„Ich liebe den Ally Pally“ – Gabriel Clemens feiert Drittrundeneinzug bei der Darts WM 2026

Gabriel Clemens hat erneut unter Beweis gestellt, dass die Darts WM für ihn ein ganz besonderes Turnier ist. Der Deutsche bezwang Wessel Nijman souverän mit 3:0 und zog damit in die dritte Runde im Alexandra Palace ein. Es war kein Erfolg, der durch einen außergewöhnlichen Average glänzte, sondern ein Sieg, der vor allem von Reife, Effizienz und Erfahrung in den entscheidenden Momenten lebte – genau jenen Qualitäten, mit denen Clemens auf dieser Bühne schon mehrfach überzeugt hat.

„Es ist immer ein gutes Gefühl, ein Match zu gewinnen“, sagte Clemens nach der Partie nüchtern gegenüber Medien wie Dartsnews (YouTube). „Vor allem gegen Wessel, der in diesem Jahr auf dem Floor einer der besten Spieler war. Ich bin wirklich sehr glücklich darüber.“

Schon in seinen ersten Worten nach dem Match wurde deutlich, dass Clemens seinen Gegner keineswegs unterschätzt hatte. Wessel Nijman gilt seit geraumer Zeit als eines der größten Talente des Sports und bestätigte diesen Ruf im vergangenen Jahr mehrfach auf der Pro Tour. Gerade deshalb hatte dieser Erfolg für den Deutschen ein besonderes Gewicht. „Nach allem, was in diesem Jahr passiert ist, fühlt es sich für mich großartig an, die dritte Runde der WM zu erreichen“, erklärte Clemens. „Damit darf ich wirklich zufrieden sein.“

Die Partie selbst entschied sich in den kleinen Momenten. Im Scoring lagen beide Spieler eng beieinander, doch auf die Doppelfelder setzte Clemens die entscheidenden Akzente. Während Nijman mehrere Chancen ungenutzt ließ, zeigte sich „The German Giant“ eiskalt, wenn es darauf ankam. „Der Average ist nicht wichtig“, stellte Clemens unmissverständlich klar. „Das Einzige, was zählt, ist zu gewinnen.“

Diese Aussage bringt seinen Spielstil auf den Punkt. Clemens ist kein Akteur, der Zahlen hinterherjagt oder spektakuläre Statistiken in den Vordergrund stellt. Seine Stärke liegt darin, Situationen richtig zu lesen. „Ich fokussiere mich immer auf mein eigenes Spiel“, erklärte er. „Wenn ich eine Chance bekomme, muss ich da sein. Und wenn ich auf ein Doppel werfen darf, muss er sitzen. Das ist alles.“

Dieser Ansatz hat ihn in London bereits weit getragen. 2023 erreichte Clemens hier überraschend das Halbfinale und festigte damit nachhaltig seinen Status im Weltdarts. Auf die Frage, ob er eine besondere Verbindung zum Alexandra Palace habe, antwortete er ohne zu zögern: „Ja, absolut. Das ist bisher mein bestes Turnier gewesen. Ich liebe den Ally Pally.“

Dort trifft Clemens mit Luke Humphries auf einen ehemaligen Weltmeister und einen der Topfavoriten auf den Titel. Ein Name, der bei vielen Spielern zusätzliche Anspannung auslösen würde, doch nicht beim Deutschen. „Es spielt eigentlich keine Rolle, gegen wen ich spiele“, sagte er gelassen. „Ich bereite mich einfach auf Luke vor.“