Die ersten beiden Viertelfinalisten der Darts WM 2026 stehen fest, und am Nachmittag kommen drei weitere Namen hinzu. In dieser Nachmittagssession am Dienstag, 30.12.2025, stehen die folgenden drei Partien der vierten Runde auf dem Programm, darunter einer der Außenseiter auf den Titel und ein schwedischer Debütant, der seinen WM-Traum fortsetzen will.
Wir eröffnen den Nachmittag mit Luke Woodhouse gegen Krzysztof Ratajski. Danach folgt ein Duell zwischen der
Nummer 5 der Welt Jonny Clayton und dem schwedischen Debütanten
Andreas Harrysson. Den Abschluss bildet ein Kracher zwischen einem weiteren Debütanten,
Justin Hood, und dem Nordiren
Josh Rock.
Spielplan WM Darts 2026
Dienstag, 30.12.
Nachmittagssession (ab 13:30 Uhr)
| 13:40 Uhr | Luke Woodhouse | v | Krzysztof Ratajski | R4 |
| 14:55 Uhr | Jonny Clayton | v | Andreas Harrysson | R4 |
| 16:10 Uhr | Justin Hood | v | Josh Rock | R4 |
Luke Woodhouse v Krzysztof Ratajski
Luke Woodhouse ist bislang recht problemlos durch diese WM gekommen. Die Nummer 25 der Setzliste lag in seinem Auftaktmatch gegen Boris Krcmar noch mit 0:1 zurück, gewann dann aber drei Sätze in Serie, ohne wirklich groß aufspielen zu müssen, und siegte somit 3:1. In seiner zweiten Runde traf er anschließend auf Max Hopp, der in seinem Auftakt noch überzeugt hatte. Der Deutsche blieb in dieser Partie jedoch blass. Woodhouse spielte solide und gab insgesamt nur ein Leg ab, womit er überzeugend mit 3:0 gewann. In der dritten Runde folgte dann seine erste echte Prüfung von Andrew Gidling. Zumindest hatte das jeder erwartet, da „Goldfinger“ zuvor zwei fantastische Spiele gespielt hatte. Gilding brach jedoch völlig ein und kam nur auf einen Average von 86. Woodhouse selbst spielte gut, erzielte einen Average von über 95 Punkten und gewann am Ende erneut problemlos, diesmal mit 4:1.
Ratajski hatte einen etwas schwierigeren Weg in die letzten 16, wobei er vor allem in seinem letzten Spiel Charakter zeigte. Er startete sein Turnier gegen den extrem langsamen Alexis Toylo, den Spieler, den bei der Auslosung jeder vermeiden wollte. Nicht wegen seiner Spielstärke, sondern wegen seines Tempos. Ratajski kam damit jedoch gut zurecht und gewann die Partie klar mit 3:0. In der zweiten Runde bekam er auf dem Papier mit Ryan Joyce einen sehr kniffligen Gegner. Der Engländer blieb jedoch unter seinen Möglichkeiten und verlor die ersten beiden Sätze mit 1:3, wodurch er schnell ins Hintertreffen geriet. Zwar holte er den dritten Satz, doch der vierte ging mit 3:0 an den Polen, der damit die dritte Runde erreichte.
Dort traf er auf den Niederländer Wesley Plaisier, der in Runde zwei überraschend gegen Gerwyn Price gewonnen hatte. Plaisier startete stark in die Partie und führte mit 3:1 in Sätzen. Der Niederländer vergab jedoch einige Doppeldarts und Ratajski steigerte sich, agierte auf die Doppel äußerst effizient. So kam er, auch begünstigt durch vier vergebene Matchdarts von Plaisier, auf 3:3 zurück. Den Entscheidungssatz gewann er anschließend über ein 116-Finish mit 3:1, komplettierte damit sein Comeback und zog in Runde vier ein.
Jonny Clayton v Andreas Harrysson
Jonny Clayton hatte einen ungewöhnlichen Weg in die letzten 16. Der Waliser setzte sich in der ersten Runde relativ mühelos gegen Adam Lipscombe durch. Er spielte eine solide Partie und gewann, ohne wirklich hochschalten zu müssen, mit 3:1 gegen den Engländer. In der zweiten Runde sollte es zum Duell mit Dom Taylor kommen, doch dieser wurde nach einem positiven Dopingtest umgehend disqualifiziert. Dadurch zog die Nummer 5 der Welt direkt in die dritte Runde ein und hatte zusätzliche Ruhe, um sich auf seine Partie zu fokussieren. In Runde drei traf er auf den Niederländer Niels Zonneveld, und das wurde eine äußerst spannende Begegnung. Clayton spielte bärenstark und kam auf über 98 im Average, doch Zonneveld hielt stark dagegen und notierte fast 100. Clayton gewann den ersten Satz knapp mit 3:2, sah den zweiten jedoch mit 1:3 an den Niederländer gehen. Danach gingen zwei Sätze in Serie mit 3:0 an denjenigen, der sie eröffnete, womit es 2:2 in Sätzen stand. „The Ferret“ stellte wieder auf 3:2, wurde den Niederländer aber nicht los, sodass ein Entscheidungssatz nötig war. Darin legte Clayton noch einmal zu und gewann 3:0, um den Thriller für sich zu entscheiden.
Für Andreas Harrysson ist diese WM ein Märchen. Der Schwede gibt sein Debüt und hat bislang einen starken Eindruck hinterlassen. In Runde eins traf er mit Ross Smith auf einen sehr schwierigen Gegner. Die ersten beiden Sätze wurden jeweils mit 3:2 vom Anwerfenden gewonnen, es stand 1:1. Den dritten Satz holte Smith mit 3:1, und nachdem er einige Matchdarts liegen ließ, konnte Harrysson auf 2:2 ausgleichen, um anschließend den letzten Satz mit 3:1 zu gewinnen und für eine der ersten Überraschungen dieser WM zu sorgen. In der zweiten Runde setzte er sich anschließend klar mit 3:0 gegen den ebenfalls debütierenden Motomu Sakai durch.
In der dritten Runde traf er dann auf Ricardo Pietreczko. Der Deutsche blieb etwas hinter den Erwartungen, während Harrysson seinerseits sehr stark auftrat. In den ersten vier Sätzen hielt jeweils der Anwerfende seinen Satz, sodass 2:2 auf der Anzeigetafel stand. Der Schwede hielt anschließend erneut seinen Satz mit 3:0 zum 3:2 und schnappte sich danach den Satz des Deutschen. Damit steht er in seinem Debütjahr direkt unter den letzten 16 im Ally Pally.
Harrysson besitzt noch keine Tour Card, steht aber bei der WM unter den letzten 16.
Justin Hood v Josh Rock
Justin Hood ist vermutlich eine der größten Überraschungen dieser WM bislang. Er startete sein Turnier gegen den Waliser Nick Kenny und hinterließ sofort Eindruck, indem er knapp an einem 100er-Average vorbeischrammte. Den ersten Satz dieser Partie gewann er souverän mit 3:0, und nachdem der zweite Satz mit 3:2 mühsamer auf seine Seite kippte, holte er sich den dritten wieder überzeugend mit 3:1, um das Match mit 3:0 zu gewinnen. In der zweiten Runde folgte vielleicht das Spiel des Turniers bisher. Dort traf er auf den an Nummer 6 gesetzten Danny Noppert, und es wurde ein echter Krimi. Hood gewann den ersten Satz mit 3:2 und schnappte sich überraschend auch den zweiten mit 3:1, um 2:0 in Führung zu gehen. Noppert kämpfte sich jedoch stark zurück, unter anderem mit 102- und 90-Finishes, um auf 2:1 zu stellen, und holte den vierten Satz mit 3:1, um ein Entscheidungsleg zu erzwingen. In diesem Entscheidungsleg ging es wild hin und her, Hood streute im Minutentakt 180er ein, doch Noppert rettete sich mit einer hohen Finish-Serie immer wieder. Am Ende stand es 5:5 in Legs, sodass ein entscheidendes Leg den Ausschlag geben musste. Darin war es schließlich doch Hood, der mit einem 78-Finish die dritte Runde erreichte. In Runde drei traf er auf Ryan Meikle. Es war die Frage, ob er seine Gala gegen den Niederländer fortsetzen konnte – und es gelang. Er bekam von seinem Landsmann kaum Gegenwehr und gewann die Partie sehr locker mit 4:1, um seinen Traum am Leben zu halten.
Rock erlebte bis zur vierten Runde eigentlich einen relativ unkomplizierten Weg. In der ersten Runde traf er auf Gemma Hayter. Hayter konnte dem Nordiren wenig entgegensetzen, und obwohl Rock selbst nicht groß aufspielte und sie noch einen Satz holte, geriet er nie in Bedrängnis. Er gewann dieses Match daher ziemlich souverän mit 3:1 in Sätzen. In der zweiten Runde deutete sich ein Duell mit der deutschen Sensation Niko Springer an, doch der wurde überraschend vom Neuseeländer Joe Comito ausgeschaltet. Auch in dieser Partie geriet Rock im Grunde überhaupt nicht in Schwierigkeiten. Er spielte besser als in seinem Auftaktmatch und erzielte einen Average von deutlich über 101. Am Ende gab er nur zwei Legs ab und gewann die Partie mit 3:0. In der dritten Runde stand ein schnelles Match gegen Callan Rydz auf dem Programm. Obwohl im Vorfeld ein enges Duell erwartet wurde, blieb es in der Realität dahinter zurück. Rydz holte zwar noch den ersten Satz, doch dabei blieb es. Zwar war in den Sätzen viel Spannung, und der Nordire gewann drei seiner vier Sätze mit 3:2, doch das Satz-Ergebnis war am Ende eindeutig: 4:1.
Hood ist eine der größten Überraschungen dieser WM.