Spielplan Premier League Darts: Kampf um letztes Play-off-Ticket – Michael van Gerwen und Nathan Aspinall im Alles-oder-nichts-Duell

PDC
durch Nic Gayer
Donnerstag, 15 Mai 2025 um 8:15
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Die Premier League Darts biegt auf die Zielgerade ein – und am Donnerstagabend steht mit dem 15. Spieltag ein echtes Highlight an. Schauplatz ist das schottische Aberdeen, das einmal mehr zur Bühne für große Emotionen und sportliche Dramatik wird.
Die Hafenstadt im Nordosten Schottlands zählt nicht ohne Grund zu den beliebtesten Stationen auf dem Tourkalender. Selbst englische Spieler reisen gerne an – obwohl sie sich dort regelmäßig auf ein lautstarkes und nicht immer freundliches Publikum einstellen müssen. Die Fans im Aberdeen Exhibition and Conference Centre gelten als besonders stimmungsvoll und leidenschaftlich, was regelmäßig für eine elektrisierende Atmosphäre sorgt.
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Unvergessen bleibt dabei vor allem der Abend im Jahr 2019: Lokalmatador John Henderson erhielt damals eine Contender-Wildcard und durfte vor heimischer Kulisse gegen Michael van Gerwen antreten. Begleitet von einem schottischen Dudelsackspieler betrat Hendo die Bühne – und trotzte dem Favoriten in einem emotionalen Krimi ein 6-6-Unentschieden ab. Die Halle tobte, das Netz ebenso: Hendersons legendärer Walk-On wurde über eine Million Mal auf YouTube angesehen – eine Marke, die nur Dirk van Duijvenbode mit seinem kultigen Einlauf toppen konnte. Auch in diesem Jahr darf man sich also auf ein echtes Darts-Fest in Aberdeen freuen.
Seit 2006 gehört Aberdeen zum festen Inventar des Premier-League-Kalenders – und die schottische Hafenstadt hat seither Darts-Geschichte geschrieben. Damals standen Legenden wie Phil Taylor, Raymond van Barneveld, Colin Lloyd, Ronnie Baxter, Peter Manley, Wayne Mardle und Roland Scholten auf der Bühne. Ein Line-up, das für große Namen und große Momente stand – und Aberdeen lieferte.
Zweimal wurde hier das perfekte Leg zelebriert: Raymond van Barneveld warf 2006 den zweiten 9-Darter der Premier-League-Historie, zwei Jahre später zog Taylor nach. Doch die absolute Glanzleistung lieferte Michael van Gerwen im Jahr 2016: Mit einem 7-1-Sieg über Michael Smith und einem Average von sagenhaften 123,40 Punkten stellte er den bis heute gültigen TV-Rekord auf – unerreicht seit über neun Jahren.
Auch in den letzten drei Jahren gab es in Aberdeen keinen Mangel an Drama und wechselnden Siegern. 2022 holte sich Jonny Clayton den Tagessieg nach Siegen über Anderson, Wright und van Gerwen. 2023 triumphierte Dimitri Van den Bergh, der nach einem Freilos im Halbfinale Gerwyn Price im Endspiel besiegte. Und im Vorjahr schlug Luke Littler bei seinem Aberdeen-Debüt zu – mit Siegen über Aspinall, Smith und Cross.
Van Gerwen gegen Aspinall: Alles oder nichts
Der Fokus am Donnerstag liegt ganz klar auf dem ersten Match des Abends – dem Duell zwischen Michael van Gerwen und Nathan Aspinall. Es ist das direkte Duell um den letzten offenen Platz für die Finalnacht in London.
Mighty Mike hat sich den vierten Tabellenrang vor zwei Wochen zurückgeholt und liegt aktuell einen Punkt vor seinem englischen Konkurrenten. Ein Sieg gegen Aspinall würde ihm die Tür zu den Play-offs weit aufstoßen – Aspinall müsste dann in der letzten Woche mindestens zwei Spiele gewinnen. Zudem stünden sich die beiden auch kommende Woche erneut gegenüber – van Gerwen hätte also alles selbst in der Hand.
Doch Vorsicht: Aspinall hat MVG in dieser Saison bereits dreimal geschlagen. In der direkten Premier-League-Bilanz 2025 führt der Engländer mit 3-1. Insgesamt allerdings spricht die Statistik klar für den Niederländer – van Gerwen liegt im Head-to-Head mit 20-10 vorne.
In Aberdeen geht es also nicht nur um die nächste £10.000-Prämie – es geht um die letzte Fahrkarte nach London.
Price trifft auf Bunting – Entspannter Iceman, motivierter Bullet
Für Stephen Bunting ist das Abenteuer Premier League Darts 2024 sportlich gelaufen – der Traum von den Play-offs ist geplatzt. Und doch geht es für den Engländer in den verbleibenden Wochen noch um etwas: Ranglistenpunkte, Selbstvertrauen und nicht zuletzt ein kleines Plus auf dem Konto. Derzeit rangiert The Bullet auf dem letzten Platz, doch mit einem starken Auftritt gegen Gerwyn Price könnte er sich im Klassement noch verbessern.
Auf der Gegenseite hat Gerwyn Price sein Play-off-Ticket seit vergangener Woche sicher. Der Waliser kann mit einem etwas entspannteren Gefühl an die Bühne treten – auch wenn der Blick nach oben nur noch theoretisch reizvoll ist. Sieben Punkte trennen The Iceman von Luke Humphries auf Platz zwei. Realistischer ist es für Price, seinen dritten Rang zu verteidigen. Denn der könnte beim Finalabend Gold wert sein: Wer Vierter wird, trifft in London auf Tabellenführer Luke Littler – den amtierenden Weltmeister und Titelverteidiger.
Das direkte Duell zwischen Price und Bunting verspricht dennoch Spannung. In der laufenden Premier League stehen die beiden bei je einem Sieg. Besonders schmerzlich für Price: In Berlin entriss ihm Bunting den Tagessieg. Auch beim Bahrain Darts Masters Anfang des Jahres hatte der Engländer das bessere Ende für sich. Dennoch spricht die Gesamtbilanz klar für Price – mit 13-8 liegt der Waliser deutlich vorn.
Für beide geht es also um mehr als nur zwei Punkte – es geht um Haltung, Momentum und einen versöhnlichen Abschluss der regulären Phase.
Prestigeduell mit Auslaufcharakter: Dobey trifft auf Cross
Wenn Chris Dobey auf Rob Cross trifft, steht vor allem eines im Mittelpunkt: Prestige. Rein rechnerisch dürfen beide Engländer noch auf ein Play-off-Wunder hoffen, doch realistisch betrachtet ist das Rennen für sie gelaufen. Zu weit ist der Rückstand, zu stark das direkte Duell zwischen Michael van Gerwen und Nathan Aspinall – den aktuellen Nummern vier und fünf –, die sich gegenseitig Punkte nehmen dürften und voraussichtlich auch am letzten Spieltag direkt aufeinandertreffen.
Rob Cross legte zu Beginn der Premier-League-Saison einen ordentlichen Start hin. In sechs der ersten acht Wochen stand Voltage im Halbfinale, doch seither ist der Wurm drin. In den vergangenen sechs Spieltagen konnte Cross lediglich einen einzigen Sieg feiern – zu wenig im hochkarätigen Feld. Besonders bitter: Gemeinsam mit Michael van Gerwen ist er der einzige Spieler, der in dieser Saison noch keinen Wochentitel gewinnen konnte.
Chris Dobey hatte zwischen Woche 7 und 11 seine stärkste Phase – inklusive Tagessieg in Rotterdam. In dieser Zeit sammelte Hollywood die Punkte, die ihn zwischenzeitlich in Reichweite der Top-4 brachten. Doch zuletzt setzte es drei Nullrunden in Folge.
Die Bilanz zwischen den beiden ist ausgeglichen wie das Match selbst: 9-9 nach 18 Aufeinandertreffen. Auch in dieser Premier-League-Saison gab es keinen klaren Vorteil – Dobey und Cross gewannen je ein Duell.
Am Donnerstag in Aberdeen geht es also nicht mehr um die große Bühne in London, aber sehr wohl um einen versöhnlichen Abschluss und das letzte Wort in einem Duell auf Augenhöhe.
Gigantenduell zum Abschluss: Littler trifft auf Humphries
Zum Abschluss des Abends wartet ein echter Kracher: Luke Littler gegen Luke Humphries – die Nummern eins und zwei der Premier League, zugleich die Top zwei der Weltrangliste. Mehr Spitzenduell geht nicht. Für Humphries ist es ein echtes Schlüsselspiel: Nur mit einem Sieg kann er Littlers Vorsprung auf vier Punkte verkürzen und sich damit die Chance auf den Gruppenphasen-Sieg bis zum letzten Spieltag erhalten. Gewinnt hingegen Littler, wäre der erste Platz endgültig gesichert.
Cool Hand Luke kommt mit Rückenwind nach Aberdeen. Vergangene Woche feierte der Weltmeister von 2024 in Leeds vor heimischer Kulisse seinen dritten Tagessieg dieser Saison – ausgerechnet gegen Littler im Finale (6-5). Doch der 18-Jährige hat die Premier League bisher dominiert und ist weiter auf Rekordkurs. Bereits fünf Tagessiege, der Allzeit-Rekord für die meisten 180er und nun auch der Punkterekord in Sichtweite: Littler steht bei 38 Zählern, zwei Punkte fehlen noch zur Bestmarke von 40, die er im Jahr zuvor selbst aufgestellt hat – und die auch Jonny Clayton 2022 erreichte.
Das Duell Littler gegen Humphries hat sich zum modernen Klassiker entwickelt. Bereits 20 Mal trafen die beiden in offiziellen Matches aufeinander. Littler liegt mit 11-9 leicht vorne. In der laufenden Premier League kam es bereits zu sechs Duellen – drei davon endeten unentschieden.
Es ist das Duell zweier Spieler auf Augenhöhe – mit der Frage, wer sich in der Form seines Lebens Richtung London spielt.

Das Preisgeld

Insgesamt schüttet die PDC 1.000.000 Pfund aus. Jeder der acht Teilnehmer erhält mindestens 60.000 Pfund, der Gesamtsieger darf sich über 275.000 Pfund freuen. Dazu kommen die wöchentlichen Bonuszahlungen – ein weiteres Puzzlestück in der Spannung dieser einzigartigen Liga.
Jede Premier-League-Woche ist ein eigenständiges Mini-Turnier. Der Gewinner kassiert nicht nur fünf Punkte für die Tabelle, sondern auch einen Bonus von 10.000 Pfund. Bei 16 Spieltagen summiert sich dieses Zusatzpreisgeld auf bis zu 160.000 Pfund – ein finanzieller Anreiz, der regelmäßig für Höchstleistungen sorgt.

TV Übertragung

DAZN und Sport 1 übertragen die Premier League Darts in Deutschland live – am heutigen Donnerstagabend allerdings bereits ab 19 Uhr! Normalerweise begann die Übertragung immer um 20:00 Uhr deutscher Zeit, aber in diesem Jahr wird das Programm bereits um 19:00 Uhr beginnen. Dasselbe geschah kürzlich mit der Premier League Nacht in Berlin.

Das Format im Überblick

  • Turnierphase: Viertelfinale, Halbfinale, Finale (Best of 11 Legs)
  • Play-offs: Halbfinale (Best of 19), Finale (Best of 21)

Spielplan Premier League Darts 2025

15. Spieltag - Donnerstag, 15. Mai
P&J Live, Aberdeen
Viertelfinale
Michael van Gerwen v Nathan Aspinall
Gerwyn Price v Stephen Bunting
Chris Dobey v Rob Cross
Luke Littler v Luke Humphries
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