Die UK Open sind als eines der unberechenbarsten und spektakulärsten Turniere im professionellen Dartsport bekannt. Mit seinem offenen Auslosungssystem ohne gesetzte Spieler hat das Turnier für einige der größten Überraschungen im Sport gesorgt.
Im Laufe der Jahre haben mehrere Spieler auf dieser Bühne ihre eigenen märchenhaften Geschichten geschrieben und die Herzen der Dartfans auf der ganzen Welt erobert. In diesem Artikel stellen wir fünf der besten märchenhaften Ereignisse in der Geschichte der UK Open vor.
Raymond van Barnevelds Wechsel von der BDO zur PDC im Jahr 2006 wurde mit großem Interesse verfolgt, aber nur wenige hatten erwartet, dass er sich sofort auf höchstem Niveau durchsetzen würde. Bei seinem Debüt bei den UK Open war der Niederländer noch dabei, sich an die PDC zu gewöhnen, ein Circuit mit den allerbesten Spielern, darunter Titelverteidiger und Legende Phil Taylor.
Barneys Weg zum Titel war nichts weniger als spektakulär. Im Viertelfinale schlug er The Power und setzte damit gleich ein Zeichen für seinen großen Rivalen. Anschließend schlug er John McGowan im Halbfinale und bekam es im Finale mit Barrie Bates zu tun. Damit gewann er seinen ersten großen Titel in der PDC, eine Leistung, die den Grundstein für seinen weiteren Erfolg legte, einschließlich seines späteren Weltmeistertitels.
Der schottische Darts-Veteran Robert Thornton wurde zu Beginn der UK Open 2012 nicht als großer Anwärter auf den Titel angesehen. Dennoch gelang es ihm, sich die Trophäe in einem der erstaunlichsten Läufe der Turniergeschichte zu sichern.
Im Finale traf Thornton auf den damaligen 15-fachen Weltmeister Phil Taylor, einen Spieler, der den Dartsport seit Jahrzehnten dominiert hatte. Aber an diesem Abend in Bolton war Thornton nicht zu stoppen. Mit seinem fanatischen Spielstil bestrafte er Taylors seltene Fehlwürfe gnadenlos. Mit einem beeindruckenden 11-5-Sieg holte er sich seinen ersten großen PDC-Titel und bewies, dass selbst gegen die Besten ein Außenseiter seine Chance nutzen kann.
Die UK Open 2018 wurden unter bizarren Bedingungen ausgetragen. Das Turnier wurde durch die extremen Wetterbedingungen, die durch den Sturm Emma verursacht wurden, stark beeinträchtigt. Dies zwang eine große Anzahl von Spielern zur Absage, und das Turnier wurde hinter verschlossenen Türen und ohne Zuschauer ausgetragen. Im Spiellokal war es eiskalt, und es gab sogar Spieler, die mit Mützen auf der Bühne standen.
Trotz des Chaos war es Corey Cadby, der mit seiner selbstbewussten Spielweise für Furore sorgte. Der junge Australier stürmte durch das Teilnehmerfeld und erreichte das Finale, wo er auf Gary Anderson traf. Cadby spielte mit viel Bravour, doch Andersons Erfahrung gab den Ausschlag, und so ging der Titel schließlich an den Flying Scotsman. Das verlorene Finale sollte sich später als Cadbys einziger Höhepunkt auf einer großen Bühne herausstellen. Aufgrund von Visaproblemen und anderen Skandalen kam seine Karriere nie richtig in Schwung.
Nathan Aspinall galt schon seit einiger Zeit als talentierter Spieler, hatte aber auf höchster Ebene noch keine großen Erfolge vorzuweisen. Das änderte sich 2019, angefangen mit einem sensationellen Halbfinaleinzug bei der World Darts Championship. Dann, bei den UK Open, sorgte er für eine der größten Sensationen der Geschichte.
The Asp begann das Turnier als Außenseiter, schaffte es aber bis ins Finale. Dort traf er auf Rob Cross, den Weltmeister von 2018. Trotz des Drucks ließ sich Aspinall nicht aus der Ruhe bringen und gewann überzeugend mit 11-5 und beendete das Finale mit einem beeindruckenden 170er Finish. Dieser Sieg markierte seinen Durchbruch und er etablierte sich dauerhaft als einer der Top-Namen in der PDC.
Nur wenige haben vorausgesagt, dass Andrew Gilding, ein Spieler, der seit vielen Jahren ein solider Floorspieler ist, im Jahr 2023 eine der größten Überraschungen in der Geschichte der UK Open schaffen würde.
Gilding, der für seinen ruhigen und methodischen Spielstil bekannt ist, hatte einen beeindruckenden Weg ins Finale, wo er auf die Darts-Ikone Michael van Gerwen traf. Der Niederländer, dreifacher Weltmeister und haushoher Favorit, wurde als leichter Sieger erwartet. Doch Gilding schrieb sein eigenes Märchen. In einem nervenaufreibenden und spannenden Finale behielt er einen kühlen Kopf und versetzte der Dartwelt mit seinem 11-10-Sieg einen großen Schock. Es war sein erster großer Titel und ein perfektes Beispiel dafür, warum die UK Open eines der unberechenbarsten Turniere im Sport bleiben.