In dieser Rubrik erinnern wir uns regelmäßig an "vergessene Dartspieler" aus der Vergangenheit. Heute ist der Kanadier Gary Mawson an der Reihe.
Gary Mawson wurde am 17. Mai 1963 in Etobicoke, Kanada, als Sohn britischer Eltern geboren. 1995 gab er sein Debüt vor den Fernsehkameras beim
World Matchplay, wo er in der ersten Runde mit 8-5 gegen
Phil Taylor verlor. In den folgenden Jahren nahm er jedes Mal am World Matchplay teil und erreichte 1998 und 1999 das Achtelfinale.
1996 gab er sein Debüt bei der PDC
Darts WM, wo er in der Gruppenphase ausschied. Bei sieben Teilnahmen schaffte er es nur einmal, die erste Runde zu überstehen, und zwar 1999, als er Ritchie Gardner mit 3-0 besiegte, bevor er mit 2-3 gegen John Ferrell verlor. Ein Jahr zuvor hatte er es beim
World Grand Prix bis ins Viertelfinale geschafft, was sein bestes Ergebnis bei einem Major für längere Zeit war.
Sensation bei UK Open 2008 Tatsächlich eine lange Zeit, denn das änderte sich erst bei den UK Open 2008. Mawson, der inzwischen seit langem in den USA lebte und sich entschlossen hatte, für dieses Land zu spielen, erregte in jenem Jahr großes Aufsehen. Die Vorbereitung auf die UK Open verlief jedoch nicht reibungslos, da er seinen Reisepass zu Hause vergessen hatte und nur knapp das Flugzeug nach Bolton besteigen durfte. Nach Siegen gegen Darren Johnson, Mark Frost, Alex Roy, Mark Lawrence,
Mark Dudbridge und Wayne Jones stand Mawson im Halbfinale. Dort wartete ein Duell mit keinem Geringeren als
Raymond van Barneveld, dem Mann, der die UK Open in den beiden Vorjahren gewonnen hatte und nun seit 16 Spielen ungeschlagen war. Doch Mawson schaffte ein Kunststück und schlug van Barneveld mit 10-8. Im Finale erwies sich
James Wade schließlich mit 11-7 als zu stark.
Bei diesen UK Open entwickelte sich Mawson zu einem echten Publikumsliebling. Die Fans sahen in ihm einen Doppelgänger von Rafael Benitez und beschimpften ihn immer wieder mit Anspielungen auf den spanischen Spitzentrainer.
Beim World Cup of Darts 2012 erreichte Mawson mit dem US-Team an der Seite von
Darin Young das Viertelfinale, das er mit 1-3 gegen England verlor. Der eine Punkt ging auf das Konto von Mawson, der gegen Phil Taylor gewann. Ein weiteres Jahr später gewann er die Las Vegas Open, indem er
Wes Newton im Finale besiegte.
Seitdem ist es ruhig um Mawson geworden, der allerdings bei den
US Darts Masters 2019 auftrat. In der ersten Runde, als er wiederum für Kanada startete, verlor er mit 6-4 gegen
Gerwyn Price. Heutzutage spielt Mawson hauptsächlich in der Championship Darts Corporation (CDC), einer Organisation, die in Zusammenarbeit mit der PDC Turniere in Nordamerika organisiert.