„Die selbstbewussteste Version von mir, die es je gab" - Josh Rock jagt bei den Players Championship Finals ersten Major-Titel

PDC
Samstag, 22 November 2025 um 12:30
Josh Rock
Josh Rock festigt weiter seinen Ruf als einer der aufstrebendsten Stars im modernen Dartsport. Bei den Players Championship Finals in Minehead zeigte der Nordire erneut, warum sein Name immer häufiger in Diskussionen über zukünftige Major-Sieger fällt. Trotz eisiger Temperaturen und eines hart umkämpften Matches setzte sich Rock mit 6:3 gegen Gabriel Clemens durch und sprach anschließend ausführlich über seine Form, seine Entwicklung und seine Ambitionen für die kommende World Darts Championship.
Obwohl die Bedingungen alles andere als optimal waren, strahlte Rock Zuversicht aus. „Ich wusste, dass ich gewinnen würde. Das soll keine Beleidigung für Gabriel sein, aber ich habe mich wohl gefühlt, obwohl es viel zu kalt war“, erklärte er in seinem Interview nach dem Match. Dieses Selbstvertrauen ist typisch für einen Spieler, der sich vom Q-School-Talent zu einer festen Größe in der Weltspitze entwickelt hat.

Ein eisiger Kampf auf der Bühne

Rock machte kein Geheimnis aus der Herausforderung durch die Kälte: „Es war das Kälteste, was ich je erlebt habe. Ich konnte meine Darts nicht normal loslassen.“ Auch Clemens hatte mit den widrigen Bedingungen zu kämpfen, was das Spiel zu einer Schlacht machte, die mehr von den Umständen als von der reinen Spielqualität geprägt war.
Trotzdem behielt Rock die Kontrolle. „Ja, ich habe gegen Ende ein bisschen abgeschaltet. Ich wollte nur so schnell wie möglich von der Bühne runter, so kalt war es“, erklärte er. Dass er selbst unter diesen Bedingungen sein Niveau halten konnte, zeigt die Stabilität seines Spiels in dieser Saison. „Mein Spiel ist in guter Form. Ich war noch nicht einmal richtig aufgetreten, hatte gerade meine Punkte ersetzt und bin direkt auf die Bühne gegangen. Trotzdem habe ich mich zu 100 Prozent wohlgefühlt. Das sagt genug.“

Auf der Suche nach dem perfekten Walk-on

Neben seiner Performance arbeitet Rock auch an seiner Inszenierung. Beim Grand Slam of Darts trat er mit einem neuen Walk-on-Song an, der jedoch beim Publikum nicht ankam. „Ich und mein Vater saßen im Hotelzimmer, redeten Blödsinn, und dann sagte er: Ändere deinen Walk-on. Wir hörten etwas Neues, und ich dachte: Lass es uns ausprobieren. Aber dem Publikum hat es nicht gefallen“, berichtete Rock lachend.
Seine Offenheit für Experimente spiegelt sich in allem wider: „Ich bin noch auf der Suche nach dem Song. DJ Chrissy macht Spaß, aber meinen perfekten Song habe ich noch nicht gefunden.“ Dieser Drang nach Optimierung gilt auch für sein Spiel, seine Ausrüstung und seine Präsentation – ein Zeichen seines Ehrgeizes und seiner Professionalität.
Rock trat beim Grand Slam-Debüt erneut gegen Luke Littler an, einen Gegner, der ihn in mehreren entscheidenden Matches besiegt hatte. Doch Frustration kennt er nicht: „Warum sollte ich? Wenn man gegen den besten Spieler der Welt spielt, muss man sein Niveau steigern. Jedes Mal, wenn wir spielen, liegt der Average über 100. Das sagt alles.“
Der 21-Jährige ist sich bewusst, dass seine Zeit noch kommen wird: „Die Ergebnisse werden nicht ewig so bleiben. Jedes Mal, wenn ich gegen ihn Top-Darts spiele, nehme ich etwas mit. Meine Zeit wird kommen, wenn sie kommt.“ Diese Erkenntnis gibt Rock sowohl Seelenfrieden als auch Antrieb, weiter auf seinem Weg zu den ganz großen Titeln zu bleiben.
Josh Rock tritt jetzt gegen Scott Williams an
Josh Rock tritt jetzt gegen Scott Williams an
Josh Rock geht der bevorstehenden PDC World Darts Championship im Alexandra Palace mit ungewohnt positiver Einstellung entgegen. „Das ist das erste Mal, dass ich ins 'Ally Pally' gehe, ohne dass es hinter den Kulissen Ärger gibt. Kein Stress, keine Probleme. Das ist die enthusiastischste Version von mir, die je zur Weltmeisterschaft gefahren ist“, erklärte der Nordire nach seinem starken Auftritt bei den Players Championship Finals in Minehead.
Der Unterschied zu den Vorjahren ist deutlich: In den letzten beiden Turnieren war Rock von persönlichem Ballast geprägt. Nun fühlt er sich mental ausgeglichener und bereit, sein volles Potenzial abzurufen. „Ich bin zuversichtlich. Ich habe letztes Jahr viel gelernt, und meine Form ist besser als je zuvor“, betont er.

Aufstieg in der Weltspitze und klare Ziele

Rock klettert kontinuierlich in der PDC Order of Merit und setzt sich klare Ziele: „Erst Top 16, dann Top 12, jetzt Top 8. Zwischen diesen Plätzen ist alles sehr eng, aber ich bin nah dran.“ Da er für das kommende Jahr kaum Ergebnisse verteidigen muss, sieht er große Chancen, sich unter die besten Vier zu spielen. „Es ist ein weiterer 'Freilauf'. Wenn ich bei der Weltmeisterschaft weit komme, kann ich unter die ersten vier kommen. Das ist definitiv möglich.“
Der schnelle Aufstieg überrascht Rock manchmal selbst: „Natürlich bin ich überrascht. Wenn man gerade erst anfängt, glaubt man nicht sofort, dass man dazugehört. Aber je öfter man gegen Spieler wie Price, Littler und Humphries spielt, desto mehr lernt man. Da wächst man rein.“
Der entscheidende Moment kam für ihn in diesem Jahr, als er begann, seine neuen Target-Darts zu verwenden. „Noch bevor ich offiziell unterschrieben hatte, wusste ich: Das wird etwas bewirken.“
Seit dem Wechsel zu Target zeigt Rock auf der Bühne ein anderes Gesicht. Ruhiger, selbstbewusster und fokussierter, spürt er den Unterschied: „Ich hatte sofort das Gefühl, dass das Setup perfekt ist. Ich musste nur eine Weile warten, bis ich damit spielen konnte. Aber sobald der Januar kam, spürte ich, dass dies ein anderer Josh Rock war.“
Seine Ambitionen sind klar: Rock will bei der Weltmeisterschaft ins Viertelfinale, langfristig zu den Top-Spielern gehören und schließlich um die größten Titel konkurrieren. „Das ist die beste Version von mir, die jemals ins 'Ally Pally' kam“, sagt er. Angesichts seiner bisherigen Saison zeigt sich: Diese Worte sind alles andere als leere Floskeln.
Josh Rock klopft immer fester an die Tür zur Weltspitze – und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis er sie vollständig öffnet.
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