Chris Mason warnt vor Michael Smiths Krise: „Wenn Talent nicht trainieren kann, ist es hoffnungslos“

PDC
Donnerstag, 10 Juli 2025 um 18:00
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Michael Smith steht nach seiner verpassten Qualifikation für das World Matchplay massiv unter Druck – das sagt der frühere Profi und heutige Darts-Analyst Chris Mason. Der „Bully Boy“ wird das prestigeträchtige Turnier in den legendären Winter Gardens Ende des Monats zum ersten Mal seit seinem Debüt 2013 verpassen.
Für Smith, der aktuell auf Platz 20 der Weltrangliste geführt wird, endet damit eine beeindruckende Serie von 60 aufeinanderfolgenden TV-Turnier Ranglistenpunkte. Mason macht vor allem Smiths gesundheitliche Probleme verantwortlich: Der zweifache Majorsieger kämpft seit geraumer Zeit mit Arthritis in beiden Händen. Zudem plagt ihn eine hartnäckige Schulterverletzung, die er sich bei einem Unfall mit einem Elektroroller zugezogen hat.
„Er ist unglaublich talentiert und ein großartiger Mensch. Es ist traurig zu sehen, wie er sich quält. Ich habe großen Respekt vor Michael“, sagte Mason bei talkSPORT. „Es ist schrecklich, weil man nichts tun kann. Wenn die Arthritis ihm die Trainingszeit raubt, steht er wirklich mit dem Rücken zur Wand. Ich sage oft: Harte Arbeit schlägt Talent, wenn Talent nicht hart arbeitet. Aber wenn Talent wegen Schmerzen gar nicht arbeiten kann, ist es hoffnungslos.“
Nach Ansicht von Mason muss Smith nun alles daransetzen, seine Verletzungen endlich in den Griff zu bekommen. „Er sollte die besten Spezialisten der Welt aufsuchen, um die Schmerzen zu lindern. Es gibt so viele Cremes und Mittel, die er testen könnte. Er muss jetzt wirklich jede Option ausschöpfen, damit er wieder schmerzfrei trainieren kann.“
Um sich das Ticket für Blackpool zu sichern, hätte Smith beim Players Championship 21 in Leicester mindestens das Halbfinale erreichen müssen. Doch schon in Runde eins kam das Aus: Er verlor mit 4:6 gegen den Franzosen Thibault Tricole. Ein weiterer herber Rückschlag für den Weltmeister von 2023.
Schon der Jahresstart lief alles andere als rund. Bei der Darts WM im Alexandra Palace war für Smith früh Schluss – er schied bereits in Runde zwei aus. Das kostete ihn satte 485.000 Pfund an Preisgeld in der Order of Merit und stürzte ihn aus den Top 10 der Weltrangliste.
Laut Mason steckt Smith nicht nur wegen der Verletzungen in der Krise. Auch das Ranglistensystem spiele ihm übel mit. „Es ist nicht fair, dass man auf einen Schlag so viele Punkte verliert. Normalerweise fällt man Schritt für Schritt, nicht von den Top Fünf direkt raus aus den Top 16. Dieser massive finanzielle Rückschlag hat natürlich Spuren hinterlassen.“
Außerdem kritisiert Mason den Herstellerwechsel: Smith wechselte Anfang 2024 von Unicorn zu Shot Darts. „Ich glaube nicht, dass die neuen Darts so funktionieren wie sein altes Set. Sie wirken anders im Board, und er sieht weniger selbstbewusst aus. Alles deutet darauf hin, dass er jetzt verzweifelt nach Lösungen sucht.“
Smith muss nun hoffen, dass er sich bis zum Saisonhöhepunkt im Herbst wieder stabilisiert. Sonst drohen weitere verpasste Major-Turniere – und ein noch größerer Absturz in der Weltrangliste.
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