Noppert unterliegt im Fünf-Satz-Krimi bei der Darts-WM: „Was er am Ende macht, war weltmeisterwürdig“

PDC
Mittwoch, 24 Dezember 2025 um 14:00
Danny Noppert (1)
Danny Noppert hat bei der Darts WM in London den Einzug in die dritte Runde verpasst. Der 34-jährige Niederländer lieferte Justin Hood im Alexandra Palace einen epischen Fünf-Satz-Krimi, musste sich am Ende aber knapp geschlagen geben. Hood wuchs in den entscheidenden Momenten über sich hinaus und verwandelte die Arena in ein Tollhaus.
Noppert kämpfte sich nach einem 0:2-Satzrückstand eindrucksvoll zurück und überstand sogar mehrere Matchdarts. Doch als es darauf ankam, blieb Hood eiskalt. „Ich war in den ersten beiden Sätzen nicht top“, analysierte Noppert bei Viaplay. „Ich komme gut zurück, aber was er am Ende macht, ist weltmeisterwürdig. Wenn er so weiterspielt, ist er für jeden supergefährlich."

Frühe Rückschläge und verpasste Chancen

Von Beginn an entwickelte sich ein hochklassiges Match. Beide Spieler legten mit starken Scores los und zeigten, dass sie in London nicht zum Zusehen angetreten waren. Der erste Satz verlief ausgeglichen. Hood behielt in seiner Eröffnungsleg den entscheidenden Vorteil und verwandelte zum 3:2-Satzgewinn. Noppert spielte solide, fand aber zunächst kein Mittel, um den Engländer ernsthaft unter Druck zu setzen.
Im zweiten Satz geriet der Niederländer dann früh ins Hintertreffen. Ein Break zu Beginn zwang ihn sofort in die Verfolgerrolle – ein Rückstand, den er trotz ordentlicher Scoring-Power nicht mehr ausgleichen konnte. Hood blieb konsequent, hielt den Rhythmus hoch und schnappte sich auch den zweiten Satz mit 3:1. Plötzlich stand Noppert mit dem Rücken zur Wand. „Ich lief am Ende zu sehr den Fakten hinterher“, gestand er später. „Er spielt weit über seinen Möglichkeiten. So habe ich ihn noch nie spielen sehen.“
Im dritten Durchgang bekam das Match eine entscheidende Wende. Hood vergab beim Stand von 2:1 einen Matchdart auf 170 Punkte, und Noppert nutzte die Gunst des Moments: Mit einem coolen 102er-Checkout blieb er im Satz – und drehte diesen anschließend für sich. Das Momentum kippte, der „Freeze“ war wieder im Spiel.
Der vierte Satz gehörte dann klar Noppert. Er kontrollierte Tempo und Rhythmus, traf seine Doppel zuverlässig und glich zum 2:2 aus. Mit kühlem Kopf und konstanter Präzision kämpfte er sich in die Partie zurück. „Ich habe nie aufgegeben“, sagte er. „Aber ich war wirklich verblüfft von dem, was er gemacht hat.“

Wahnsinniger Finalsatz im Ally Pally

Der fünfte Satz wurde zum emotionalen Höhepunkt. Noppert breakte Hood, ging 2:1 in Führung und hatte auf Doppel 10 die Riesenchance, das Match zu beenden – knapp vorbei. Hood konterte nervenstark, glich aus und zwang den Friesen erneut unter Druck.
Dann überschlugen sich die Ereignisse: Beide Spieler trafen spektakuläre Finishes, darunter Nopperts 157er und 127er Checkouts – ein Feuerwerk auf der Bühne. Das Publikum tobte, die Spannung war greifbar. Doch in der entscheidenden Leg behielt Hood die Nerven. Mit einem sicheren Treffer auf Tops machte der Engländer seine Sensation perfekt und besiegelte das Aus des Niederländers.
Noppert nahm die Niederlage sportlich. „Er hat das Spiel seines Lebens gespielt“, sagte er fair. „Ich gönne es ihm. Er hat es nicht gestohlen, hätte auch 3:0 gewinnen können. Leider – shit happens.“
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