„Ich würde ungern sofort auf Beau Greaves treffen“ – Luke Littler blickt gespannt auf die WM-Auslosung

PDC
Montag, 24 November 2025 um 6:00
Luke Littler
Luke Littler hat kaum Zeit zum Durchatmen. Nach seinem 11:8-Finalsieg über Nathan Aspinall bei den Players Championship Finals 2025, wartet am Montag bereits der nächste große Moment: die Auslosung der Darts-WM 2026. Für den 18-jährigen Weltranglistenersten ist dieser Rhythmus längst Alltag. Er prägt nicht nur sein persönliches Jahr, sondern verändert zunehmend den gesamten Sport.

Ein neues WM-Format – und ein potenzielles Hammerlos

Die Weltmeisterschaft wartet in diesem Jahr mit einem komplett neuen Format auf. Alle Spieler steigen bereits in Runde eins ein. Das sorgt für mehr Spiele und erhöht die Gefahr früher Topduelle. Kein leichtes Auftaktlos, kein langsamer Einstieg – vom ersten Pfeil an kann es zum Kracher kommen.
So richteten sich die Blicke schnell auf ein Szenario, das die Dartswelt elektrisieren würde: Luke Littler gegen Beau Greaves zum Auftakt. Greaves, die seit Jahren die Frauen-Welt dominiert und sich auch bei der PDC etabliert, wäre ein Traumlos – zumindest fürs Publikum.
Littler nahm die Frage offen an. „Ich glaube nicht, dass es mir Spaß machen würde, in der ersten Runde gegen Beau Greaves zu spielen, denn ich glaube nicht, dass viele Leute wollen, dass ich gewinne“, sagte er lachend. Er weiß genau, wie viel Aufmerksamkeit dieses Duell erzeugen würde – und dass er es sportlich lieber vermeiden würde.

Littler bleibt fokussiert: „Ich muss einfach bereit sein“

Trotz aller Spekulationen bleibt Littler bei seiner Linie. „Ich werde morgen um 7.30 Uhr aufstehen, zur Auslosung nach London fahren und sehen, wen ich erwische. Es sind alles Topspieler in der ersten Runde. Ich muss bereit sein – das ist alles, was zählt.“
Luke Littler posiert stolz mit der Players Championship Finals-Trophäe
Luke Littler posiert stolz mit der Players Championship Finals-Trophäe
In Minehead zeigte er erneut, weshalb er als Topfavorit zur WM reist. Ein Average von 103,33 Punkten, sechs 180er, 22 weitere Scores über 100 und eine Doppelquote von 36,7 % – Littler dominierte. Aspinall, der mit starken 127er- und 86er-Finishes immer wieder Akzente setzte, konnte nur phasenweise mithalten.
Dieser Sieg war mehr als ein Titel: eine Ansage an das gesamte Feld. Wer Littler in dieser Form schlagen will, muss nahezu fehlerfrei agieren.

Der sechste Major-Titel 2025 – und kein Zeichen von Müdigkeit

Die Players Championship Finals waren bereits Littlers sechster Major-Sieg in einem bemerkenswerten Jahr. Dublin, Wolverhampton, Premier League, Exhibitions – egal wo er auftritt, er liefert. „Die letzten Wochen waren ein einziges Tollhaus. Ich habe die letzten drei Majors gewonnen und jetzt auch noch dieses. Ich bin froh, dass ich nach dem heutigen Tag eine Verschnaufpause einlegen kann.“
Zu Hause überlegt man derweil, wie man den stetig wachsenden Trophäenwald unterbringt. Littler nimmt es locker. „Ich werde sie wahrscheinlich einfach auf den Boden stellen, wie die von den Weltmeisterschaften“, witzelte er. „Die sind ja nicht klein, oder?“
Doch hinter seinem Humor steckt glasklarer Ehrgeiz. „Jeder weiß, dass ich alle großen Turniere mindestens einmal gewinnen möchte. Und dann noch ein Mal. Und dann noch ein paar Mal. Doppelt, dreifach… warum nicht? Solange ich gewinne, will ich weitermachen.“

Vom Jugendweltmeister zum globalen Superstar

Der Aufstieg des Teenagers wirkt fast surreal. Vor zwei Jahren wollte er bei seiner WM-Premiere lediglich ein Spiel gewinnen. Heute jagt er Rekorde und sammelt Titel in einer Geschwindigkeit, die viele an Michael van Gerwens Hochphase erinnert.
Vergleiche, die Littler selbst schulterzuckend hinnimmt. „Wenn die Leute vergleichen wollen, gut. Aber mir geht es nicht um so etwas. Ich genieße einfach meine Darts.“
Fragen nach Schwächen beantwortet er mit einem breiten Grinsen: „Versuchen Sie, mich an einem schlechten Tag zu erwischen, aber ich hatte in diesem Jahr noch nicht viele.“

Die Frage nach der Aura – und ein seltenes Lob von Price

Mit seinen Erfolgen wächst auch die Diskussion, ob Littler bereits eine „van-Gerwen-Aura“ entwickelt. Eine Präsenz, die Gegner mental herausfordert, noch bevor sie am Oche stehen. Littler sieht das anders. „Ich habe nicht wirklich eine Ausstrahlung, nicht wie andere. Ich versuche einfach, mehr Gefühle zu zeigen und aus meinem Schneckenhaus herauszukommen.“
Besonders stolz machte ihn ein Lob von Gerwyn Price nach deren Halbfinale. „Gezzy sagte: ‚Deshalb bist du die Nummer eins.‘ Das hört man nicht oft von ihm. Das bedeutet schon etwas.“

Die wichtigste Trophäe? Für Littler gibt es nur eine Antwort

Zum Abschluss kam die Frage, die ihn das ganze Jahr begleitet: Würde er alle seine Major-Siege 2025 opfern, um seinen WM-Titel zu verteidigen?
Littler zögerte keine Sekunde. „Hundertprozentig. Auf jeden Fall. So einfach ist das.“
Der Countdown läuft. Die Auslosung steht bevor, die erste Runde rückt näher – und die Dartswelt fragt sich: Kann Luke Littler diese einmalige Saison mit dem WM-Titel krönen?
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