Die Situation um die späten Absagen für die PDC European Tour in Riesa hat in der Dartwelt für viel Aufsehen gesorgt. Während der erste Reservespieler Richard Veenstra nach der Absage von Michael van Gerwen gerade noch rechtzeitig einspringen konnte, war es für den zweiten Reservespieler Connor Scutt enttäuschend, als Rob Cross sich zu spät zurückzog. Scutt wurde nicht mehr zur Teilnahme zugelassen, was zu Kritik des ehemaligen Tour Card Holders Vincent van der Voort führte.
Nach Ansicht von van der Voort zeigt der Vorfall einmal mehr die schlechte Organisation der PDC. In dem Podcast Darts Draait Door von Sportnieuws.nl verschont der Nordholländer den Dartverband nicht. Er ist der Meinung, dass die PDC in der Lage sein sollte, Situationen wie diese mit all ihren Mitteln besser vorhersehen zu können.
"Die PDC hat jetzt so viel mehr Preisgeld und sie sind so voll mit sich selbst.... Dann lassen Sie das Qualifikationsturnier doch einfach einen Tag vor Beginn des Hauptturniers stattfinden", kritisierte van der Voort frei heraus.
Van der Voort bezeichnet das derzeitige System, bei dem die Qualifikationsturniere Monate vor dem Hauptturnier an einem völlig anderen Ort stattfinden, als unlogisch. Seiner Meinung nach ist dies eine verpasste Chance: Spieler, die zum Zeitpunkt des Turniers in Topform sind, haben so keine Chance, einzuspringen, wenn jemand in letzter Minute ausfällt.
"So kompliziert ist das alles nicht", argumentiert er dann. "Wenn die PDC einfach schon im Qualifikationsturnier ein Preisgeld ausschüttet und das einen Tag vor dem Hauptturnier organisiert, dann ist alles gelöst. Dann hat man alle da UND man hat die Spieler, die dann in Form sind. Wenn jemand absagt, hat man sofort eine Schattenliste", gab er seine Idee zur besseren Organisation bekannt.
Van der Voort macht keinen Hehl aus seiner Verärgerung über die Politik der höchsten PDC-Funktionäre. Vor allem Barry Hearn und Matt Porter hat er auf dem Kieker. "Beide sind keine Spieler und wissen es daher nicht", spottete er.
Auch Michael van Gerwen ist ein Beispiel für die Starrheit des derzeitigen Systems. Der Niederländer hat rechtzeitig für das Turnier in Graz (das mit dem Königstag, einem Feiertag in den Niederlanden, zusammenfiel) abgesagt, möchte aber inzwischen trotzdem spielen, nachdem er das Turnier in Riesa ausfallen lassen musste. Leider gibt es für van Gerwen kein Zurück mehr - schließlich hat das Qualifikationsturnier bereits stattgefunden. "Er wird beim nächsten Mal nicht so früh absagen, weil sich die Dinge ändern können. Der Fehler liegt wirklich bei der PDC", so van der Voort abschließend.