Darts bei Olympia? Niederländischer Politiker fordert Aufnahme in das Olympische Programm

PDC
Dienstag, 21 Oktober 2025 um 11:00
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Darts als olympische Disziplin – für den niederländischen Politiker Jimme Nordkamp ist das längst überfällig. In einem Interview mit De Telegraaf sprach sich der Abgeordnete deutlich für die Aufnahme des Dartsports in das Programm der Olympischen Spiele aus. „Es ist Zeit für den nächsten Schritt: Darts sollte olympisch werden. Dieser Sport hat sich zu einem echten Spitzensport entwickelt“, erklärte Nordkamp.
Der aus Losser stammende Abgeordnete steht selbst regelmäßig am Oche und kennt die Faszination des Spiels aus eigener Erfahrung. Seine Leidenschaft für den Sport motiviert ihn, auch politisch für mehr Anerkennung zu kämpfen. „Darts ist ein vollwertiger internationaler Sport mit Millionen von Fans weltweit. Das können wir nicht länger ignorieren“, betont Nordkamp.

Unterstützung aus der Darts-Welt

Nordkamp steht mit seiner Forderung nicht allein da. Auch Michael van Gerwen, der wohl bekannteste niederländische Dartspieler, zeigte sich bereits offen für die Idee. Im Vorfeld der Poland Darts Masters 2024 sagte der mehrfache Weltmeister: „Ich denke, das kann passieren. Es gibt andere Sportarten, die weniger professionell und weniger groß sind als wir. Aber letztlich entscheidet das das Olympische Komitee – nicht wir Spieler.“
Michael van Gerwen will, dass Darts bei den Olympischen Spielen auf dem Programm steht
Michael van Gerwen will, dass Darts bei den Olympischen Spielen auf dem Programm steht
Van Gerwen machte damit deutlich, dass der Wille in der Szene vorhanden ist, die Umsetzung aber vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) abhängt. Organisationen wie Matchroom Sports und die Professional Darts Corporation (PDC) spielen dabei ebenfalls eine Schlüsselrolle.

Warum Darts bisher nicht olympisch ist

Trotz wachsender Beliebtheit gibt es Hürden, die einer olympischen Aufnahme im Weg stehen. Der wichtigste Punkt: die zersplitterte Verbandsstruktur. Das IOC erkennt bislang keinen einheitlichen Weltverband an. Weder die PDC noch die mittlerweile aufgelöste British Darts Organisation (BDO) erfüllen die formalen Voraussetzungen, um den Sport offiziell zu vertreten. Für eine Olympia-Aufnahme ist jedoch ein zentraler, international anerkannter Verband nötig.
Ein weiteres Problem ist die globale Verbreitung. Laut IOC muss eine Sportart bei den Männern in mindestens 75 und bei den Frauen in 40 Ländern auf drei Kontinenten aktiv betrieben werden. Während die Männer diesen Wert theoretisch schon erreichen, sind einige teilnehmende Nationen – etwa Katalonien – keine offiziell anerkannten Staaten. Besonders im Frauenbereich fehlt es zudem noch an Breite und Präsenz.

Wachsende Chancen für die Zukunft

Trotz dieser Hindernisse wächst die Hoffnung auf eine olympische Zukunft. Darts erlebt weltweit einen enormen Aufschwung – nicht nur in Europa, sondern zunehmend auch in Asien, Nordamerika und Australien. Die stetige Professionalisierung, neue Frauen-Turniere und verstärkte Kooperationen zwischen den Verbänden könnten den Weg Richtung Olympia ebnen.
Für Jimme Nordkamp steht fest: Darts hat seinen Platz auf der größten Sportbühne der Welt verdient. Der Politiker will sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Pfeile eines Tages auch bei den Olympischen Spielen fliegen – als Symbol für die Entwicklung eines Sports, der längst mehr ist als ein Kneipenspiel.
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