Rivalität ist Teil des Sports und auch aller Zeiten. Dafür kann auch der ehemalige Weltmeister
Bob Anderson sprechen. Der heute 76-jährige Engländer war bis letztes Jahr im Seniorenbereich aktiv, genießt nun aber seinen wohlverdienten Ruhestand.
Anderson erinnert sich besonders an eine Rivalität mit
Eric Bristow. "Eric war jemand, der gerne die Konfrontation suchte. Ich selbst war jemand, der auf der Bühne aggressiv sein konnte, aber hauptsächlich gegenüber dem Board, nicht speziell gegenüber meinem Gegner. Ich brauchte diese Aggression, um gut zu spielen", sagt Anderson.
"Aber ich habe mich nicht unterkriegen lassen, Eric und ich standen uns sogar mehrmals fast gegenüber. Wir hatten regelmäßig Meinungsverschiedenheiten, vor allem zu Beginn meiner Karriere, und das konnte zu Konflikten führen. Später haben wir uns viel besser verstanden, Eric war sogar Trauzeuge bei meiner Hochzeit und ich vermisse ihn unglaublich."
Bob Anderson in Aktion bei den World Seniors Darts Masters
"Es wird manchmal gesagt, dass die Dinge heute härter sind als früher, aber das stimmt nicht ganz", so Anderson weiter. "Früher gab es zum Beispiel auch jemanden wie
Jocky Wilson, der auch nicht abgeneigt war, gewisse Tricks anzuwenden. Zum Beispiel hat er Bristow einmal einen Schubs gegeben, kurz bevor er auf die Bühne gehen sollte. Das war nicht aggressiv gemeint, sondern diente nur dazu, Bristow aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihn zögern zu lassen, noch bevor das Spiel begann."
Price
In den letzten Jahren ist es vor allem
Gerwyn Price, der regelmäßig seine Aggressionen auf der Bühne zeigt und deshalb schon einmal in einen Tumult verwickelt war. "Gerwyn ist ein großartiger Spieler", sagt Anderson. "Er kommt vom Rugby, und dort ist es normal, sich regelmäßig lautstark anzuschreien. Er braucht diese Aggression auch, um gut zu spielen. Es ist nur wichtig, dass er diese Aggression vor allem gegenüber dem Board und nicht gegenüber seinem Gegner einsetzt."