser beiden Legenden gelegen hatte.
Spieler wie Gian van Veen, Wessel Nijman und Jimmy van Schie verkörpern diese frische Welle. Sie bringen nicht nur neue Energie auf die Bühne, sondern liefern auch konstant starke Ergebnisse, die sie bereits zur Elite des Sports zählen lassen. Ihre Präsenz macht deutlich, dass der niederländische Dartsport nicht nur ohne seine größten Namen an der Spitze überleben kann, sondern sich sogar weiterentwickelt. Die Vielfalt und Tiefe des Talents sorgt dafür, dass die Niederlande auch in Zukunft eine zentrale Rolle auf der Weltbühne spielen werden. Für die Fans ist diese Wachablösung bittersüß und gleichzeitig aufregend, denn sie signalisiert, dass die Zukunft des Sports denjenigen gehört, die jetzt ins Rampenlicht treten.
Neben dieser niederländischen Geschichte spiegelt die Rangliste aber auch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen etablierten Stars und neuen Kräften wider. Veteranen wie Anderson, Jonny Clayton, James Wade und Nathan Aspinall behaupten sich weiterhin, während aufstrebende Talente wie Josh Rock und Jamai van den Herik eindrucksvoll beweisen, dass sie mit jedem Konkurrenten mithalten können. Auffällig ist dabei, dass mehrere Spieler nur durch minimale Unterschiede in den Prozentsätzen voneinander getrennt sind – ein Indiz dafür, wie eng und hart umkämpft die Pro Tour mittlerweile ist. Martin Schindler hält mit seinem 13. Platz die deutsche Fahne hoch.
Diese Mischung aus Tradition, Wandel und erbitterter Rivalität macht den Rest des Jahres 2025 zu einem der spannendsten Kapitel in der jüngeren Dartgeschichte. Mit Littler als Aushängeschild einer neuen Generation, dem Aufstieg der holländischen Nachwuchsbewegung und dem Kampf der Legenden wie van Gerwen und van Barneveld um ein Comeback ist die Bühne bereitet für eine Saison, die an Dramatik und Intensität kaum zu übertreffen sein dürfte.