Nathan Aspinall bleibt das Maß aller Dinge auf der
European Tour. Der Engländer sicherte sich am Sonntagabend in Hildesheim seinen dritten Titel der Saison. Im packenden Finale der
German Darts Championship setzte er sich mit 8:6 gegen den Niederländer
Dirk van Duijvenbode durch. Damit krönte Aspinall ein Wochenende voller Konstanz, Nervenstärke und Weltklasse-Darts.
Mit dem Sieg in der Halle 39 baute der 34-Jährige seine Führung in der europäischen Rangliste weiter aus. Nach den Erfolgen in Göttingen und Leverkusen holte er sich nun auch in Hildesheim den Titel – ein starkes Statement vor der anstehenden Europameisterschaft in Dortmund (23.–26. Oktober). Aspinall reist als Nummer eins der Setzliste an und geht voller Selbstvertrauen ins nächste große Major.
Aspinall zeigt über das ganze Wochenende Topform
Von Beginn an zeigte Aspinall, dass er in Hildesheim nur ein Ziel hatte: den Pokal. Schon in der ersten Runde ließ er dem Deutschen Maximilian Czerwinski keine Chance und erzielte dabei einen beeindruckenden Average von 103 Punkten. In der zweiten Runde legte er noch eine Schippe drauf und besiegte Ross Smith mit einem Durchschnitt von 107 Punkten – ein klares Ausrufezeichen an die Konkurrenz.
Es war bereits der dritte Euro Tour-Titel für Nathan Aspinall in diesem Jahr
Auch am Finaltag blieb der Engländer eiskalt. In der dritten Runde spielte er gegen Steve Lennon überragende Darts und erzielte einen Average von 110 Punkten, den höchsten des Turniers. Im Viertelfinale wartete mit Jermaine Wattimena der erste niederländische Gegner. Trotz starker Gegenwehr setzte sich Aspinall mit 6:4 durch und blieb souverän im Turnier.
Das Halbfinale gegen Gian van Veen wurde zu einem echten Prüfstein. Der junge Niederländer führte bereits 6:3, doch Aspinall zeigte einmal mehr seinen unbändigen Kampfgeist. Mit vier Legs in Serie drehte er das Match, traf sieben 180er und zog nach einem furiosen Comeback ins Finale ein.
Finale voller Spannung – Aspinall beweist Nervenstärke
Im Endspiel traf Aspinall auf einen alten Bekannten: Dirk van Duijvenbode, der auf seinen ersten European-Tour-Titel hoffte. Der Niederländer hatte am Eröffnungstag mit einem perfekten Neun-Darter geglänzt und auch im Finale groß aufgespielt. Schon im zweiten Leg war er mit sieben perfekten Darts auf Kurs, doch der Zehn-Darter blieb sein Highlight.
Beide starteten auf Augenhöhe in die Partie. Nach vier ausgeglichenen Legs übernahm Aspinall das Kommando. Mit drei herausragenden Legs in 14, 13 und 14 Darts zog er auf 5:2 davon. Ein brillantes 121er-Finish auf das Bullseye brachte ihm kurz darauf sogar das 6:2.
Doch Van Duijvenbode stemmte sich mit aller Kraft gegen die Niederlage. Der Niederländer kämpfte sich auf 6:6 zurück und brachte die Zuschauer in Hildesheim zum Toben. Doch Aspinall behielt die Ruhe, hielt sein Leg im 13. Durchgang und machte das Match mit einem 74er-Finish auf Tops zu. Der Jubel des Engländers fiel laut, aber erleichtert aus – ein weiterer Meilenstein in seiner bislang besten Saison.
„Ich habe dieses Wochenende wirklich genossen“ – Aspinall über seinen Erfolg
Nach dem Finale zeigte sich der Sieger sichtlich zufrieden. „Ich lag 6:2 vorne, aber Dirk hat das gemacht, was ich selbst oft tue – er kam stark zurück“, sagte Aspinall im Siegerinterview. „Ich habe dieses Wochenende wirklich genossen. Das Finale war fantastisch, und es fühlt sich großartig an, meinen dritten Titel in diesem Jahr zu holen.“
Mit einem Turnier-Average von über 101 Punkten untermauerte der Engländer seine momentane Ausnahmestellung. „Ich bin die Nummer eins der Setzliste für die Europameisterschaft und dieses Wochenende hat mir einen riesigen Schub gegeben“, so Aspinall weiter.
Sein dritter Titel reiht ihn in eine illustre Liste großer Namen ein – Michael van Gerwen, Peter Wright, Luke Humphries und Dave Chisnall haben dieses Kunststück ebenfalls geschafft. „Ich befinde mich in bester Gesellschaft“, sagte Aspinall mit einem Lächeln. „Ich habe zehn Jahre gebraucht, um meinen ersten Titel zu gewinnen, aber jetzt habe ich die Formel gefunden.“
Selbstbewusst in Richtung Europameisterschaft
Der Blick richtet sich nun auf Dortmund. Dort trifft Aspinall in der ersten Runde auf Rob Cross, einen Gegner, der ihm alles abverlangen wird. Doch die Formkurve spricht klar für den Engländer. „Die letzten Monate seit dem World Matchplay waren hart, aber ich habe zu Hause intensiv gearbeitet“, erklärte Aspinall. „Jetzt zahlt sich das aus.“
Mit drei Titeln auf der European Tour, einem konstant hohen Niveau und unerschütterlichem Selbstvertrauen geht Nathan Aspinall als einer der heißesten Anwärter in die Europameisterschaft. Der Mann aus Stockport spielt derzeit Darts auf dem Zenit seines Könnens – und sein Siegeshunger scheint längst nicht gestillt.