Peter Wright ist seit Jahren einer der Publikumslieblinge in Deutschland – und bei der European Darts Open in Leverkusen suchte der zweimalige Weltmeister erneut nach einem Funken, der die Fans zum Jubeln bringt.
Nach seinem nervenaufreibenden 6-5-Sieg gegen Darryl Pilgrim sprach der Schotte exklusiv mit Dartsnews.de. Wright lag bereits mit 3-5 zurück, überlebte mehrere Matchdarts seines Gegners und wurde nach dem knappen Erfolg sichtlich emotional.
„Es war einfach harte Arbeit. In der ersten Hälfte des Spiels habe ich einen Dart auf ein Doppel und einen auf die Bullseye verpasst. Da waren drei Legs, die ich theoretisch hätte gewinnen können. Ich dachte mir: ‚Na super, geht das schon wieder los‘ – und dann startet Darryl mit einer 180. Ich bin glücklich über den Sieg, aber die Zuschauer haben mich durch dieses Spiel getragen. Ich wollte sie nicht enttäuschen – so wie sie mich unterstützt haben, das war einfach brillant.“
Kein Achtelfinal-Duell in Leverkusen, dafür aber das Dreamteam beim World Cup in Frankfurt: Gary Anderson und Peter Wright
Trotz des Erfolgs war Wright mit seiner Leistung nicht zufrieden – gerade wegen der starken Unterstützung von den Rängen. Er spüre zwar gute Form im Training, bekomme sie aber nicht auf die Bühne transportiert.
„Es ist großartig, diese Unterstützung zu bekommen, aber ich wünschte, ich könnte ihre Energie mitnehmen und so spielen, wie sie es sich wünschen. Es ist wirklich schwierig. Ich wollte viel besser spielen. Ich habe mich im Practice Room gut gefühlt, aber auf der Bühne hat es einfach nicht funktioniert. Ich habe mich durchgekämpft – es war ein Sieg.“
In der nächsten Runde wartet mit Wessel Nijman ein Gegner, gegen den Wright noch eine Rechnung offen hat. Die letzte Begegnung verlor Snakebite, fühlte sich dabei aber körperlich nicht wohl.
„Ich habe ein Revanche-Match nach letzter Woche. Da war ich überhaupt nicht in Form, ich habe mich richtig schlecht gefühlt. Aber diesmal werde ich bereit sein.“
Interessant: Nur wenige Tage nach dem Turnier wird Wright mit Gary Anderson gemeinsam für Schottland beim World Cup of Darts auflaufen – just jenem Spieler, der ihm in Leverkusen als Gegner erspart geblieben ist. Für Wright ist das Turnier eines von drei großen Zielen in diesem Jahr.
„Das Training läuft gut. Ich bereite mich auf das World Matchplay, die Weltmeisterschaft und natürlich auf den World Cup of Darts mit Gaz vor. Ich will einfach, dass sich das oben auf der Bühne endlich zeigt.“
Statt der üblichen markigen Ansagen präsentiert sich Wright derzeit nachdenklicher – wie ein Spieler, der noch sucht, statt schon gefunden zu haben.